Full text: Handwörterbuch der Chemie (Sechster Band)

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
   
     
  
   
    
   
    
    
   
     
   
   
   
    
   
  
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Handwôrterbuch der Chemie. 
Das wasserhaltige Lanolin des Handels enthált ca. 959 Wasser. — Durch 
Schmelzen, besonders mit Salz-Lósungen, scheidet sich das wasserfreie Fett 
wieder ab. — : 
Die Reaction ist neutral, beim Titriren mit alkoholischer Kalilauge soll es 
höchstens 0:59 freie fette Sáure (als Stearinsáure gerechnet) enthalten. — 
Lósungsmittel desselben sind Chlorotorm, Aceton, Aether, Amylalkohol, 
Benzol; beim Lósen in Alkohol bleibt ein Theil ungelóst zurück. 
Selbst bei lángerem Stehen tritt ein Ranzigwerden nicht ein. — Niedere 
Organismen sind in dem Lanolin nicht vorhanden und existenzfihig (FRANKEL). 
Eine Lanolinschicht schützt eine darunter befindliche Náhr-Gelatine vor der Zer- 
setzung (GOTTSTEIN). — 
Die medicinische Anwendung ist begründet durch die Fähigkeit des Lanolins, 
die Haut zu imprägniren und an den Schleimhäuten zu haften, ferner durch die 
Eigenschaft des Lanolins, reichlich Wasser aufzunehmen und nicht ranzig zu 
werden und ferner durch die aseptischen Eigenschaften desselben,  LiEBREICH. 
Lanthan."* Ueber das Vorkommen des Lanthans in der Natur s. die Art. 
Cerium und Didym. Aus dem sogen. Schwerstein von Bastnás (Cerit) hatte 
KrAPROTH im Jahre 1803 ein neues Metalloxyd isolirt, das er Ochroiterde nannte 
und das von HISINGER und BErzELIUS, die das Mineral gleichzeitig untersuchten, 
Cererde genannt wurde. Im J. 1839 wies MoSANDER (1) nach, dass dieses Oxyd 
ein Gemisch sei und neben Cererde noch das Oxyd eines andern Metalls ent- 
halte, welches er Lanthan nannte von A«vÜüdvetw, verborgen sein. Spiter, im J. 
1842, entdeckte MosANDER in derselben Erde noch das Didymoxyd, und neuer- 
dings hat CLEVE in letzterem noch Samariumoxyd nachgewiesen (s. d. Art. Didym). 
Das Lanthan begleitet fast regelmässig das Cer in den Cermineralien und 
findet sich neben diesem und Didym besonders in dem Cerit von Riddarhytta 
in Schweden. Dieses Mineral enthält nach RAMMELSBERG (2) in 100 Thln.: 
Kieselerde. > ;+"< +=1918 
Ceroxyd . Hs aie 64:55 
Lanthanoxyd und Didymoxyd . . . 7:28 
Fisenoxydul . i. 409 0. o5 ere 154 
Kalk . . ++ sante ah 0e MON 
Wasser o si m c pt. o noh deu Dl 
*) 1) MOSANDER, POGG. Ann. 11, pag. 406. 2) RAMMELSBERG, POGG. Ann. 107, pag. 631. 
3) J. LAWRENCE SMITH, Sillim. Amer. Journ. (2) 18, pag. 378. 4) HILLEBRAND u. NORTON, 
PoGG. Ann. 155, pag. 633; 156, pag. 466. 5) THALÉN, Kongl. Sved. Vetenskab. Akad. For- 
handl. XII. No. 4 (1878). 6) MosANDER, PoGG. Ann. 56, pag. 503; Journ. prakt. Chem. 30, 
pag. 276. 7) MARIGNAC, Ann. 68, pag. 212 u. 258. 8) BRAUNER, Monatsh. Chem. 3, pag. 1 
u. 486 (1882). 9) CLEVE, Bull. soc. chim. (2) 39, pag. 151; 43, pag. 56. 10) HILLEBRAND, 
PoGG. Ann. 158, pag. 71. 11) HERRMANN, J. prakt. Chem. 82, pag. 385. 12) ERK, Zeitschr. 
Chem. (2) 7, pag. 100. 13) CLEVE, Bull. soc. chim. (2) 21, pag. 196, 246. 14) NiLsON und 
PETTERSSON, Kongl. Sved. Vetensk. Fórhandlingar 1880. No. 6, pag. 45. 15) NORDENSKJOLD, 
J. prakt. Chem. 85, pag. 431. 16) THOMSEN, Ber. 6, pag. 31; Thermochemische Untersuchungen 
(Leipzig 1886) I, pag. 372. 17) BERINGER, Ann. 42, pag. 134. 18) W. FRENCH SMITH, 
Inaug.-Diss. Gottingen 1876; FRERICHS u.. W. F. SMITH, Ann. 191, pag. 331. 19) FRERICHS, 
Ber. 7, pag. 798. 20) MARIGNAC, Arch. des scienc. phys. et nat. 46, pag. 193. 21) RAMMELS- 
BERG, POGG. Ann. 55, pag. 63. 22) HOLZMANN, J. prakt. Ch. 75, pag. 321. 23) Torsor, Kongl. 
Sved. Vetensk. Akad. Fórhandl II. No. 5. 24) THOMSEN, Ber. II, pag. 1021. 25) NILSON, 
Acta Reg. Soc. Scient. Upsal. (3) 9, pag. 2. 26) AUER VON WELSBACH, Engl. Pat. 15286 vom 
J. 1886; BIEDERMANN’s Techn. chem. Jahrb. 8, pag. 226 u. 9, pag. 239.
	        
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