156 Handwörterbuch der Chemie.
Lässt man concentrirte Salzsäure einwirken, so bildet sich Kohlensäure,
Kalomel, Hydroxylamin und wenig Blausáure (60, 61). Bei der Einwirkung von
Brom- oder Jodwasserstoffsáure tritt neben Hydroxylamin stets Ammoniak auf.
Leitet man Chlorwasserstoff unter Ausschluss von Wasser auf Knallquecksilber
unter Aether, so nimmt der Aether eine Verbindung (Knallsáure?) auf, die nach
dem Verdunsten desselben explosionsartig sich zersetzt. Wird die ätherische
Lósung mit Ammoniak geschüttelt, so setzt sich nach einiger Zeit aus der vom
Aether und einem gelben Niederschlag getrennten, gelbbraunen, ammoniakalischen
Flüssigkeit ein krystallinischer Kórper C,H,N,O, (vielleicht Fulminuramid) ab.
Wird nach Trennung desselben das quecksilberhaltige Filtrat zur Vertreibung des
Ammoniaks gekocht, nach dem Erkalten filtrirt, mit Schwefelsäure angesäuert und
mit Aether ausgeschüttelt, so nimmt dieser im Wesentlichen zwei Verbindungen
auf, nämlich «-Isofulminursäure und einen anderen Körper, der vielleicht Amido-
fulminursäure ist (s. unten) (59). Verdünnte Schwefelsäure bewirkt die Bildung
von Hydroxylamin, Ammoniak und Kohlensäure (60, 62). Einwirkung von Sal-
petersáure (75).
Schwefelwasserstoff zersetzt feuchtes Knallquecksilber unter Bildung von
Schwefelquecksilber, Rhodanammonium und Kohlensiure (63, 62). Lässt man
dagegen trocknes Schwefelwasserstoffgas unter guter Kiihlung auf trocknes Knall-
quecksilber einwirken, welches sich unter trocknem Aether befindet, so entsteht
zunáchst neben Schwefelquecksilber ein Additionsprodukt von Schwefel-
wasserstoff und Knallsáure, C,H,N,O,S, das aus dem Aether bei frei-
williger Verdunstung in mikroskopischen Säulchen krystallisirt. Dieses Additions-
produkt ist sehr leicht zersetzlich; in der ätherischen Lösung zerfällt es schon
unterhalb des Siedepunktes des Lösungsmittels und in trocknem Zustand ver-
pufft es noch unter 100° unter Zurücklassung von Schwefel.
Mit Wasser oder leichter noch mit ammoniakhaltigem Wasser zerfällt das
Additionsprodukt quantitativ in Rhodanammonium und Kohlensäure. In ätheri-
scher Lösung liefert es bei weiterer Behandlung mit trockenem Schwefelwasser-
stoff unter Abscheidung von Schwefel, Rhodanammonium und Oxalsäure
(2C,H,N,0,S + H,S = 2CNSNH, + C,0,H, + S (64, 65).
Aehnlich wie verdünnte Schwefelsäure wirken auch Essigsäure, Oxalsäure
und Weinsäure auf das Knallquecksilber (60).
Rhodanwasserstoffsäure zersetzt dasselbe unter Bildung von Kohlensäure,
Rhodanammonium und Rhodanquecksilber (C,N,0,Hg + 4CNSH + 2H,0
— 2CO,4- Hg(CNS), -- 2NH,- CNS) (59).
Kochende Kalilauge scheidet ohne Ammoniakentwicklung aus Knallqueck-
silber Quecksilberoxyd ab, wobei sich vielleicht knallsaures Quecksilberoxyd-Kali
bildet. Aehnlich wirkt Baryt, Strontian und Kalk (46, vergl. 57) Eine 30 bis
35? warme Ammoniaklósung kann ungeführ das vierfache ihres Gewichts an
Knallquecksilber lósen, das beim Erkalten in zolllangen, schón ausgebildeten
Säulen ausfällt. Wird die Lösung auf 60° erwärmt, so tritt Quecksilberoxyd-
abscheidung ein, es bilden sich Harnstoff, Guanidin und zwei isomere Nitro-
kôrper der Formel C,H, ,N, ,0, (Fulmitetraguanurat); auch beim Erwärmen
von Knallquecksilber mit Ammoniak unter Druck auf 70° bildet sich eine dieser
beiden Nitroverbindungen neben einer anderen von der Formel C,H,,N,0,
(Fulmitriguanurat), deren Lôsung in Wasser zwar neutral reagirt, die aber
dennoch mit den meisten Metallen charakteristische Salze liefert, so ein Silber-
salz C,H,N9O4- Ag, (64, 68). Diese Körper sind, wahrscheinlich als Abkômm-
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