Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
| im 
75). 
rige 
der- 
hen 
de, 
ium 
yhn- 
des 
50 9. 
yLe 
zte. 
war 
das 
1ge 
sio- 
319 
zu, 
ON, 
ZU- 
In, 
in 
rür 
Kupfer. 319 
Am Licht und an der Luft firbt es sich bald blauschwarz. Nach ROSENFELD (79) 
wird es durch Waschen mit Eisessig beständiger. In Wasser ist es fast unlöslich, 
desgleichen in verdünnter Schwefelsäure. Aus der Lösung in heisser concentrirter 
Salzsäure krystallisirt es beim Erkalten in farblosen Oktaédern, die am Lichte 
blau werden (MITSCHERLICH). Diese Krystalle scheiden sich auch bei der Elek- 
trolyse einer salzsauren Kupferchlorürlôsung unter Benutzung von Kupferblechen 
als Elektroden am positiven Pol ab (BöTTGER). 
Das Volumgewicht des krystallisirten Kupferchlorürs betrügt 3*7 nach ScHIFF. 
Es schmilzt etwas unter der Glühhitze und verflüchtigt sich zwischen 954 und 
1032? [CaRNELLEY und WiLLiAMs (80). Die Dampfdichte ist von V. MEvER und 
C. MEYER (81) bei 1560? (in einem PznRoT-Ofen) zu 7:05 bestimmt worden. Die 
Molecularformel Cu,Cl, entspricht der Zahl 6:84. 
Bei Glühhitze wird es durch Wasserstoff sowie durch Phosphorwasserstoft 
reducirt. Eisen reducirt es bei Gegenwart von Wasser zu Kupfer, indem sich 
Eisenchlorür bildet. An der Luft oxydirt es sich zu grünem Kupferoxychlorid. 
Das Kupferchlorür lóst sich in Kochsalzlósung sowie in wüssrigem Ammoniak 
zu einer farblosen Flüssigkeit, die an der Luft blau wird. Mit Natriumthiosulfat 
entsteht eine gelbe Lösung, die durch Kochen nicht verändert wird. Die Mineral- 
säuren fällen keinen Schwefel aus dieser Lösung. Durch längere Einwirkung der 
Wärme scheidet sich aber Schwefelkupfer aus ohne Entwicklung von schwefliger 
Säure [WINKLER (82)]. 
Kohlenoxyd und Kupferchlorür. Kohlenoxyd wird von einer Losung 
von Kupferchlorür in Salzsáure oder in Ammoniak in grosser Menge absorbirt, 
wie LEBLANC zuerst beobachtet hat, und in mássiger Würme oder im luftverdünnten 
Raume lässt die Lösung das Kohlenoxyd wieder entweichen. 
JERTHELOT (83) hat die Verbindung krystallisirt. erhalten, indem er eine 
Lösung von Kupferchlorür in concentrirter Salzsäure mit Kohlenoxyd gesättigt, 
die Lösung in zwei Hälften getheilt und das durch Wärme aus dem einen Theil 
entwickelte Kohlenoxydgas in die andere Hälfte geleitet hat. Es scheiden sich 
dann glänzende Blättchen aus, welche die Zusammensetzung 4 Cu4Cl;. 3 CO 4- 71H40 
haben. Der Kórper veründert sich rasch an der Luft unter Verlust von Kohlen- 
oxydgas. BERTHELOT glaubt ihm deshalb die Formel Cu,Cl,-CO -- H,O geben 
zu müssen. Die saure oder ammoniakalische Kupferchlorürlósung wird in der 
Gasanalyse zur Bestimmung des Kohlenoxyds benutzt. 
Das Kupferchlorür verbindet sich auch mit den Kohlenwasserstoffen und 
Alkoholen der Acetylenreihe (s. Bd. I, pag. 28). 
Phosphorwasserstoff und Kupferchlorür. RrBAN (84) hat gefunden, 
dass eine salzsaure Kupferchlorürlósung Phosphorwasserstoff absorbirt, wobei sich 
farblse Nadeln von Cuprodiphosphoniumchlorid, Cu,Cl,.2PH, oder 
P„H;Cu,- Cl, ausscheiden. An der Luft zersetzt sich die Verbindung alsbald 
unter Abgabe von Phosphorwasserstoff, ebenso durch Wärme oder Einwirkung 
von Wasser, indem schwarzes Kupferphosphid, Cu,P,, entsteht. Die Lósung 
bleibt am Licht unveründert und kann zur Darstellung von reinem Phosphor- 
wasserstoffgas benutzt werden. Auch zur quantitativen Bestimmung des Phosphor- 
wasserstoffs kann man die saure Kupferchlorürlósang benutzen. 
Kalium-Kupferchlorür. Dieses Doppelchlorür bildet grosse, regelmässige 
Oktaéder von der Zusammensetzung Cu,Cl,-4KCl und wird nach MITSCHERLICH 
(85) erhalten, indem man bei Siedehitze Kupferchlorür in Chlorkaliumlósung 
auflöst und die Lösung erkalten lässt. 
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.