Full text: Handwörterbuch der Chemie (Sechster Band)

Handwörterbuch der Chemie, 
FREMY (943) CHODNEW (944) 
Parapectinsäure . . . . C4,H,,0,, C,4,H440,, oder C,,H,,0,, 
Metapectinsäure . . . . C,H,,0, — 
Pectinige Säure . . . . — C,,H,,055 
Ueberpectinsáure. . . . — C,,H35027 
Pyropeciinsäure . … +. Cy,H,a0s — 
In Betreff der Ueberführung in Glycosen herrscht Widerspruch. Während CHODNEW die 
Ueberführung von Pectinkórpern in Glycosen beim Erwärmen mit Säure behauptet, stellt SrÜDE 
(935) dies ebenso bestimmt in Abrede. Jedenfalls ist festzuhalten, dass die Metapectinsáure 
(Arabinsáure), welche aus anderen Pectinkórpern entsteht, entschieden beim Erwärmen mit 
Säuren Arabinose, welche FEHLING’sche Lösung reducirt und die Zusammensetzung der Kohlen- 
hydrate (wenn auch die Formel C,H, ,O,) besitzt, liefert. 
Andere Pectinkórper, d. h. gallertige oder schleimige Substanzen aus Pflanzen, welchen 
weniger Wasserstoff als die Formel eines Kohlenhydrates verlangt zugeschrieben wird, sind aus 
der Rinde und den Kapseln der Rosskastanie von ROCHLEDER (945), aus den Früchten der 
Syringe, aus den Gelbschoten, d. h. den Früchten von Gardenia grandiflora, aus den Kappern 
von ROCHLEDER und HLASIWETZ (946) neben Rutinsüure, aus Tropaeolum majus von RocH- 
LEDER (947), aus Enzianwurzel von POUMARÈDE und FIGUIER (933) hergestellt und sollen auch 
aus Holz und Salpetersäure, sowie bei der freiwilligen, langsamen Zersetzung von Schiess- 
baumwolle entstehen, ferner ist auch das Bassorin des Traganthgummi wohl als Pectinsubstanz 
aufgefasst worden. 
In Hinsicht dieser Körper ist ebenso wie oben der Wunsch nach Wiederholung der früheren 
Untersuchungen gerechtfertigt. Am einfachsten wäre jedenfalls die Einreihung der Pectinkörper 
in »Gummi« oder »Pflanzenschleim«, d. h. die Betrachtung derselben als »Saccharo-Colloïde«. 
Ein den Pectinsubstanzen nahestehender, übrigens jedenfalls noch gemengter Stoff wird 
unter dem Namen Algin von STANFORD industriell aus Algen, besonders Zamzzaria-Arten, 
hergestellt (9302). 
IV. Substanzen, welche den Glycosen nahe stehen, früher dazu gerechnet 
wurden, aber entweder nicht genau die Zusammensetzung derselben be- 
sitzen oder aus andern Gründen nicht zu den eigentlichen Kohlenhydraten 
gerechnet werden kónnen. 
An die Kohlenhydrate schliessen sich einige Substanzen an, welche bisher 
fast stets zu den Glycosen gerechnet wurden, denen dieselbe Formel CH, 504 
beigelegt wurde, und welche in der That einige der Eigenschaften der Glycosen 
besitzen, denen jedoch andere charakteristische Eigenschaften fehlen. 
Von einer dieser Substanzen, der Arabinose, ist ganz kürzlich erwiesen, 
dass sie zwar analoge Constitution besitzt, aber nicht in die Reihe mit 6 Atomen 
Kohlenstoff gehôrt, sondern C,H,,O, ist, von dem Inosit, C;H,,0,, von 
welchem schon früher die Zugehórigkeit zu den eigentlichen Kohlenhydraten 
(den Glycosen) bezweifelt wurde, ist kürzlich nachgewiesen, dass er zu den 
Benzoladditionsprodukten gehórt, und dasselbe ist u. a. vom Quercit, 
C,H,,0;, anzunehmen. 
A. Substanzen, welche Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältniss des 
Wassers besitzen. 
1 Arabinose, C,H,,O, (früher C,H, ,O,) 
Pectinose. Arabinzucker. Pectinzucker. 
Zuerst von SCHEIBLER (948) aus Metapectinsáure, welche aus Rübenmark 
mit Kalk extrahirt war, durch Kochen mit Schwefelsäure rein dargestellt, dann 
auf gleiche Weise aus Gummi arabicum gewonnen, s. a. CLA&SSON (949). 
Von SACHSSE und MARTIN (950) und neuerdings von BAUER (951) und 
     
    
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
      
  
  
  
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