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Nitrile und Isonitrile. 139
Dumas, MALAGUTI und LERLANC (Ann. 64, pag. 332) lehrten die Nitrile aus
den Ammoniaksalzen, resp. Amiden gewinnen, z. B.
CH, COONH, =CH,CONH, + H,0
Essigs. Ammoniak Acetamid
CH,CONH; = CH;CN + H,O
Acetonitril
Die Wasserabspaltung kann durch hohe Temperatur, sowie durch den Ein-
fluss der verschiedensten wasserentziehenden Mittel bewirkt werden.
Die Untersuchungen der Genannten, namentlich aberdiejenigen von FRANKLAND
und KornE (Ann. 65, pag. 288) führten zu dem Ergebniss, dass mit den aus Amiden
darstellbaren Nitrilen die Cyanverbindungen von der gleichen Zusammensetzung,
welche man mit Hilfe von Cyanmetallen erhalten kann, identisch sind, und dass
sich die Nitrile in Sáuren mit der gleichen Zahl von Kohlenstoffatomen über-
führen lassen. ‚Durch diese Erkenntniss war eine Methode für die Synthese von
Säuren gewonnen, welche für die Entwicklung der organischen Chemie von der
weittragendsten‘ Bedeutung geworden ist.
Ebenso wie in den Alkoholen lässt sich auch in den Phenolen das Hydroxyl
durch Cyan ersetzen, indem man die neutralen Phosphorsäureester derselben mit
Cyankalium erhitzt. Diese zuerst von SCRUGHAM (Ann. 92, pag. 316) zur Ueber-
führung von Phenol in Benzonitril benutzte Methode ist nach den auf MErz’ Veran-
lassung angestellten Untersuchungen von Hem (Ber. 16, pag. 1771) allgemeinerer
Anwendbarkeit fáhig.
Halogenhaltige Kórper kónnen beim Behandeln mit Cyanmetallen ihr Halogen
gegen Cyan austauschen (WóHLER und LrEBIG, Ann. 3, pag. 267; WILLIAMSON,
Jahresb. 1853, pag. 499):
2C,H,COCI -- Hg(CN), — HgCl, 4- 2C,H;COCN
C,H;J + KCN = KJ + C,H;,CN.
Ebenso kann auch in den halogenisirten Säuren das Halogen durch Cyan er-
setzt werden. So liefert z. B. a-Brombuttersäureester, CH, CH,CHBrCOO C,H,
beim Behandeln mit Cyankalium - Cyanquecksilber a - Cyanbuttersidureester,
CH,CH,CH(CN)COOC,H, (1).
Behandelt man halogenisirte ungesáttigte Verbindungen mit Cyankalium, so
kommt es vielfach vor, dass neben dem Austausch von Halogen gegen Cyan
auch noch Blausäureaddition stattfindet (CrLAvs), so entsteht z. B. bei der Ein-
wirkung von weingeistigem Cyankalium auf Chlorallyl bei gewöhnlicher Tempe-
ratur neben anderen Körpern Propylencyanid:
CH, = CHCH,Cl + KCN + HCN = CH;CH(CN)CH,4(CN) + KCl (2).
Bei Halogenverbindungen der aromatischen Reihe, welche das Halogen am
Kern enthalten, 'gelingt es im Allgemeinen erst bei hohen Temperaturen, eine
Umsetzung mit Cyanmetallen zu bewirken (Merz und WEITH, Ber. 10, pag. 740).
Ebenso ist eine direkte Einführung von Cyan in aromatische Kohlenwasserstoffe
durch Behandeln mit Cyangas móglich, aber auch erst bei sehr hoher Tempe-
ratur (Merz und WEITH, Ber. 10, pag. 753).
Nitrile entstehen beim Erhitzen der Alkalisalze der Sulfosáuren mit Cyankalium
(MERz, Zeitschr. f. Ch. 1868, pag. 33) oder Blutlaugensalz (Wrrr, Ber. 6, pag. 448).
C,H,505K + KCN = C,H;CN + SO;K,
Benzolsulfosaures Benzonitril
Kalium
Nitrile können ferner durch Behandeln von Carbonsäuren mit Rhodankalium