Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

  
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296 Handwörterbuch der Chemie. 
muss. Deshalb. ist die vordere Seite des Ofens, die Ofenbrust, offen. In Fahlun und Atvidaberg 
ist der Ofenschacht 4 mit feuerfestem Talkschiefer ausgekleidet, aus welchem Material auch die 
Ofensohle a besteht. Die Formen 5 bestehen aus dicken Eisenplatten; die kupfernen Düsen sind 
mittelst eines Lederschlauches 7 mit dem Windrohr verbunden. Das Trageisen c trágt die leicht 
auswechselbare Ofenbrust. Der Herd f tritt weit vor die Ofenbrust vor und ist mit einem Futter 
von Sand und Thon ausgeschlagen. d ist der Wallstein, / ist das Rauhgemüuer, » der Kern- 
schacht, 7 die Füllung 
(Fig. 197, v. 8) 
Der Mansfelder Ofen 
ist in Fig. 198 dargestellt. 
Der Ofenschacht a ist von 
dem Schornstein / um- 
geben; g¢ ist einer der 
beiden Herdtiegel, in den 
das Schmelzprodukt ab- 
fliesst, wührend die oben 
schwimmende Schlacke in 
den Wagen Æ überlàuft. 
Durch eine Stichóffnung 
‚lässt man den Rohstein 
aus g in den Wasser- 
behälter 7 fliessen, so dass 
er hier granulirt wird. 
Der durch das Roh- 
schmelzen erhaltene R oh- 
stein oder Rohlech 
wird einer zweiten Róstung 
in Haufen oder Róstofen 
unterworfen. Auch hier- 
bei darf der Schwefel nicht 
völlig entfernt werden; 
vielmehr muss alles Kupfer 
und noch etwas Eisen an 
Schwefel gebunden sein. 
Durch das Concentra- 
  
   
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SESS 
  
NS tionsschmelzen, unter 
Zusatz saurer Schlacken, 
(Ch. 198.) wird der Stein an Kupfer 
angereichert, wührend das Eisenoxyd zum gróssten Theil in die Schlacke übergeht. Bei un- 
reinen Erzen, namentlich arsen- und antimonhaltigen, müssen diese Operationen ein- oder 
mehrere Male wiederholt werden, indem immer nur schwach gerôstet wird. Je reiner der Roh- 
stein ist, um so stürker kann er geróstet werden. Bei Verarbeitung sehr reiner Erze wird der- 
selbe gleich todt geróstet (in Fahlun z. B.) und auf Schwarzkupfer verschmolzen. Wenn der 
unreine Röststein zu stark geröstet worden ist, so scheidet sich beim Schmelzen desselben stets 
ein eisenhaltiges, unreines Kupfer aus (Hartwerk). Dies geschieht bisweilen absichtlich, wenn 
das letztere fremde Beimengungen zurückhalten soll. In Oker z. B. befindet sich in diesem 
Abfallkupfer vollständig der geringe Goldgehalt der Erze; dasselbe wird desshalb Königskupfer 
genannt, 
Eine zweite Concentrationsschmelze nennt man Spuren und den dabei erfolgenden Stein 
Spurstein. Derselbe enthält häufig schon haarförmige Ausscheidungen von metallischem Kupfer. 
Schwarzkupferschmelzen. Der Concentrations-, bezw. Spurstein wird wiederum ge- 
röstet, und zwar möglichst stark, um nur Metalloxyde, wesentlich Kupferoxyd mit etwas Eisen- 
oxyd und -oxydul zu erhalten. Das Röstprodukt ist dunkelroth bis schwarzbraun, wenn der Stein 
in Haufen geröstet wurde, schwarz, wenn der Stein in Pulverform in einem Fortschaufelungs- 
   
     
    
     
  
  
  
  
  
  
    
   
  
      
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
      
    
   
  
   
  
  
    
   
  
    
      
	        
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