Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
    
158 
Schutze vor Feuchtigkeit mit dieser Lósung überzogen. Es genügt 1 Kgrm. in Knallquecksilber 
verwandeltes Quecksilber, je nach den Umständen zur Füllung von 40000 bis gegen 58000 Zünd- 
hütchen. In neuerer Zeit hat man nicht ohne Erfolg versucht, das Knallquecksilber durch ein 
Gemenge von Bleipikrat und Kaliumchlorat zu ersetzen versucht (WAGNER, FISCHER, Handb. 
d. chem Technologie, Aufl. XII, pag. 150). 
Knallnatrium, C,N,0,Na, + 2H,0. Zur Darstellung behandelt man Knallquecksilber, 
welches in Wasser vertheilt ist, mit Natriumamalgam und verdunstet die so erhaltene Lösung 
über Schwefelsäure und Kalk. Grosser Ueberschuss von Natrium ist zu vermeiden. — Glänzende 
Prismen.  Explodirt heftig beim Erhitzen oder Reiben in trocknem Zustand. Die durch 
Waschen mit absolutem Alkohol und Trocknen mit Papier gereinigten Krystalle sind im Exsiccator 
beständig, während die noch mit Mutterlauge behafteten auch ohne äussere Ursache im Exsiccator 
explodiren. Verliert über Schwefelsäure sein Krystallwasser. Liefert bei der Elektrolyse kohlen- 
saures Ammoniak, Cyanammonium und eine humusartige Substanz. Ammoniak, Kohlensäure 
und Blausiure entstehen auch bei der Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd (73, 60, 52). 
Natriumquecksilberfulminat, C,N,0,Na,'C,N,0,Hg 4- 4 H,O, bildet sich, wenn 
in Wasser vertheiltes Knallquecksilber mit Natriumamalgam bis zum  Verschwinden jenes 
Kürpers behandelt wird, sowie beim Auflósen von Knallquecksilber in Knallnatriumlósung. — 
Grosse, farblose, leicht in Wasser lösliche Blätter (73). 
Knallsilber (HowArD’s Knallsilber), C,N,O,Ag,, entsteht bei der Einwirkung 
von salpetersaurem Silber auf Knallnatriumlósung (74) und beim Schütteln einer ätherischen 
Knallsüurelósung mit einer wüssrigen Lósung von salpetersaurem Silber (52), sowie beim 
Kochen von Knallquecksilber mit Silberpulver und Platinfeile (46). Zur Darstellung lóst man 
1 Thl Silber in 20 Thln. Salpetersáure von 40? B., fügt zur Lósung 27 Thle. 86 proc. Wein- 
geist hinzu, erhitzt bis zum Aufwallen, nimmt dann vom Feuer, versetzt, um das Aufwallen zu 
máüssigen, nochmals mit 27 Thin. Weingeist. Beim Erkalten krystallisirt das Knallsilber (1 Thl.) 
aus (75). Von salpetriger Süure freies salpetersaures Silber liefert beim Kochen mit Weingeist 
kein Knallsilber; letzteres bildet sich jedoch, sobald man in die weingeistige Hollenstein- 
lösung salpetrige Dáàmpfe einleitet (76). —  Explosiver als Knallquecksilber. Krystallisirt in 
farblosen, undurchsichtigen, glänzenden Nadeln. Wenig in kaltem, in 36 Thln. kochendem 
Wasser löslich (75), reichlicher in Ammoniak. Am Licht veründerlich. Verpufft in Chlorgas 
(77) Beim Kochen von Knallsilber mit Wasser und Kupfer oder Quecksilber bildet sich Knall- 
kupfer oder Knallquecksilber (46). Einwirkung von Salzsäure (78). Wissrige Alkalien und al- 
kalische Erden, sowie Magnesia scheiden beim Kochen allmühlich nicht ganz die Hälfte des im 
Knallsilber enthaltenen Silbers als Oxyd ab, während die Doppelverbindungen von Knallsilber 
mit den knallsauren Salzen der betreffenden Metalle in Lösung gehen. Dieselben Doppelverbin- 
dungen entstehen beim Behandeln des Knallsilbers mit zur vollständigen Umsetzung ungenügen- 
den Mengen von Schwefelmetalllósungen. Wiissrige Losungen von Chloralkalien füllen, selbst 
im Ueberschuss angewandt, nur die Hälfte des Silbers als Chlorsilber, wührend die betreffenden 
Doppelverbindungen in Lósung gehen (71, 75). 
Knallsilber-Kalium, C,N,O,AgK. Man zersetzt 1 Mol. Knallsilber mit 1 Mol. Chlor- 
kalium in wässriger Lösung unter Kochen (46). — Weisse, glänzende, leicht lösliche Blätter. 
Löslich in 8 Thln. kochenden Wassers. Salzsäure, unter Umschütteln zur Lösung gesetzt, ent- 
zieht zunächst das Kalium und erst dann bleibt Chlorsilber ungelöst. 
Knallsilbernatrium, C,N,0,AgNa. Metallglänzende Blättchen (48). 
Knallsilber-Ammoniak, C4N,O,AgNH,. Krystallisirt aus einer Lôsung von Knall- 
silber in heissem, wässrigen Ammoniak in farblosen, glänzenden Krystallkôrnern. Verpufft 
heftiger als Knallsilber; explodirt selbst unter der Flüssigkeit bei Berührung mit einem harten 
Gegenstand, doch pflanzt sich die Verpuffung nicht fort, wenn die Flüssigkeit überschüssiges 
Ammoniak hält. In Wasser sehr schwer löslich. - 
Knallsilber-Baryum. Schmutzig-weisse Krystallkörner. Heftig verpuffend. 
Knallsilber-Strontium. Schmutzig-weisse Krystallkôrner. 
Knallsilber-Calcium. Kleine, gelbe Krystallkörner. 
Knallsiber-Magnesium.  Rosenrothes Pulver oder weisse, fadenfórmige Krystalle. 
    
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
    
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
    
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
     
Kn? 
schrieben 
oder aus 
Sau 
Lósung 
aus koch 
mit Silbe 
Kn: 
Wasser s 
Wasserhe. 
Stoss, be 
Sau 
reitete L 
schieden 
Filtrat d 
Lósung « 
Magnesia 
Kn 
Grüne K 
Ammoniz 
ammoniu 
Ve 
bildet 
salpetri 
vom S] 
Kälte | 
heisser, 
in klei 
und Ac 
setzung 
bei lar 
Kalilau 
(CoH, 
Salpete 
C,O,E 
Geruck 
Satz vc 
W 
Lósung 
M 
D: 
gossen 
in der 
dieser F 
säure (! 
Blausäu 
rasch v 
in der 
vor sic 
stroms 
(wobei
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.