8 Handwörterbuch der Chemie.
Phosphor wirkt sehr heftig auf Natrium ein. Beim Glühen zersetzt das Natrium ge
die Phosphate unter Bildung von Natriumphosphid. da
Das Natrium zersetzt sehr viele Oxyde. Gegen Kohlenoxyd verhält es sich wi
wie Kalium; die Reaction verlangt jedoch höhere Temperatur. Mit Wasserstoff Gi
vereinigt es sich bei einer Temperatur von 300—420?. Ebenso bildet es mit au
einer grossen Anzahl von Metallen Legirungen. Wird es in Ammoniakgas erhitzt. un
so färbt es sich blau, dann grün, indem es ein 142—163faches Volumen Ammo-
niak absorbirt, während sich 100 Volumen Wasserstoff entwickeln. In flüssigem, (1
wasserfreiem Ammoniak löst es sich zu einer blauen Flüssigkeit, die beim Ver- S1
dampfen der Lósung das Metall unverändert zurücklässt [SEELEY (19)]. lic
Die Natriumverbindungen färben die Flamme des Bunsenbrenners gelb.
Auf diese Flammenfärbung hat MARGGRAF schon im Jahre 1759 aufmerksam ge-
macht und angegeben, dass dieselbe ein Unterscheidungsmerkmal der Kochsalz-
basis von dem vegetabilischen Alkali, welches die Flamme violett färbt, bildet. se
Das Spectrum der gelben Flamme zeigt eine gelbe Doppellinie, welche mit | se
der FRAuNHOFER'schen Linie XD des Sonnenspectrums zusammenfillt. Diese
Spectralreaction ist von einer unglaublichen Empfindlichkeit. Nach Bunsen und flü
KincHHOrF lásst sich. noch 445455, Milligr. Na auf diese Weise deutlich erkennen, si
und die Grenze der Empfindlichkeit wird zu 44545555 Milligrm. angegeben ha
[CaPPEL (20). Diese grosse Empfindlichkeit ist die Ursache, dass in jedem | di
Flammenspectrum die Natrium-Linien wahrgenommen werden. Durch die Be- eit
wegung des Meerwassers werden fortwährend Tröpfchen desselben verstäubt und sa
vom Winde fortgeführt. Das auf diese Weise in die Atmosphäre kommende
Kochsalz (NaCl) lässt sich spektralanalytisch in glühender Luft erkennen, oder da
wenn irgend ein Gegenstand, z. B. ein Platindraht, der an der Luft gelegen hat, | wi
in die nichtleuchtende Flamme des Bunsenbrenners gehalten wird. Das Linien-
spektrum der Natrium-Verbindungen ist das des Metalls, da die Natriumsalze in od
höherer Temperatur leicht dissociirbar sind. Ausser den D-Linien zeigen sich en
bei hoher Temperatur noch verschiedene andere, wie namentlich LivkmNG und
Dewar (21) nachgewiesen haben. Die Wellenlängen der D-Linien sind nach od
THALÈN in Milliontel Millim.:5895 und 5889. Lockver hat durch andauerndes wi
Erhitzen des Natriumdampfes verschieden gefärbte Schichten desselben erhalten, W
die verschiedene Spectra ergeben, in welchen die gelben Linien ganz fehlen
kónnen. LOCKYER (22) schliesst hieraus auf die zusammengesetzte Natur des ob
Natriums. Die Natriumlinien zeigen besonders leicht die Erscheinung der Um- gr
kehrung, d. h. wenn das Licht eines glühenden Kórpers, welches für sich ein ge
continuirliches Spectrum giebt, z. B. das des glühenden Kalks, oder einer elek- ge
trischen Lampe, vor dem Eintritt in den Spectralapparat durch die Natrium- ; da
flamme geht, so erhált man ein Spectrum, welches an Stelle der gelben dunkle Di
Linien zeigt. Diese Umkehrungen, welche bekanntlich für die Erkenntnis der tri
chemischen Natur der Sonne von fundamentaler Bedeutung sind, zeigen sich oft sc]
bei Beobachtung der durch Natriumdampf gefárbten Flamme allein, indem die | K:
äusseren, kühleren Schichten das von innen kommende Licht absorbiren. In
Das Absorptionsspektrum des Natriumdampfes wurde von Roscoe und We
SCHUSTER (23) zuerst untersucht. Bei niedriger Temperatur erscheint zuerst eine 2
Reihe von Banden im Blau, bald darauf treten solche im Roth und Gelb bis zu den Di
D-Linien auf, welche sich ausbreiten und eine Reihe feiner Streifen im Orange ga
verdecken. Bei Rothgluth tritt vollständige Absorption des Roth und Grün und 23
theilweise des Blau ein und die 2-Linien sind sehr breit LivkiNG und DEwAR 23
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