Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

  
Handwörterbuch der Chemie. 
geringe Menge des gebildeten Calciumborates mit niedergerissen wird. Dann erfolgt die Krystal- 
lisation des Borax. 
Auch aus dem Boronatrocalcit, einem namentlich in Tarapaca in Chile, sowie in. Nevada 
vorkommenden Mineral, wird Borax gewonnen, indem dasselbe durch heisse Sodalösung zersetzt wird. 
Na, B,O, -2CaBa, O; 4- 18H, O + 2 Na, CO, = 3 Na, B, O7 + 2CaCO, + 18 H,0. 
Oder das Mineral wird mit soviel Schwefelsäure behandelt, als das Calciumborat verlangt, 
und die vom Gips getrennte Lósung wird mit Soda neutralisirt. 
Der auf obige Weise erhaltene Borax bildet quadratische Oktaéder von der 
Zusammensetzung Na,B,O,-- 5H,O von dem Vol.-Gew. 1:815. Die Krystalle 
sind hárter und fester als die des prismatischen Borax. Bei Einwirkung der 
Wärme schmilzt der Borax in seinem Krystallwasser, blüht sich dann unter 
Wasserabgabe stark auf und bildet endlich eine durchsichtige glasige Masse. Man 
nimmt háufig an, dass der oktraédrische Borax in seinen Lósungen nur bei 
Temperaturen über 56? als solcher vorhanden ist, während bei gewöhnlicher 
Temperatur prismatischer Borax existir. GERNEZ (335) hat indessen gezeigt, 
dass übersättigte Boraxlösungen, auf 8? abgekühlt, von selbst oktaédrischen 
Borax ausscheiden. 
Der prismatische Borax, Na,B,0, + 10H,0, ist der gewóhnliche Borax. 
Derselbe bildet grosse, durchsichtige, monokline Krystalle vom Vol.-Gew. 1-757 
(WATSON), 1-74 (PAvEN), 1'7156 bei 17° (SrorBA) Bei raschem Erhitzen decre- 
pitiren die Krystalle, langsam erhitzt verhalten sie sich wie oktaédrischer Borax, 
doch blähen sie sich stärker auf. Die prismatischen Krystalle erscheinen nur 
in Lósungen, wenn diese eine Temperatur unterhalb 56? haben. Uebersättigte 
Lósungen, aus welchen oktaédrischer Borax ausgeschieden ist, bleiben bei Luft- 
abschluss mit der prismatischen Modifikation übersáttigt (GERNEz). 
Die Lôslichkeitsverhältnisse werden von POGGIALE (336) folgendermaassen an- 
gegeben. 100 Thle. Wasser lösen bei 
Temp. Wasserfreier Borax Prism. Borax 
08... . 149 .. . 2:83 
10 . . .—. 242 . . . . 465 
90 7.0 s. .,.  4&05.. . . 7-88 
S0 75 ou 600 . LO 
40. ++. 479. eu 17-90 
90. . … … . 12933 +++ a + AT A1 
60. 51809... ... 4048 
70.504 009529493... 0917085 
SQ s op oap . uoo 7639 
90 . . 775.404... . 11666 
10009 . . . . 5516 . … . . 7901493 
Die heiss gesättigte Lôsung siedet bei 105° (GRIFFITH). 
Der Borax findet eine ausgedehnte Anwendung, besonders wegen seines 
Lôsungsvermôgens in geschmolzenem Zustande (des Boraxglases) für Metalloxyde. 
Beim Löthen der Metalle bewirkt er, was durchaus nothwendig ist, dass die zu 
vereinigenden Stellen sowie das Loth blank und oxydfrei sind. Er dient als Fluss- 
mittel beim Metalischmelzen bei der Herstellung einiger stark lichtbrechender 
Glassorten, Glasuren, Email in der Porcellan- und Glasmalerei, zur Bereitung von 
Firnissen, zum Härten von Gips; mit Casein giebt er ein gutes Klebmittel; in 
der Cattundruckerei dient er als Befestigungsmittel mineralischer Beizen; er wird 
ferner als Lösungsmittel einiger in Wasser schwer oder nicht löslicher Farbstoffe, 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
    
     
  
  
   
    
     
     
    
     
    
    
   
     
     
   
    
    
  
   
   
    
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