Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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Nitroso- und Isonitrosoverbindungen. 207 
Kaliumsalz, C,H,NO,K + H,0. Kleine Prismen (bei langsamem  Verdunsten der 
alkoholischen Lösung). Aus der Lösung in Aceton scheidet es sich als gelbes Pulver ab. 
Sehr leicht löslich in Wasser, wenig in Alkohol, nicht in Aether. 
Ammoniumsalz, C;H,NO,(NH,)+4 2H,0. Rother, flockiger, in Wasser sehr leicht 
löslicher Niederschlag. 
Bleisalz, (C;H,NO,),Pb. Rother, amorpher Niederschlag. 
Silbersalz, C;H,NO,Ag. Feine braune Nadeln. 
Aethylester, C,H,NO, — C,H,O: C,H,(NOJOH; (OH:OC,H,:NO — 1:8:4), ent- 
steht bei der Einwirkung von salpetriger Sáure auf Resorcindiáthylester (49). 
Darstellung: Eine Lósung von | Thl. Resorcindiáthylester und 1 Thl. Isoamylnitrit in 
5 Thin. Alkohol wird mit 10 Thln. einer eiskalten Mischung gleicher Volume Alkohol und 
Salzsäure versetzt und nach einigen Stunden der Niederschlag abfiltrirt (50). — Hellgelbe, sehr 
bestindige Flocken. Zersetzt sich oberhalb 150°, ohne zu schmelzen.  Lóst sich nur in AI- 
kalien; concentrirte Salpetersiure führt den Ester in Dinitroresorcinmonoáthylester über. 
Nitrosonitroresorcin, C;H,N(ONO,OH), (63). 
Darstellung: Man trägt allmählich ein kaltes Gemisch von 1 Mol. Nitroresorcin 
(Schmp. 85°), 1 Mol. 10 proc. Natronlauge und 1 Mol. Natriumnitrit, in Wasser gelöst, in einen 
Ueberschuss kalter, verdünnter Schwefelsäure ein; eS scheiden sich alsbald gelbe Flocken von 
Mononitrosonitroresorcin aus, die abfiltrirt, mit wenig Wasser gewaschen, über Schwefelsäure 
getrocknet und von den letzten Spuren unangegriffenen Nitroresorcins durch Aether befreit 
werden, — 
Nadeln (aus Alkohol); leicht löslich in Wasser, Säuren und Alkalien, schwerer 
in Alkohol; unlöslich in Aether, Benzol und Chloroform. Salzwasser lässt aus 
der wässrigen Lösung nach einiger Zeit den Körper in hübschen, bräunlichen 
Nadeln absetzen. Beim Erhitzen bleibt derselbe bis 200° völlig intact, um ober- 
halb dieser Temperatur mit Heftigkeit zu verpuffen. 
Geht durch Zinn und Salzsäure in ein Diamidoresorcin über, das identisch 
ist mit dem Reductionsprodukte des Dinitroresorcins. 
Die wässrige Lösung des Nitrosonitroresorcins giebt mit Ferrosulfat eine 
intensiv grüne Färbung; der Farbstoff kann durch Kochsalz ausgefällt werden 
und färbt Wolle in saurem Bade sehr lichtecht grün.  Eisenfeilspáhne rufen das- 
selbe Grün hervor. 
Ein Gemisch von Nitrosonitroresorcin mit Resorcin giebt mit concentrirter 
Schwefelsäure eine intensiv grüne Färbung, welche allmählich durch Blau in 
Schmutzigviolett übergeht. Wasser fällt aus dieser Lösung braune Flocken, 
welche sich in Alkalien mit grünbrauner Farbe lösen. 
Dinitrosoresorcin (Dichinoyldioxim), C;H,N,O, + 2H,0 = C;H,(NO), 
(OH), 4- 2H40 (62), entsteht aus Resorcin, Kaliumnitrit und Essigsäure. 
Darstellung (52). 1 Mol. Resorcin wird in der 50fachen Menge Wasser gelóst und bis 
auf 0? abgekühlt, dann werden 2 Mol. Essigsáure und etwas mehr als 2 Mol. Kaliumnitrit in 
wässriger Lösung zugesetzt. Nach einigen Minuten scheidet sich das grünliche, saure Kalium- 
salz des Dinitrosoresorcins aus, Nach j Stunde giesst man die Masse in 2 Mol. verdünnte 
Schwefelsäure. Es scheidet sich dann das Dinitrosoresorcin in gelben Flocken ab. Nach ein- 
stündigem Stehen filtrirtt man und krystallisirt aus heissem 50proc. Alkohol um, wobei sich die 
Lósung durch Oxydation stark braun fürbt. — Ausbeute 80$ der theoretischen. 
Das Dinitrosoresorcin bildet gelblichgraue oder gelblichbraune Krystall- 
bláttchen, die bei 100? wenig an Gewicht verlieren, bei 115? verpuffen. Es ist 
schwer lóslich in kaltem Wasser, Methylalkohol, Alkohol und Aceton; leichter 
in den heissen Lösungsmitteln. Aus heissem Alkohol fällt es amorph. 
Salpetersäure in jeder Concentration oxydirt es zu Trinitroresorcin; Ferri- 
    
    
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
    
  
  
   
  
   
  
    
   
     
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
   
   
  
   
    
  
  
  
  
   
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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