Full text: Handwörterbuch der Chemie (Achter Band)

18 Handwôrterbuch der Chemie. 
werden. Nach dem Rücktritt des Wassers bis zur nächsten Flut wittert Salz an den Sandhaufen 
aus. Der salzreiche Sand wird im Sommer täglich 2—3 mal gesammelt und mit Meerwasser 
ausgelaugt. Durch Versieden wird die Lauge zur Trockne gebracht; aus dem Rückstand werden 
die zerfliesslichen Salze dadurch entfernt, dass man denselben der Einwirkung von Wasserdümpfen 
aussetzt. Das zurückbleibende mehr oder weniger reine Salz (sel ignifere) kann durch Lösen 
und Versieden völlig gereinigt werden. 
Auch durch Kälteeinwirkung gewinnt man Kochsalz aus Meerwasser, Dies geschieht an 
den nordrussischen und sibirischen Küsten. Beim Gefrieren bleibt das Salz in der Mutterlauge, 
die man von dem Eise trennt und in Pfannen versiedet, 
Aus den salzhaltigen Landseen kann man das in der warmen Jahreszeit auskrystallisirende 
Kochsalz leicht gewinnen. Der Eltonsee im Gouvernement Astrachan liefert jährlich 1 Million 
Centner Salz. 
Eigenschaften. Das Kochsalz krystallisirt im regulären System, meistens 
in Würfeln, seltener in Oktaédern. Die Hárte des Steinsalzes ist 2, seine Dichtig- 
keit 9:195 bei 4? (Cn. STE. CLAIRE-DEVILLE (37)], die des Kochsalzes 2:16 bei 0° 
[QuinckE (38), 2:157 bei 3-9° (H. SCHRODER), 2:204 (CH. DEVILLE), 2:162 bei 16? 
(SToLBA). Das Volumgewicht des geschmolzenen Kochsalzes beträgt nach QUINCKE 
nach raschem Erkalten 2:125, nach langsamen Erkalten 2:150 (Stas), beim 
Schmp. 1:612. 
Das Kochsalz ist stark diatherman. Beim Erhitzen decrepitirt es, wenn das 
in den Interstitien der Krystalle befindliche Wasser plótzlich verdampft. Es 
schmilzt bei 776° (772°) [CanNELLEY (42), wobei nach STAs bereits Verflüchtigung 
beginnt. BRAUN (43) giebt als Schmelzpunkt 960? an. Bei Weissgluth verdampft 
es erheblich. Es ist nach STAs nur sehr wenig hygroskopisch, es nimmt an 
feuchter Luft nur 0:59 seines Gewichtes an Wasser auf; geschmolzenes Kochsalz 
zeigt nach KARSTEN (39) an feuchter Luft gar keine Gewichtszunahme. Es hat 
einen deutlich salzigen Geschmack. 
Die Löslichkeit des Kochsalzes in Wasser ist bei verschiedenen Temperaturen 
nicht erheblich verschieden. Von POGGIALE (40) werden folgende Zahien an- 
gegeben. 100 Theile Wasser lösen bei 
  
  
  
Tom. wmoad Tw d mwoad. 5t. baa 
peratur a peratur a peratur 
— 15° 32:73 99 35°74 60° 37-25 
— 10 93:49 14 35:87 70 3788 
= 5 34:22 25 36:13 80 38:22 
0 35:52 40 96:64 90 38:87 
5 95:63 50 26:98 100 39:61 
109-7 40:35 
  
  
  
  
  
Das Vol.Gew. der Kochsalzlôsungen ist nach GERLACH bei 15°: 
  
Vol.-Gew. Proc. Na CI] Vol.-Gew. |Proc. Na CI} Vol.-Gew. |Proc. Na CI 
i | 
  
  
1:00725 1 107335 10 1:14315 19 
1:01450 2 1-08097 11 1-15107 20 
602174 3 1:08859 12 1-15931 21 
1:02899 4 1:09622 13 1:16755 22 
1:03624 5 1:10384 14 1:17580 23 
1:04366 6 1:11146 15 1:18404 24 
1:05108 T 1:11938 16 1:19228 25 
1:05851 8 1:12130 17 1:20098 26 
1:06593 9 1:13523 18 120438 26:395 
  
  
  
  
  
     
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
   
   
   
   
   
dass 
wart 
geri 
Ten 
plôt 
Hyd 
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RÜD 
salz! 
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