Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
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Leuchtgas. 437 
Das gereinigte Holzgas ist im Gegensatz zum Steinkohlengase frel von schád- 
lichen Schwefelverbindungen und hat ein hôheres specifisches Gewicht (0:6—0:7) 
wie dieses (0'45—0:5). Aus letzterem Grunde müssen die Holzgasbrenner eine 
ziemlich weite Oeffnung haben, Schnittbrenner nicht unter 0.99 Millim. Weite, 
damit das Gas, welches sich sonst wegen seiner grósseren Schwere leicht nach 
den Seiten hin ausbreiten würde, in dickerem, für die Luft weniger durchdring- 
lichem Strahle austritt. Würde man die für das leichtere und daher rascher und 
länger in einem zusammenhängenden Strome aufsteigende Steinkohlengas ge- 
bräuchlichen Brenner anwenden, so erhielte man eine nur schwach leuchtende 
Flamme. 
II. Torfgas. 
W. RkEissiG versuchte aus dem 'Torf Leuchtgas zu bereiten und verwandte 
dazu hauptsächlich sogen. Specktorf aus der Nähe von München, welcher sehr 
wenig Asche und 14— 1542 Wasser enthielt. Er fand, dass die Vergasung des 
Torfes unter ähnlichen Bedingungen wie die des Holzes stattfinden müsse. Seinen 
Versuchen gemäss geben 100 Kgrm. Torf 20—28 Cbm. Gas, 25—30 Kgrm. Torf- 
kohle, 3—5 Kgrm. Theer und 15—28 Kgrm. Ammoniakwasser. Das Rohgas aus 
"Torf enthält ähnlich wie das aus Holz eine bedeutende Menge Kohlensäure, bis 
zu 30 Vol.-4. Ausserdem treten in demselben noch Ammoniak, Schwefelwasser- 
stoff und Cyanverbindungen auf. In den wässerigen Condensationsprodukten 
sind ausser den oben genannten Kórpern noch Aethylamin, Anilin und andere 
stickstoffhaltige Basen, wie Picolin, Lutidin u. s. w., sowie Ameisensáure, Essig- 
sáure, Propionsáure, Buttersáure, Valeriansáure enthalten. In den theerigen Pro- 
dukten kommen fliissige und feste Kohlenwasserstoffe (Paraffin) und Phenol vor. 
Die Leuchtkraft des Torfgases steht zwischen der des Holz- und Steinkohlengases. 
W. RuissiG (2) fand bei der Untersuchung für Holz- und Torfgas folgende 
Zusammensetzung: 
Holzgas Torfgas 
Schwere Kohlenwasserstoffe Q0. 07:94 7786 900 734 959 1316 
Methan .°.… . . . ..« « « «91:84 48:07. 29/76. 29:600 4265 33:00 
Wasserstoff ;, . . . . . . . .8530 9117 20:96 9409 27:50 3518 
Kohlendioxyd + Schwefelwasserstoff — — — — . Spuren — 
Eohlenoxyd . . .. ... . : .25»69 2250 4023 3904 20:33 1334 
Sückstoff … . ..- . +". . . — — — v — 0:32 
IV. Oel- oder Fettgas (3). 
Als Materialien verwendet man Mineralóle, wie Schieferól (Reutlingen), 
Paraffinôlrückstände, und Erdóle, wie Rohpetroleum und Rückstände von der 
Petroleumverarbeitung. Vegetabilische und animalische Oele finden, obwohl sie 
ein vorzügliches und sehr reines Gas liefern, wegen ihres hohen Preises nur in 
Ausnahmefällen Anwendung. Die Darstellung des Fettgases ist eine sehr ein- 
fache und erfordert nur wenig umfangreiche Apparate, da zur Erhellung eines 
bestimmten Raumes ein nur verhiltnissmissig geringes Volumen des starkleuch- 
tenden Gases erforderlich ist, und weil ferner grosse Reinigungsanlagen wie bei. 
dem Steinkohlen- und theilweise auch bei dem Holz- und Torfgase nicht er- 
forderlich sind. Die Reinigung beschrinkt sich meistens auf die Kiihlung und 
Entfernung der Theerdimpfe des Rohgases, da die sonstigen Verunreinigungen 
der anderen Leuchtgasarten nicht oder (wie Schwefelwasserstoff, von dem selten 
fehlenden Schwefelgehalt der Oele herrührend) nur in geringer Menge vorhanden 
sind, Auch Schwefelwasserstoff wird meistens nicht entfernt, obwohl dies ge- 
  
  
  
    
   
    
   
   
   
   
  
   
   
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
    
    
    
   
   
    
    
    
   
   
   
   
    
   
    
    
   
   
   
   
  
   
 
	        
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