348 Handwörterbuch der Chemie,
Zeit auf 149° erhitzt, geht es in Cupridiammoniumsulfat über (s. oben). Es löst sich in 1:5 Thln.
kaltem Wasser. An der Luft oder nach Verdünnung mit viel Wasser scheidet sich aus der
Lösung basisches Kupfersulfat aus. Zink, Cadmium, Blei fällen aus der Lösung metallisches
Kupfer.
Cupripentaammoniumsulfat, CuSO, 5NH,. Kupfersulfat absorbirt nach H. Rose
(195) 5 Mol. Ammoniakgas unter beträchtlicher Wärmeentwickelung und wird zu einem blauen
Pulver. Das Salz ist leicht löslich in Wasser. An feuchter Luft werden die Ammoniakmoleküle
durch Wasser ersetzt, so dass die Verbindungen CuSO,'4NH, + H,0 und CuSO,:2NH,
+3 H,O entstehen [MENDELEIEFF (201)]. Das Pentaammoniumsulfat schmilzt bei Rothgluth, indem
Ammoniak, Ammoniumsulfat und etwas Wasser abgeschieden werden, während der Rückstand
Kupfersulfat und metallisches Kupfer enthält.
Cupriammoniumhyposulfat, CuS,0,-4NH,, entsteht, wenn man eine Lösung von
unterschwefelsaurem Kupfer mit Ammoniak sättigt, bis der anfangs entstandene Niederschlag
wieder verschwunden ist. Aus der Lósung scheidet das Salz sich alsbald in violetten Krystallen
aus [HEEREN (202). Nach SCHWEITZER (203) kann man das Salz durch Zersetzen einer
ammoniakalischen Kupfersulfatlósung mit Bariumhyposulfat erhalten. Das Salz wird bei 160?
grün; es ist ziemlich lóslich in 40? warmem Wasser; bei 60? oder auf Zusatz von viel Wasser
zersetzt sich aber die Lósung, indem Kupferhydroxyd und Ammoniumhyposulfat entstehen.
Ueberchlorsaures Kupfer-Ammoniak, Cu(ClO,),- ANH,-- 2H,O, wird aus einer
mit Ammoniak übersüttigten Lósung von Cupriperchlorat durch Alkohol in kleinen, blauen Nadeln
ausgefallt. An der Luft wird das Salz grün; seine wässrige Lösung zersetzt sich durch Kochen
in Ammoniumperchlorat und Kupferoxyd [RoscoE (204)].
Cupriammoniumbromat, Cu(BrO,),-4NH,, in gleicher Weise aus bromsaurem Kupfer
hergestellt, bildet ein dunkelblaues Krystallpulver, das durch Einwirkung der Wiürme Stickstoff,
Brom, Ammoniak und Wasser ausgiebt [RAMMELSBERG (205)].
Cupriammoniumjodat, Cu(JO,),-4NH,-4- 8H,O, scheidet sich nach BERZELIUs nach
Behandlung einer heissen Kupferjodatlósung mit Ammoniak beim Erkalten derselben in dunkel-
blauen Prismen aus. Durch Einwirkung der Würme giebt das Salz Ammoniak, Jod, Sauerstoft
und Wasser. Mit viel Wasser behandelt, geht das Salz in ein hellblaues Pulver über, das kein
Jod mehr zu enthalten scheint (RAMMELSBERG).
Cupriammoniumnitrit Wenn man die blaue, durch gleichzeitige Einwirkung von
wüssrigem Ammoniak und Luft auf metallisches Kupfer erhaltene Lósung auf dem Wasserbad
zur Trockne verdampft und den Rückstand mit heissem alkoholischem Ammoniak behandelt, so
krystallisirt beim. Erkalten des Filtrats das Salz Cu(NO,),-2 NH,---H,O [PÉricoT (206)] Bei
10? fürbt es sich grün, indem Ammoniak und Wasser fortgehen und salpetrigsaures Kupfer
im Rückstand bleibt.
In wenig Wasser lóst es sich unter Ammoniakverlust. Die Lósung giebt beim Verdampfen
salpetrigsaures Ammoniak und ein grünes krystallisirtes Salz von der Zusammensetzung 3 Cu O*
N,O,'2NH,-- H4,O, welche Verbindung auch in der Mutterlauge von der Krystallisation des
vorigen Salzes enthalten ist. Durch viel Wasser werden beide Nitrite zersetzt, indem türkisblaues
Kupferhydroxyd entsteht. Die Salze sind explosiv.
Cupriammoniumnitrat entsteht durch Einleiten von Ammoniakgas in eine heisse ge-
sáttigte Lósung von Kupfernitrat, bis der anfangs entstehende Niederschlag sich wieder gelöst
hat, und Verdampfen der Lösung [KANE (187), MARIGNAC (207]. Nach BERZELIUS entsteht es
auch durch Einwirkung von Ammoniakgas auf krystallisirtes Kupfernitrat. Es bildet blaue,
rhombische Prismen von der Zusammensetzung Cu(NO,);'4NH,. Aus der wässrigen Lösung
fällt auf Säurezusatz basisches Nitrat. In der Wärme entwickelt es zunächst etwas Ammoniak,
schmilzt und zersetzt sich dann mit Explosion (KANE).
Cupriammoniumphosphat. Gefalltes Kupferphosphat lóst sich in wássrigem Ammoniak
mit blauer Farbe. Auf Alkoholzusatz scheidet sich aus der Lósung ein dunkelblaues Ocl ab,
das beim Trocknen zu einer krystallinischen Masse wird. Diese ist nach Scuirr (164) Cu,(P O,),
4NH, zusammengesetzt.
Wenn man einer Lósung des Phosphats, 8CuO:3P,O, -- 11 H,O, in Ammoniak absoluten,
mit Ammoniak gesaáttigten Alkohol zusetzt, so bildet sich eine syrupôse Masse. Nach dem
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