Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

    
   
   
  
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
   
   
    
  
  
  
   
    
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
   
    
    
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
     
    
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Kohlenstoff. 269 
Chlorschwefelkohlenstoff,*)Kohlenstoffsulfochlorid, Sulfocarbonylchlorid, 
'Thiocarbonylchlorid. Formel: CSCI,. 
Bildung. Sulfocarbonylchlorid entsteht in kleiner Menge beim Durchleiten 
eines Gemenges von Chlorkohlenstoff und Schwefelwasserstoff durch eine glühende 
Röhre sowie bei lángerer Einwirkung von Chlor auf Schwefelkohlenstoff (1), ist 
jedoch auf diese Weise rein nicht zu erhalten. Es bildet sich ferner bei der Ein- 
wirkung von Schwefel auf Chlorkohlenstoff (2) bei 130?, sowie beim Eintragen 
von molekularem Silber in Perchlormethylmercaptan (3): CC1,S + Ag, = CSCI, 
4- 2 AgCl. 
Darstellung. Man trügt in Perchlormethylmercaptan nach und nach unter Abkühlen staub- 
fórmiges Silber ein und zwar so lange, bis die Flüssigkeit fast ganz von Pulver erfüllt und auf- 
gesogen ist. Dann destillirt man und beendet damit die Reaction. Das Destillat wird mit Wasser 
geschüttelt, um geringe Mengen Chlorschwefel zu zersetzen, getrocknet und fraktionirt. 
Eigenschaften. Das Sulfocarbonylchlorid bildet eine lebhaft rothe, leicht 
bewegliche Flüssigkeit von erstickendem, phosgenáhnlichem Geruche, es raucht 
an der Luft und siedet bei 71°—74° Es zerfállt mit wässriger Kalilauge in 
Chlorid, Carbonat und Sulfid. Ammoniak wirkt in derselben Weise ein, nur ent- 
steht noch Rhodanammonium. Neutrales Kaliumsulfid wirkt heftig ein. Mit allen 
primáren Alkobolbasen bildet Sulfocarbonylchlorid Senfóle: CSCl,-- NH,R 
—CS.NR-4-2HCI; auf tertiáre aromatische Amine reagirt es heftig unter Bildung 
von Dialkylamidothiobenzoesáurechloriden und von Tetraalkyldiamidothioketonen 
(4). Auf sekundäre Amine wirkt CSCl, unter Bildung von substituirten Thio- 
carbaminchloriden ein. So entsteht aus Methyl- resp. Aethylanilin und CSCI, 
Methyl- resp. Aethylphenylthiocarbaminchlorid, ersteres bei 34:5— 35°, letzteres bei 
ARQ Qc % x A t ^ ~ ks ~ ~ Cl 
56'5—57° schmelzend: NC,H,C,H H, HL ESCHE CH CE 
Diese Chloride gehen beim Erwärmen mit Alkohol in die entsprechenden Oxyde, 
(CS. NC,H;.C,H;),0, über und bilden beim Erwärmen auf dem Wasserbade 
mit 2 Mol. Methyl- resp. Aethylanilin tetrasubstituirte Thioharnstoffe (5). 
Thiophosgen wird von Wasser zu Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Salz- 
säure zersetzt. Ammoniak erzeugt mit CSCI, Rhodanammonium; durch Chlor- 
ammonium wird CSCl, beim Erhitzen auf 200? zu Schwefelkohlenstoff und 
Chlorkohlenstoff zersetzt. "l'hiophosgen bildet mit Diphenylamin Tetraphenyl- 
sulfoharnstoff und mit Benzol bei Gegenwart von Aluminiumchlorid Thiobenzo- 
phenon. CSCI, wirkt auf Zinkalkyle ein unter Bildung von Oelen, die mit 
Phenylhydrazin reagiren. Mit Natriumalkoholat entsteht Chlorthiokohlensáure- 
ester und Thiokohlensäureester; mit Phenolnatrium "Thiokohlensáurephenylester. 
Natriumacetessigester, Kupferacetessigester, Natriummalonsáureester, Natrium- 
üthylat, Desoxybenzoin und Natriumbenzoylessigester setzen sich mit CS Cl, zu 
den entsprechenden Thiocarbonylverbindungen um (6). 
Bewahrt man das Sulfocarbonylchlorid im Lichte auf und setzt es dann der 
Winterkälte aus, so scheiden sich grosse, farblose Krystalle (CS Cl,), ab; dieselben 
zeigen einen schwachen, von CSCI, vóllig verschiedenen Geruch, den Schmelz- 
punkt 112:5?; sind mit Wasserdämpfen flüchtig und verándern sich nicht an der 
Luft. Erhitzt man sie einige Zeit im Rohre auf 180?, so gehen sie wieder in die 
ursprüngliche flüssige Modification über. 
*) 1) KoLBE, Ann. Chem. 167, pag. 195; Ber. 3, pag. 858; Zeitschr. Chem. 45, pag. 4t. 
2) GUSTAVSON, Ber. 3, pag. 989. 3) RATHKE, Ann. Chem. 167, pag. 195; Ber. 3, pag. 858; 
Zeitschr. Chem. (2) 6, pag. 57. 4) A. KERN, D. P. 37730 vom 18. Márz 1886, Kl. 22; Ber. 19 
pag. 889 R. 5) O BILLETER, Ber. 20, pag. 1629. 6) HENRY BERGREEN, Ber. 21, pag. 337. 
, 
  
  
 
	        
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