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renten Gasen, wie Stickstoff, nichts schadet, wie beim Fällen des Kalkes aus dem Zuckersafte
und bei der Bleiweissfabrikation, kann Kohlendioxyd durch Verbrennen von Coaks oder Holz-
kohle oder durch Brennen von Kalkstein erzeugt werden, zu welchem Zwecke eine Reihe eigen-
thümlicher Apparate construirt sind (18). Um das beim Ueberleiten von Luft über glühende
Kohlen entstehende mit Stickstoff gemengte Gas rein zu erhalten, leitet man. das Gasgemisch
durch Sodalósung und gewinnt aus dem so entstehenden Bicarbonat durch Aufkochen reines
Kohlendioxyd (19).
Auch durch Einwirken von Wasserdampf auf dunkel rothglühenden Kalkstein (20) wird
Kohlendioxyd dargestellt (20).
Eigenschaften. Das Kohlendioxyd ist ein farbloses Gas von schwach
stechendem Geruch und säuerlichem Geschmack. Es wirkt nicht auf Lakmus-
papier, färbt Lakmustinktur zuerst violett, dann zwiebelrot; durch Kochen der
letzteren wird das Kohlendioxyd ausgetrieben und die blaue Farbe regenerirt.
Das Kohlensäure-Anhydrid unterhält weder Athmung noch Verbrennung: eine
brennende Kerze, brennender Schwefel und Phosphor erlöschen darin augenblick-
lich und Thiere erleiden den Tod der Erstickung; dabei ist es nicht giftig,
sondern wirkt nur tödtlich, weil es keinen freien Sauerstoff enthält. Nach
BERZELIUS kann die Luft jJ, ihres Volumens an Kohlendioxyd enthalten, ohne
schädlich zu wirken.
Ein Liter Kohlendioxyd wiegt nach REGNAULT bei 0° und 760 Millim. Druck
1.977 Grm., daraus berechnet sich seine Dichte zu 1:529. MARCHAND bestimmte
dieselbe zu 1:5282, WnEDEÉ zu 1'52037, BERZELIUS zu 1:5245 (2). Die theoretische
Dichte ist 1:52024 und das Gewicht eines Liters CO, danach 1:9653. Die
Differenz erklürt sich einerseits daraus, dass das Kohlendioxyd einen anderen
Ausdehnungscoefficienten als die atmosphárische Luft hat; es wird beim Er-
wärmen von 0? auf 100? nicht um 0:3665 seines Volums wie die Luft, sondern
um 0:3695 nach MAGNUS und AMAGAT (22), resp. 0:37067 nach JoLv (23) seines
Volums ausgedehnt. Der Ausdehnungscoefficient für verschiedene Temperaturen
ist nach dem Letzteren: .
bei 0° 0:003724 : bei 150? 0:003690
» 2550? 0:003704 „200° 0:003687
11400? 0003695 » 950? 0:003682.
Andererseits folgt das Kohlendioxyd dem MamiorTE'schen Gesetze nur bei
vermindertem Druck — bis zu 4 Atm., — sowie bei erhóhter Temperatur —
von 200? an. —
Das Kohlendioxyd hat, wie gezeigt, ein bedeutend hóheres specifisches Ge-
wicht als die Luft und besitzt ausserdem ein'nur geringes Diffusionsvermógen; es
lagert daher an Orten, an denen es aus der Erde quillt, wenn dieselben gegen
Luftzug geschützt sind, lange Zeit an der Oberfláche der Erde und wird dadurch
wohl kleinen Thieren, nicht aber Menschen gefáührlich. Das Kohlendioxyd làsst
sich wie eine Flüssigkeit aus einem Gefáss in ein anderes giessen. Beim Ver-
brennen von Kohlenstoff in Sauerstoff wird ein dem Sauerstoff gleiches Volumen
Kohlendioxyd gebildet. Das lisst sich leicht mit Hilfe folgenden Apparates
zeigen (Fig. 188).
Auf das Verbrennungslóffelchen bringt man einen kleinen Kegel von Kohle,
der mit dünnem Platindrahte umwickelt ist. Dieser wird durch den galvanischen
Strom zum Glühen gebracht und entzündet nun seinerseits den Kohlekegel,
welcher in der mit Sauerstoff gefüllten Kugel zu Kohlendioxyd verbrennt. Auch
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