500 Handwôrterbuch der Chemie.
Lösungen von Weinsäure in Aethyl- und Methylalkohol und in Aceton besitzen nur ein
äusserst schwaches positives Drehungsvermögen; solche in Gemischen von Aceton und Aether
sowie von Aceton und Chloroform geben Linksdrehungen.
Die für die Aepfelsäure und ihre Salze erhaltenen Resultate enthält die folgende Tabelle:
die Grósse ? giebt die Drehung für g = 100, also für unendlich verdünnte Lösungen, und / den-
jenigen Procentgehalt der Lósung an activer Substanz, bei welchem ein Uebergang aus Rechts-
in Linksdrehung eintreten würde, also die Flüssigkeit inactiv ist.
A B | c | Grenzen | # | f
Acpfelsiure. . 5:891 | — 0-0897 0 99:9 und 91:6 | 34:240 | — 3:068
Kaliumhydromalat . . | — 0:6325 | — 0:0556 | 0 73 90% — — 6:19
Kallummalat . . . . 3-016 | — 0-1588 | + 0:000555 |38 , 906 79:549 | — T3
Natriumhydromalat . . 9:367 | — 02791 | + 0:001152 |39 ,, 80 | 59-759 | — 702
Natritmmalat . . … . 15202 | — 03322 | + 0000818 | 345 ,, 94-7 | 47439 | — 9-84
Lithiumhydromalat . . 8:572 |— 03518 | + 0-001868 150 „ 90 71-86% | — 848
Lithiummalat . 70. 96111 | — 0:6821 | — 0002878 | 60:8 ,, 94:0| 50489 | — 12-71
Ammoniumhydromalat . | — 9:955 | — 0:0286 | — 124 ,, 996 — — 6-83
Ammoniummalat . . .|— 3:315 | — 0:0050 | 4- 0:0005115| 36:9 ,, 82:7 -— — 8:93
Für Bariummalat, das sich sehr schwer löst, ergeben sich für:
q—90:6175 [«]p = 4- 818, ¢=91495 [a]p — + 8:05, 2 — 95:006 [«lp = + 4°69,
g — 98-035 [a]p =— — 2-58.
Eine Interpolationsformel lässt sich nicht aufstellen; doch besitzt das wasserfreie Malat
jedenfalls eine sehr grosse Drehung (40).
Versetzt man eine verdünnte, nach links drehende Lösung von Aepfelsäure mit steigenden
Mengen von Schwefelsäure oder Essigsäure, so zeigt sich, dass sowohl Schwefelsäure wie Essigsäure
die Drehungsrichtung aus Links in Rechts verwandelt, letztere freilich in weit schwächerem Grade,
Es dürfte dies seinen Grund darin haben, ‚dass die zugesetzten Säuren einen Theil des
Wassers binden und so seine Wirkung auf die Aepfelsäure aufheben.
Eine sehr eigenthümliche 'l'hatsache ist, dass Zusatz von gewissen an sich
inactiven Kórpern die Drehung activer in holiem Grade erhóht.
So hat BroT (41) gefunden, dass Borsüure, ohne selbst auf das Licht einzuwirken, das Drehungs-
vermögen von Weinsäure in hohem Grade erhöht (Bıor, Mém. de l'Ac. d. Sc. 16, pag. 259,
1837); dasselbe fand PasrEUR an der Aepfelsüure, zugleich wird die anomale Dispersion der
Polarisationsebene normal.
D. GERNEZ (42) fand, dass wie Borsiure eine grosse Zahl von anderen Substanzen auf die Wein-
siure wirken, so die Amide: Formamid, Acetamid, Harnstoff; Säuren, wie arsenige, Arsen-, Molyb-
dän- und Antimonsäure; Salze, wie die Arsenate, die Molybdate und Wolframate. Natrium-
molybdat kann z. B. die Drehung von Weinsäure auf das 37-fache erhöhen, und zwar momentan,
während bei der arsenigen Säure die Erhöhung nur allmählich geschieht.
Die Tabelle enthält die Resultate einer Reihe bei 17° für die D-Linien. Die Lösungen enthalten
alle 1:250 Grm. Rechtsweinsäure, denen wachsende Mengen Natriummolybdat von „4 Aegq. bis
7 Aeq. zugesetzt wurden; das Ganze wurde stets auf 50 Cem. gebracht. Die Röhre hatte eine
Länge von 105-7 Millim. x ist die Menge zugesetzten Molybdats, ap die Drehung, 4 die An-
zahl Aequivalente von Molybdat auf 1 Aeq. Weinsiure, A die Zunahme der Drehung beim Ueber-
gang von einer Lösung zur nächsten.
X Og |0-084 g | 0:168 g | 0-336 g | 0:504 g | 0:672 g | 0-840 g | 1-008 g
a4] 0?21*.1.0* 50' |-1°.2# 2999'4.93999' |.4925' | 5°26' (| 6226
g 0 3h 13 Ta d | 15 19 Ys
A | 29' 31 61 61!
3
62' 0l al BO
x |1176g| 1344 g 512g, L:680g | 849g 2:017 22:187 g | 2:353 g
el 1°97 | 8249 | 1028 1 11°30" 1 12° 3
1 2 3
g >
à 9 | 13° 89° | 13° 33" | 18° 33°
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A v1 12' 79" 82" 69" «800 —6 | 0
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