Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
  
  
   
  
   
     
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
    
  
   
  
   
     
  
  
   
  
  
   
  
  
  
    
  
    
   
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
     
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schriebenen Acetsalicylonitril, sowie durch trockne Destillation von Salicylthiamid, 
C,H,(OH)CSNH, gewonnen werden (382) Auch entsteht es, wenn o-Amido- 
phenol in das Diazochlorid übergeführt und dieses mit Cyankupfer-Cyankalium 
behandelt wird (383) Es schmilzt bei 98? und siedet unter vermindertem Druck 
nahezu unzersetzt. Durch Eisenchlorid wird es rothviolett gefärbt. Es verhält 
sich wie ein Phenol und kann leicht in Salicylsáure übergeführt werden (382). — 
Ein davon verschiedener, bei 195? schmelzender Kórper von der gleichen pro- 
centischen Zusammensetzung entsteht bei der Behandlung von Salicylamid mit 
Phosphorsáureanhydrid (350). 
Polysalicyl onitril(C,H;ON),[Trioxykyaphenin, [C,H (OH)];(CN);()] 
Beim Erhitzen von Salicylamid auf 270° entsteht ein vom Salicylonitril ver- 
schiedener, gelber, krystallinischer Kórper vom Schmp. 280—285? (351, 350). 
Er ist sehr bestündig, zersetzt sich bei 350° noch nicht uad 16st sich unzersetzt 
in concentrirter Schwefelsäure. Beim Schmelzen mit Kali liefert er Ammoniak 
und Salicylsáure, beim Behandeln mit Phosphorpentachlorid o - Chlorbenzonitril 
(352). 
Acetsalicylonitril, CEO , entsteht beim Behandeln von 
Salicylaldoxim, C,H,(OH)CH = N(OH), mit Acetylchlorid oder Essigsdure- 
anhydrid. — Siedep. 252—254? (353). 
OC,H,O 
Benzoylsalicylonitril, CH,cN , entsteht beim Erhitzen von Benzoyl- 
salicylamid auf 270° (254), sowie beim Behandeln des polymeren Salicylonitrils 
mit Benzoylchlorid (352). — Bláüttchen vom Schmp. 148—149? (352). 
o-Methoxybenzonitril, C,H,(OCH,)(CN). Aus dem o-Anisidin, C,H, 
(O CH4)NH,, durch Diazotirung und Behandeln des Diazochlorids mit Cyankupter- 
Cyankalium dargestelt. — Siedep. 265— 266^.  Liefert keinen Hydroxylamin- 
abkómmling (366). 
Methoxynitrobenzonitril, C,H,(CNy(0cH,)(NÓ,), entsteht bei der 
Einwirkung von Cyankalium auf m-Dinitrobenzol in Gegenwart von Holzgeist. — 
Schmp. 171? (354). 
Aethoxynitrobenzonitril, CoH, (CN)(OC,H;)(NO,), entsteht wie die 
vorhergehende Verbindung bei Anwendung von Aethylalkohol. Schmp. 137° 
(354)- 
m-Oxybenzonitril, C;H,(OH)CN, erhált man, wenn man schwefelsaures 
m-Diazobenzonitril mit Wasser kocht (355), sowie, wenn man Oxybenzoésáure im 
Ammoniakstrom erhitzt (356). Es entsteht ferner, wenn m-Amidophenol in das 
Diazochlorid übergeführt und dieses mit Cyankupfer-Cyankalium behandelt wird 
(366). — Es krystallisirt aus Alkohol in rhombischen Prismen, aus Wasser in 
Blättchen vom Schmp. 82°. Wird beim Behandeln mit rauchender Salpeter- 
sáure in ein Mononitroderivat übergeführt (356). 
p-Oxybenzonitril (p-Cyanphenol), C,H,(OH)CN, entsteht, wenn 
p-Oxybenzamid für sich oder besser mit Phosphorsáureanhydrid destillirt wird 
(257), sowie bei der Einwirkung von Ammoniak auf Paraoxybenzid, C;H, Oy, 
bei 250? (358). Man kann es auch aus dem p-Amidophenol durch Diazotirung 
und Behandeln des Diazochlorids im Cyankupfer-Cyankalium darstellen (366). — 
Rhombische Blättchen oder Tafeln vom Schmp. 113°. 
p-Oxybenzonitril-Natrium, C,H,(CN)ONa. Krystallisirt aus Wasser mit Krystall- 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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