Full text: Handwörterbuch der Chemie (Achter Band)

   
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Die Mutterlaugen sind ähnlich zusammengesetzt wie die Laugen des Abraumsalzes (vergl. 
Bd. V, pag. 425£f.), werden indessen selten zur Gewinnung von Kalisalzen und Glaubersalz benutzt, 
sondern, besonders wenn sie brom- und jodhaltig sind, als Bidder gebraucht. 
Das Siedeverfahren wird meistens in der beschriebenen Weise ausgeführt, wenn auch einige 
neue Pfannen mit mechanischem Betrieb in den letzten Jahren bekannt geworden sind. Wir 
erwähnen darunter die von SCHRÓCKER in Artern und von BEHNE in Harburg (D. Pat. 5647 u. 6046). 
In würmeren Klimaten wird sehr viel Kochsalz aus dem Meerwasser gewonnen. Dieses 
enthält bei einem Vol-Gew. von 1:02— 1:08 im Cbm. etwa 28—31 Kgrm. Chlornatrium und 
5—6 Kgrm. Chlorkalium, Chlormagnesium und Magnesiumsulfat. Seesalz wird besonders an den 
Küsten des atlantischen, mittellàndischen und adriatischen Meeres bis zum 28. Grad n. Br. ge- 
wonnen, namentlich in Frankreich an dem Küstenstrich zwischen den Mündungen der Loire und 
Garonne, ferner in Spanien und besonders in Portugal ebenso in Oesterreich und endlich in 
Sardinien und Sicilien. 
Man lässt in diesen Gegenden das Meerwasser freiwillig unter dem Einfluss der Sonnen- 
wärme verdunsten. Dies geschieht in den sogen. Meersalinen oder Salzgärten, Marais salants. 
An niedrigen, den Winden ausgesetzten Uferstellen werden weite und flache Behälter her- 
gerichtet, die man in den Boden gräbt und mit Thon auskleidet, eventuell auch in den Fels 
einhaut.. Diese Behälter sind durch Canäle mit einander verbunden und durch Dämme in Unter- 
abtheilungen getheilt. In der Zeit von Mai bis Juli wird zur Flutzeit das Seewasser durch 
Schleusen oder bei hoher Lage mittelst Pumpwerks zunüchst in ein grosses Klärbassin gelassen. 
Nachdem sich hier suspendirte Verunreinigungen abgesetzt haben, fliesst das Wasser von hier 
aus auf langem Wege durch die immer flacher und kleiner werdenden Behälter. Zunächst 
scheiden sich Kalk, Gips und Eisenoxydhydrat aus, alsdann, wenn das Wasser eine Dichtigkeit 
von 20? erreicht hat, Kochsalz, welches herausgekrückt wird. Nach dem Ablaufen der Mutter- 
lauge wird es zu grösseren Haufen vereinigt, die zum Schutz gegen Regen eine Decke aus 
Seegras oder Stroh erhalten. Bei längerem Stehen der Haufen ziehen sich die zerfliesslichen 
Salze, Chlormagnesium und Chlornatrium, in den Boden, während das Kochsalz ziemlich rein 
zurückbleibt. Bei einer Concentration des Wassers von 32° B. hört man mit der Gewinnung 
von Salz auf, weil dies sonst durch andere Salze, namentlich Magnesiumsulfat, zu sehr verun- 
reinigt werden würde. Zum Theil wird das Salz durch Behandlung mit einer Kochsalzlösung 
oder durch Auflösen, Fällen der Magnesiumsalze mit Kalk, Filtriren und Verdampfen völlig ge- 
reinigt. 
Die Meerwassermutterlauge enthält wesentlich Kochsalz, Chlormagnesium, Chlorkalium und 
schwefelsaures Magnesium. Sie wird, namentlich an der Küste der Provence (bei Alais) nach 
einem von BALARD angegebenen Verfahren auf Glaubersalz und Chlorkalium verarbeitet. Man 
lässt die Laugen durch freiwillige Verdunstung bis auf eine Dichtigkeit von 35° sich concentriren, 
wobei sich im Sommer ein Gemisch von Magnesiumsulfat und Kochsalz, das sogen. sel mixte, im 
Winter dagegen Natriumsulfat abscheidet, da bei niedriger Temperatur eine Umsetzung zwischen 
Magnesiumsulfat und Chlornatrium stattfindet, so dass Glaubersalz, welches weniger leicht lós- 
lich ist als Magnesiumchlorid, auskrystallisirt. Das Sel mixte wird in Lösung gebracht und 
mit Hilfe von. Eismaschinen auf eine Temperatur von — 3 bis — 4? gebracht, wodurch die er- 
wühnte Umsetzung erzielt wird. Die Mutterlauge von der Krystallisation des Sel mixte bezw. 
des Glaubersalzes wird mit einer siedenden Lósung von Chlormagnesium versetzt, worauf sich 
noch weitere Se/ muxte ausscheidet, das wie vorhin verarbeitet wird. Beim Erkalten der Lauge 
krystallisirt dann Carnallit MgCl,K CI + 6H,0 aus, der, wie bei der Verarbeitung der Stass- 
furter Salze beschrieben wurde (vergl. Bd. V, pag. 424), mit Wasser in sich abscheidendes Chlor- 
kalium und gelóst bleibendes Chlormagnesium zersetzt wird. Die Lösung des letzteren wird 
heiss der oben erwähnten Mutterlauge zugesetzt. Aus der Mutterlauge von der Krystallisation 
des Carnallits kann man Brom gewinnen. 
Da wo die Sonnenwärme zur Verdunstung des Meerwassers nicht ausreicht, wird dies auch 
wohl durch künstliche Wärme versotten. Dies geschieht z. B. an den Küsten von Northumber- 
land und Schottland und in der sogen. Laveries an der Küste der Normandie. Am Meeres- 
ufer werden Sandhügel derart gebildet, dass sie zur Zeit der Flut vom Meere überschwemmt 
LADENBURG, Chemie, VIII. 2 
    
  
   
   
  
   
  
  
  
   
   
   
   
  
  
   
   
  
  
   
    
   
    
  
   
   
   
   
   
    
   
  
   
    
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
    
  
  
   
    
    
  
    
   
   
      
	        
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