Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

Handwórterbuch der Chemie. 
Zur Darstellung benutzt man etwa ausser den genannten Schwámmen und 
Laminaria (welch letztere leicht in grósserer Menge zu haben ist) die Manna 
canellata, indem man mit Alkohol auskocht, filtrirt und mit Kohle mehrmals um- 
krystallisirt. 
Mannit bildet schóne Nadeln oder Sáulen von 165—166? Schmp. und 1:485 
bis 1:489 spec. Gew. (1023) auf Wasser von 4? C. bezogen. 
Mannit ist,. wenn überhaupt optisch activ, nur sehr wenig linksdrehend, 
(a)p — — 0:08? (1024), setzt man jedoch Borsáure, borsaure oder para- 
wolframsaure Salze zu, so wird er rechtsdrehend und mit anderen, besonders 
alkalischen Stoffen linksdrehend. 
Mannit lóst sich in ca. 6 Thln. Wasser von gewöhnlicher Temperatur, 
wobei die Temperatur sinkt. 100 Thln. Wasser lösen 16 Thle. Mannit bei 
16° C. (1026). 
Ueber den Schmelzpunkt erhitzt, sublimirt eine kleine Quantität Mannit 
unzersetzt. Grössere Quantitäten geben Anhydride (s. u.). 
An der Luft ist Mannit unveränderlich, mit Ozon oder mit Platinmohr 
und Luft bildet sich nach GORUP-BESANEZ Mannitose (293) [Lävulose (294)] 
(s. u.) und Mannitsáure, C,H,40;, (vielleicht Glyconsáure?). 
Mit Salpetersäure wird Mannit oxydirt, es entstehen Zuckersàáure, 
Traubensáure (1027), Weinsáure, welche zuletzt in Oxalsáure übergehen. 
Schleimsáure, welche zuweilen erhalten worden ist, wird auf Unreinigkeiten 
der Manna (oder vielleicht beigemengten Dulcit. T.) zurückzuführen sein. 
Andere Oxydationsmittel, wie übermangansaures Kalium (10383), 
ferner Braunstein und chromsaures Kalium mit Schwefelsäure bilden 
Kohlensäure, Ameisensáure, weiter scharf riechende Produkte, etwas 
Weinsáure und ferner die von DarEknT (294) als Lávulose erkannte sogen. 
Mannitose von GORUP-BESANEZ. 
Endlich entsteht hierbei nach E. FiscHER (1030a) eine andere Substanz, 
welche ein fast farbloses Phenylhydrazinderivat, C,4,H,,N,O,, von 188? 
Schmelzpunkt liefert, und welches einstweilen Iso-Mannitose genannt werden möge. 
Eine als Dioxyisocitronensäure (1028) beschriebene Säure, welche nicht 
normale Struktur besitzt, und von welcher schliessend man auch dem Mannit eine 
ähnliche Struktur beilegen könnte, entsteht nach neueren Untersuchungen nicht (1029). 
Mit Ammoniak liefert Mannit beim Erhitzen braune stickstoffhaltige 
Derivate (1030). 
Beim Destilliren mit Kalk giebt Mannit Metaceton oder ähnliches (1047). 
Concentrirte Salpetersäure und Schwefelsäure bilden sogen. Nitro- 
mannit (s. u.). 
Jodphosphor bildet beim Destilliren mit Mannit ein Gemenge jodhaltiger 
Oele, in welchem Methylenjodür enthalten ist (1031), da Oxymethylen daraus 
entsteht. 
Jodwasserstoff bildet 8-Hexyljodür (1032), man destillirt 1 Thl. Mannit 
mit 121 Thln. Jodwasserstoff von 1:26 spec. Gew. unter zeitweiligem Zusatz von 
etwas Phosphor im Kohlensáurestrom und erhált aus 96 Grm. Mannit 83 Grm. 
des Jodürs, s. ferner Dowac (1191) Da f-Hexyljodür normale Struktur besitzt 
(esist Methyl-Normalbutyl-Carbinyljodür, CH,.CH,. CH,.CH,- CHJ-CH,), 
so muss Mannit ebenfalls normale Struktur besitzen. 
Phosphorsáure sowie Schwefelsäure liefern gepaarte Säuren, ebenso 
Chlorsulfonsäure und Borsäure (s. u.) 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
    
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