Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
tten-Kohle 
Pankraz- 
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Leuchtgas. 
a) Coke 60 Thle., Wasser 10-7, Theer 12:2, Gas -- Verlust 17:1, 
by imu 9059 5 27 > 0102 5 » 32:1. 
Da bei Beginn der Destillation durch die Einführung von frischem Material 
und durch die starke Gasentwicklung in den Destillationsgefássen, den Retorten, die 
Temperatur verhaltnissmássig niedrig ist, so erklärt es sich nach Obigem, dass 
zuerst die entweichenden Gase reicher sind an schweren Kohlenwasserstoffen und 
Methan wie nachher, wo die Temperatur und mit ihr die weitere Zersetzung der 
Kohlenwasserstoffe steigt. Es nimmt dann besonders der Gehalt an Wasserstoff zu; 
Kohlenoxyd bleibt wáhrend der ganzen Destillationszeit ziemlich gleichmässig, 
während Kohlensäure später abnimmt, zum Theil in Folge der bei der erhöhten 
Temperatur durch glühende Coke eintretenden Reduction zu Kohlenoxyd. Die 
Form und Grösse der Retorten ist gleichfalls von Finfluss, da die Gase bei 
langem Verweilen in denselben in erhöhtem Maasse der Einwirkung der 'lem- 
peratur und der Zersetzung ausgesetzt sind. Letztere bekundet sich auch durch 
den Ansatz von reinem Kohlenstoff, Retortengraphit, auf den Retortenwänden. 
Durch die Anwendung der Exhausto ren, Maschinen, welche das Gas im 
Verhältniss zur Produktion schnell absaugen, hat man diesen Uebelstand zu ver- 
mindern gesucht und zugleich dadurch eine Abnahme des Druckes der Gase in 
den Retorten erreicht, welcher gleichfalls die Zersetzung, sowie ein Entweichen 
der Gase durch Undichtigkeiten begünstigt. 
geht man jetzt viel hóher bis auf orangefarbene Glühhitze und erzielt mehr Gas 
aus derselben Menge Kohle. Man hat allerdings auch die Füllung oder Ladung 
der Retorte mit Kohlen vergróssert, so dass durch die in derselben Zeit ver- 
mehrte Gasentwicklung die Temperatur im Innern der Retorte, wenn auch hóher, 
Während früher die Retorten nur auf Kirschrothglühhitze erwärmt wurden, 
so doch nicht in demselben Maasse gestiegen ist wie die äussere Temperatur 
derselben. Dass das erzielte Gas trotzdem nicht schlechter geworden ist, ver- 
dankt man den Exhaustoren. 
Die Zeitdauer der Erhitzung ist ebenfalls von Einfluss. Wie schon oben 
angeführt, nimmt die Qualität des Gases mit der Länge der Zeit ab, ebenso die 
Menge der gasfórmigen Produkte. Es ist der Beschaffenheit der Kohle gemäss 
die Länge der Destillationszeit zu wählen oder, was demselben Zweck entspricht, 
die Grösse der Kohlenladung oder Charge und die Temperatur, da man, um 
einen gleichmässigen Betrieb zu haben, die Destillationszeit unverändert lässt, 
meistens 4 Stunden. Die Destillation wird nicht bis zum vollständigen Aufhören 
der Gasentwicklung fortgesetzt, da in der letzten Zeit nur wenig Gase von 
schlechter Leuchtkraft entweichen (12). 
Die Veränderungen, welche das Leuchtgas während der verschiedenen Zeiten 
einer Destillationsperiode erleidet, ist aus der folgenden Tabelle zu ersehen, 
welche den oben angeführten Versuchen von BUNTE (13) entnommen ist. Das 
aus westfälischer Kohle dargestellte Gas enthielt nach der Reinigung: 
  
  
  
  
  
  
  
  
hei Beginn der zten d Z i Misch 
Viertelstunde | i 9 | a | iS | ae [Nen 
Kohlensäure «+1 18) 20| 111 075.1 OF | ne 
Schwere Kohlenwasserstoffe 6:0 | 4:9 9:4 1:4 12:1 3:2 
Kohlenoxyd 8:3 | T4 6:8 | 66 | 67 72 
Wasserstoff 37-1 | 489 | 535 | 582 | 61:1 | 489 
Methan 454 | 369 | 342 | 296 | 276 | 358 
Stickstoff | I4 [ 06 20 | utis 27 | 37 
| 10070 11000 |100:0 1000 1000 [1000 
| | 1 
LADENBURG, Chemie. VI. 
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