198 Handwörterbuch der Chemie.
theile zerlegt. Wie E. Kürz (r31) gefunden, wird Euxanthinsüure von Hunden
und Kaninchen im Harn abgeschieden, wenn diesen Thieren Euxanthon einge-
geben war.
Nach Gabe von mancherlei anderen Stoffen ist ebenfalls das Auftreten links-
drehender Stoffe im Harn beobachtet worden (s. z. B. die Zusammenstellungen
(126, 122). Freilich sind zuweilen als Hauptprodukte schwefelhaltige Substanzen
wie Phenolsulfonsáuren, Phenylmercaptursáüure etc. gefunden, doch sind
daneben oder in Verbindung mit letzteren meist andere, reducirende Eigenschaft
besitzende Kórper gegenwürtig, welche die Ebene des polarisirten Lichtes links
drehen, die der Glycuronsüure angehóren, und aus welchen z. Thl. letztere ab-
gespalten ist.
Hierher gehören Chloroform, Trichloräthylalkohol, Dichloraceton, Acetyl-
aceton (Acetessigketon) (127), Pinakon, Benzol, Brombenzol, Chlorbenzol, Dichlor-
benzol (128), Nitrobenzol, Anilin, Azobenzol, Hydrazobenzol, Xylol, Cumol, Phenol,
Chlorphenol, Orthonitrophenol, Paranitrophenol, Hydrochinon, Resorcin, Aceto-
phenon (127), Thymol, Menthol (129), Orthonitrophenylpropiolsiure, Indol (130),
Borneol, Terpentinól, Morphium, Kairin, zu welchen also die oben genannten
Stoffe, nämlich Chloral, Butylchloral, Trimethylcarbinol, Dimethyláthylcarbinol,
Campher, Orthonitrotoluol, Phenetol, Anisol und wahrscheinlich noch viele andere
Stoffe kommen. Dp. ToLrENs.
Kohlenoxydkalium.*) Schon im Jahre 1825 beobachteten WôHLER und
BERZELIUS (1) bei der Darstellung des Kaliums nach der BRuNNEn'schen Methode
(aus Kaliumearbonat und Kohle) das Auftreten einer eigenthümlichen grau ge-
fárbten Verbindung, welche seitdem unter dem Namen des Kohlenoxydkaliums
bekannt ist.
Beim Erhitzen des Kaliumcarbonats mit Kohle in der Eisenretorte entweicht
das Kalium dampffórmig gemengt mit Kohlenoxydgas; kühlt sich dieses Ge-
menge auf dem Wege zur Vorlage ab, so findet bei einer gewissen Temperatur
eine theilweise Vereinigung beider Kórper zu Kohlenoxydkalium statt. Letzteres
setzt sich theilweise in Form einer grauen Masse in den Róhrenleitungen fest
und veranlasst leider eine Verstopfung derselben, welche zu gefährlichen Ex-
plosionen führen kann. Ein grosser Theil der Verbindung wird jedoch stets in
Form grauer Nebel mit dem Gasstrom fortgeführt und kann dann nur durch eine
Reihe von Vorlagen verdichtet werden.
*) 1) WÖHLER und BERZELIUS, PoGG. Ann. 4, pag. 31—35. 2) LIEBIG, PoGG. Ann. 33,
pag. 90; Ann. d. Chem. u. Pharm. II, pag. 182. 3) BRODIE, Ann. d. Chem. u. Pharm. 113,
pag. 358. 4) NIETZKI und BENCKISER, Ber. 18, pag. 1833. 5) WôHLER, Ann. d. Chem. u.
Pharm. 49, pag. 361. 6) Epm. Davy, Ann. Chem. u. Pharm. 23, pag. 144. 7) GMELIN, Pocc.
Ann. 4, pag. 37; Ann. d. Chem. u. Pharm. 37, pag. 58. 8) GMELIN, Handbuch d. org. Chem.
4. Aufl. Heidelberg 1852. Band V, pag. 478 ff. 9) HELLER, Journ. f. pr. Chem. 12, pag. 193;
Ann. d. Chem. u. Pharm. 24, pag. 1. 10) HELLER, Ueber Rhodizonsiure und Krokonsiure.
Prag 1827. 11) WiLL, Ann. d. Chem. u. Pharm. 118, pag. 187. 12) WERNER, Journ, f. pr.
Chem. 13, pag. 404. 13) THAULOW, Ann. d. Chem. u. Pharm. 27, pag. I. 14) Jos. LERCH,
Sitzungsb. d. Wiener Acad. d. Wissensch. Band 45, pag. 722; Ann. d. Chem. u. Pharm. 124,
pag. 20 (im Auszug). 15) NIETZKI u. BENCKISER, Ber. 18, pag. 499; ebendas. 18, pag. 1833.
16) NIETZKI, Ber. 10, pag. 2147; ebendas. 16, pag. 2092. 17) Ders, Unpublicirte Beobachtung.
18) NIETZKI u. KEHRMANN, Ber. 20, pag. 322. 19) NIETZKI u. BENCKISER, Ber. I9, pag. 293.
20) Dies. Ber. 19, pag. 772. 21) R. NIETZKI, Ber. 20, pag. 1617. 22) ZINCKE u. FRÖHLICH,
Ber. 20, pag. 1265.
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