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528 Handwôrterbuch der Chemie.
Der Wasserdampf, welcher den nicht von Salz und Lösung erfüllten Raum einnimmt, ist zu ver-
nachlässigen.
Zu Messungen bei hohen Temperaturen brachte ETARD (3) eine gesättigte Salzlösung mit einem
Ueberschuss von krystallisirtem Salz in eine Röhre von hartem Glas. Sie ist am Ende zu einer
Spitze ausgezogen, in der Mitte zusammenfallen gelassen und dort unter einem Winkel von 45°
gebogen. Man schmilzt die Spitze zu, erhitzt bis zu der gewünschten Temperatur und neigt dann
das Rohr so, dass die Lösung aus dem einen Schenkel in den andern fliesst, in dem ersten aber
das Salz zurückbleibt. Die Lösungen werden dann analysirt,
G. A. RAUPENSTRAUCH (4) erhält seine Lösungen innerhalb eines grossen Thermostaten in
beständiger Bewegung, dazu dient ein mit mehreren Ringen zur gleichzeitigen Aufnahme ver-
schiedener Gefässe versehener Schlitten, welcher durch einen Gasmotor in verschieden schnelle,
auf- und abgehende Bewegung versetzt wird. Um eine Controle zu haben, werden zweckmässig
zwei Bestimmungen ausgeführt. Das Lösungsmittel wird einmal mit einem Ueberschuss des
Salzes bei niederer Temperatar zusammengebracht, und im Luftbad unter Schütteln auf die ge-
wünschte Temperatur gebracht. Andererseits wird bei höherer Temperatur eine gesättigte
Lösung hergestellt, welche man ebenfalls unter Schütteln auf die betreffende Temperatur ab-
kühlen lässt; nach ungefähr anderthalbstündigem Schütteln ergeben sich nach beiden Methoden
die gleichen Löslichkeitszahlen.
M. ENGEL (5) kürzt den Ausscheidungsprocess wesentlich dadurch ab, dass er durch die
Lósung einen ganz langsamen Luftstrom gehen lüsst und zwar ca. 24 Stunden lang. Dabei ist es
zweckmässig, auch in den oberen Theil des Gefüsses, etwa eine mit der Lósung gefüllte Flasche,
in einem Platinnetz Krystalle des betreffenden Körpers einzuhüngen. Als Gefüss dient eine
Flasche, diese wird mit einem Kautschukstópsel verschlossen, durch den zwei Róhren gehen, die
eine, die Luft zuführende, reicht bis zum Boden, die andere, welche dieselbe fortführt, ist bündig
mit dem Stógpsel abgeschnitten.
J. L. ANDREAE (6) bringt überschüssiges Salz mit Wasser in einer wohlverschlossenen verti-
calen Flasche zusammen, die mehrere Stunden um eine horizontale Achse rotirt, und analysirt
dann die Lósung.
Die Lóslichkeit von Substanzen, bei denen diese mit steigender Tem-
peratur abnimmt, kann man dadurch bestimmen, das man immer verdünntere
Lösungen derselben bis zu einer beginnenden Trübung, event. in zugeschmolzenen
Röhren erhitzt (7). Dies ist freilich dann nicht möglich, wenn sich das Salz in
schwer erkennbaren krystallinischen Blättchen ausscheidet.
Die Löslichkeit von zwei Flüssigkeiten in einander (8) bestimmt
man nach der eben angegebenen Methode, abgewogene Mengen der betreffenden
Flüssigkeiten werden in zugeschmolzenen Glasröhren in einem Wasserbade
erwärmt, bis der Inhalt klar wird. Dann lässt man abkühlen und bestimmt den
Moment der ersten Trübung am Thermometer. Da hierbei stets eine Trübung
und keine krystallinische Abscheidung eintritt, so ist die Methode stets ver-
wendbar.
Eine Reihe von Substanzen zeigt die Eigenthümlichkeit, dass sie sich nur
äusserst langsam aus ihren Lösungen abscheiden. Hierher gehören (9) die
folgenden, die nach 7' Tagen P Grm. Substanz in 100 Cbcm. enthielten: Barium-
nitrosulfobenzolat (7— 5, P= 35084; 7=26, P= 4616); Bariumbromsulfo-
benzolat (7'= 5, P— 5764; 7'=28, P= 3:117); Bleibromsulfobenzolat (7'— 6,
P= (23; 7 = 19 P— 5464),
V. MEYER hat auch bei Lósungen von derartigen Körpern dadurch gute Re-
sultate erhalten, dass er sie, nachdem sie in einem warmen Wasserbade gesiüttigt
sind, in Reagirglisern in ein gerüumiges Wasserbecherglas von der gewünschten
Temperatur eintaucht, mit scharfkantigen Glasstäben, bis sie sich abgekühlt haben,
heftig umrührt und dann noch einige Stunden stehen lásst; man erhült dann die-
de ppm A AO M
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