letter
unter
rirken
sung,
EN.
utrale
| und
idung
chten
ering
elbar
ttiger
)ruck
iden.
zeigt
, sie
chon
del.
aten
hen;
bei
bei
azen
an-
und
ren
die
ohe
nen
mte
360.
872;
IEB-
386.
für
nen
Lanolin. 393
Fett mechanisch niederreisst. Der Niederschlag, »Suinter« genannt, wird durch
Sáuren zerlegt oder direkt mit Lósungs-Mitteln (Benzin etc.) behandelt, um das
Roh-Fett zu gewinnen.
Der sogen. Wollschweiss (das rohe Wollfett) hatte übrigens schon frühzeitig
das Interesse der Chemiker wachgerufen.. VauQUELIN theilte 1803 mit, dass der-
selbe aus verschiedenen freien Fettsäuren und einer »eigenthümlichen fettigen
Substanz« bestehe.
Eine genauere Kenntniss der Eigenthümlichkeit des Fettes verdanken wir
zuerst FR. HARTMANN, welcher nachwies, dass das Wollfett Fettsáure-Cholesterin-
üther enthielt (1868). Später (1870) wies E. SCHULZE nach, dass ausser den
Cholesterinäthern auch Isocholesterináther im Wollfett enthalten seien. Die Ver-
bindungen waren übrigens nicht ganz unbekannt, denn im Jahre 1860 hatte
bereits BERTHELOT die Fettsáure-Cholesterinüther durch Erhitzen von Cholesterin
mit den betreffenden fetten Säuren erhalten. Es sind von ihm der Stearinsáure,
Buttersáure- und Benzoésáure-Aether dargestellt worden. — Obgleich das Chole-
sterin in freiem Zustande eine grosse Verbreitung im Thierkórper und auch vereinzelt
im Pflanzenreiche zeigt, so hatte man doch angenommen, dass die Cholesterin-
üther der fetten Sáuren eine Eigenthümlichkeit des Wollhaares sei. —
Durch LIEBREICH Wurde nachgewiesen, dass die Cholesterinfette zu den sehr
verbreiteten und nothwendigen Substanzen des thierischen Organismus gebóren
und steter Begleiter der Hornsubstanz, des Keratins seien. — Durch Extraction
mit Chloroform konnte der Nachweis desselben in den verschiedenartigsten Horn-
geweben geführt werden: (Menschliche Haut, Fischbein, Schildpatt, Elsternschnábel,
Federn von Gánsen, Hühnern, Tauben, Stacheln vom Stachelschwein, Hufe und
Kastanien vom Pferde, Haare vom Faulthier etc.). Es konnte auch nachgewiesen
werden, dass das Fett nicht durch drüsige Organe dem Keratin hinzugefügt werde,
sondern, dass es mit dem Wachsthum und der Bildung des Keratins entstehe. —
Uebrigens sagte BERTHELOT divinatorisch, es sei möglich, dass besonders
der Stearinsäure-Aether in normalem oder pathologischem Zustande vorkäme, ohne
allerdings einen Beweis für diese Behauptung geführt zu haben. —
Zur Darstellung des Lanolins wird das rohe Wollfett mit Hülfe von wässriger
Lösung der Aetzalkalien oder kohlensauren Alkalien emulgirt und die so ent-
standene milchartige Flüssigkeit der Centrifugirung unterworfen (BRAUN) Es
trennen sich bei diesem Process ähnlich wie bei der Milch zwei Schichten, die
obere enthält das Fett, die untere besteht aus einer Seifenlösung, die nur wenig
Fett enthält. Aus der oberen Schicht, dem Rahm wird mittelst kalkhaltigem Wasser
das Lanolin gefällt. — Das so gewonnene Produkt enthält noch unlösliche Kalk-
seifen und wird mit dem Namen Roh-Lanolin bezeichnet. Durch mehrfaches
Umschmelzen und Auswaschen wird dieses Produkt gereinigt. Als Handelswaare
führt dies Produkt den Namen centrifugirtes Lanolin. —
Zur weiteren Reinigung wird das Lanolin mit einem geringen Procentsatz
Aetzkalk zusammengeschmolzen und das vom Wasser befreite Produkt mit Aceton
extrahirt. Nach dem Abdestilliren bleibt das wasserfreie Lanolin in neutralem
Zustande zurück. —
Das wasserfreie Lanolin ist eine visköse, hellgelbliche Masse, welche bei 38
bis 40? C. zu schmelzen beginnt. Die Beschreibung, welche BERTHELOT von dem
Cholesterinstearat giebt, passt ungefáhr auf das Lanolin, es steht seiner Consistens
nach zwischen Wachs und Harz und Fetten. Es besitzt die merkwürdige Eigenschaft
bis über 1009 Wasser aufzunehmen und eine salbenartige Masse zu bilden.