Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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Nitroso- und Isonitrosoverbindungen. 221 
Sie, wie die meisten ihrer Salze sind leicht 16slich. In ihrer mit Ammoniak neu- 
tralisirten Losung (1:50) erzeugen Erdalkalimetallsalze, Magnesiumsulfat, Eisen- 
chlorid, Kupfersulfat keinen Niederschlag; Bleiacetat eine Trübung; Silbernitrat 
eine weisse Fállung. 
m-Aldoximphenoxyessigsáure (34), C,H,(CHNOH)(OCH,COOH), 
bildet grosse undurchsichtige Spiesse. Schmp. 145?. Etwas schwerer in kaltem 
Wasser lóslich als die vorige. Von den Salzen sind die Alkali- und Erdalkah- 
metallsalze leicht lóslich; das blaugrüne Kupfer das braune Eisen-, das weisse 
Silbersalz schwer lóslich. 
p-Aldoximphenoxyessigsáure (34) C,H,(CHNOH)(OCH,COOH), 
bildet feine bei 168? schmelzende Nadeln. 
COOH 
o-Aldoximsalicylsáure (35) C,H,—OH , entsteht aus o-Aldehydo- 
NN NOH 
CH 
salicylsáure und Hydroxylamin. Gelbliche Nädelchen. Schmp. 193°. 
COOH , 
p-Aldoximsalicylsäure (35), C;H;—OH + H,O. Schmp. 179°. 
NC=NOH 
| 
H 
Aldoximphtalsäure, CO,H-C;,H,-CH:N-OH (41) scheidet sich in farb- 
losen Nadeln ab beim Vermischen von Hydroxylaminchlorhydrat und Phtalaldehyd- 
siure in Wasser. Schmp. 120? unter Zersetzung zu Phtalimid. 
Salze: C,H,O,N Ag verpufft beim Erhitzen. — (C4H,N O,),Ca ist krystal- 
linisch. 
Normethylnitroopianoximsäure (36), C,H(NO,)(0 CH;)(0H)(COOH) 
(CH:NOH) entsteht beim Mischen einer siedenden Lósung von Normethylnitro- 
opiansäure in der 40fachen Menge Wasser mit einer wässrigen Lösung der 
äquivalenten Mengen salzsaurem Hydroxylamin und Natriumacetat. — Gelbe, 
glänzende Nadeln, die sich beim Erwärmen bräunen und bei 252° vôllig zer- 
setzen. Die Verbindung reducirt schwach FEHLING’sche Lösung und löst sich in 
Alkalien mit tiefrother Farbe. — 
Ketoxime*) sind Verbindungen von Ketonen mit Hydroxylamin. Dieselben 
sind bereits bei den einzelnen Ketonen besprochen; hier seien daher nur die 
neueren Beobachtungen über die Benziloxime nachgetragen: 
Durch Einwirkung von Hydroxylamin auf Benzil entstehen zwei isomere 
Monoxime und drei isomere Dioxime. Diese Isomere sind in ihren Derivaten 
verschieden, verhalten sich aber in ihren Reactionen durchaus gleich, wodurch 
V. MEYER dazu geführt ist, die Verschiedenheit derselben durch abweichende 
Configuration bei gleicher Structur zu erklären. (cf. die angezogene Litteratur.) 
*) ı) KARL AUWERS u. VICTOR MEYER, Ber. 22, pag. 537. 2) V. MEYER u. WITTENBERG, 
Ber. 16, pag. 503. 3) V. MEYER u. OELKERS, Ber. 21, pag. 1304. 4) E. BECKMANN, Ber. 22, 
pag. 517. 5) N. POLONOWSKA, Ber. 21, pag. 488. 6) E. BRAUN, Ber. 22, pag. 557. 7) V. MEYER 
u. BRAUN, Ber. 21, pag. 1271. 8) KARL AUWERS u. V. MEYER, Ber. 22, pag. 709. 9) V. MEYER 
u. GOLDSCHMIDT, Ber. 16, pag. 1616. 10) AUWERS u. V. MEYER, Ber. 21, pag. 793. 11) GOLD- 
SCHMIDT, Ber. 16, pag. 2177. 12) AUWERS u. V. MEYER, Ber. 21, pag. 806. 13) E. GÜNTHER, 
Ber. 21, pag. 517. 14) V. MEYER u. AUWERs, Ber. 22, pag. 714. 15) RICHARD STIERLIN, 
Ber. 22, pag. 377. 16) GOLDSCHMIDT u. STRAUSS, Ber. 22, pag. 3110. 17) K. AUWERS u, 
DITTRICH, Ber. 22, pag. 1998. 18) ERNST GUNTHER, Ann. Chem. 252. pag. 44 ff. 
  
  
    
   
   
   
  
  
  
   
   
  
    
   
  
  
   
   
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
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