Full text: Handwörterbuch der Chemie (Sechster Band)

   
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Lósungen. 539 
Einfluss der chemischen Zusammensetzung des Lósungsmittels auf 
die Lóslichkeit: 
Im Allgemeinen zeigt sich, dass die Löslichkeit eines Körpers in einem 
anderen durch die chemische Analogie beider bestimmt ist. 
Im Wasser lösen sich vom Wassertypus ableitbare Körper mehr oder weniger 
leicht, besonders Hydroxylverbindungen, so die Alkohole und organischen Säuren. 
Mit zunehmendem Gehalt an Wasserstoff und Kohlenstoff nimmt meist bei 
letzteren die Löslichkeit ab. 
Die ersten Glieder der Fettsäuren und der entsprechenden Alkohole sind 
in allen Verhältnissen mit Wasser mischbar. Die höheren Glieder zeigen eine 
abnehmende Löslichkeit. 
Die Verbindungen aus der aromatischen Reihe sind schwer löslich. 
Den Einfluss eines zunehmenden Eintrittes von Hydroxyl zeigen die folgen- 
den Körper: Benzol ist in Wasser unlöslich, Phenol löst sich zu 22, Hydro- 
chinon und seine Isomeren lósen sich ziemlich reichlich und Pyrogallol in fast 
allen Verhältnissen. 
Alle Alkohole lösen sich in gewöhnlichem Aethylalkohol, alle organischen 
Säuren in Essigsäure, alle Kohlenwasserstoffe in Benzol. 
Indess lösen sich auch einzelne Salze in Kohlenwasserstoffen, wobei wir doch 
ganz verschiedene Constitution haben. So hat FRANCHIMONT beobachtet, dass 
Quecksilberbromür sich etwas in kaltem, bedeutend mehr in heissem Benzol löst 
und dass es aus diesem .Lösungsmittel auskrystallisirt. Ebenso verhalten sich 
Quecksilberchlorür und -jodür, unlöslich sind dagegen die entsprechenden Blei- 
und Kupferverbindungen (A. N. P. FRANCHIMONT, Rec. Trav. Chim. Pays Bas ı, 
pag. 55. 1883; Beibl. 7, pag. 439). 
Ueber die Beziehung der Lóslichkeit zu der chemischen Constitution 
haben sich noch wenig allgemeine Sátze aufstellen lassen. Warum ist z. B. 
Magnesiumsulfat in so hohem Grade lóslich und Bariumsulfat unlóslich, trotzdem 
ihre chemische Constitution so sehr ähnlich ist? 
Colloide und Krystalloide. 
Entsprechend den Hauptformen der festen Kórper, der colloiden und 
krystalloiden, zeigt sich ein durchgreifender Unterschied in ihrer Löslichkeit Die 
Colloide lósen sich in jedem Verháltniss, oder richtiger gesagt, sind meist in den 
mannigfachsten Verhältnissen mit dem Lösungsmittel, falls man die Versuchsbe- 
dingungen passend wählt, mischbar (Gelatine nimmt z. B. bei gewöhnlicher Tem- 
peratur nur eine bestimmte Menge Wasser auf. Ueber 40° erhitzt schmilzt die 
entstandene Gallerte und kann mit einer beliebigen Menge Wassers gemengt werden, 
das sich auch beim Abkühlen nicht wieder ausscheidet. Grenzen sind der Menge 
gelöster Substanz aberdadurch in vielen Fällen gesetzt, dass concentrirtere Lösungen 
coaguliren, und dass das Coagulum nicht wieder löslich ist; (es ist chemisch 
von dem ursprünglich gelösten Körper verschieden). — Bei den Krystalloiden 
dagegen zeigt sich eine Grenze der Concentration, die Sättigungsgrenze (s. oben). 
Derselbe chemische Körper kann in vielen Fällen in einer löslichen und einer unlöslichen 
Modifikation vorkommen. Dieselben stellen in den meisten Fällen den krystalloiden und den 
colloiden Zustand des betreffenden Körpers dar. Wenn auch in vielen Fällen sicher die 
colloide Modifikation in Lösung existiren kann, so ist es nicht immer leicht, sie in derselben zu 
erhalten. Wir haben ja wahrscheinlich die colloide Form als eine chemische Verbindung aufzu- 
fassen, die mehr Wasser enthült als die krystalloide nicht lósliche, sie verwandelt sich in letztere 
unter Wasseraustritt und zwar giebt es zwischen der Form, die am wenigsten Wasser enthält und 
     
    
  
  
  
  
   
  
   
  
  
     
  
  
  
  
  
   
     
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
 
	        
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