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Nitroverbindungen. 271
säure gelöst zugiebt. Interessant ist dabei, dass die Menge der angewandten
Schwefelsäure von Einfluss ist auf die Bildung der Isomeren. So entsteht beim
Anilin neben dem o- und p-Derivat auch das m-Derivat und zwar wächst die
Menge des letzteren mit der zur Anwendung kommenden Schwefelsäurequantität,
so dass die Bildung von o- resp. p-Derivat schliesslich nur noch untergeordnet
stattfindet. Nach beendeter Reaction verdünnt man mit Wasser und neutralisirt
die Säuren behufs Abscheidung des Nitroproduktes.
Meist schlägt man indess einen andern Weg ein und nitrirt überhaupt nicht
die Amidokörper selbst, sondern deren Säurederivate, die sich durch glattere
Reaction und Beständigkeit gegen Salpetersäure auszeichnen. Diese Anilide
geben je nach der Concentration der Salpetersäure leicht einfach oder mehrfach
nitrirte Produkte, durch deren Verseifung man die freien Nitroamidoverbindungen
erhält.
C,H,- CH,-NH-COCH, + HNO, = C,H,- CH, N'O,-NH-COCH, + H,0.
Zur Darstellung der Mononitraminen ist es oft zweckmässig, Eisessig als
Verdünnungsmittel anzuwenden, sowie zur Vermeidung jeglicher Temperatur-
erhôhung für Kühlung zu sorgen, auch den Nitrokôrper nicht durch Wasser ab-
zuscheiden, sondern durch vorsichtiges Ausgiessen des Nitrirungsgemisches auf
Eis. Dabei erfolgt der Eintritt der Nitrogruppe fast stets im Benzolkern des
Amidokörpers, auch dann, wenn das Anilid einer aromatischen Säure nitrirt wird:
C,H, NU: CO CH, + HNQ, — CH, NO, NH-CO'C,H; + H,0,
C,H, CH, NH-CO-C,H, + 2HNO, = C,Hy CH, N'O,N'O, N'H-COC,H,
+ 2H,0 (31).
Doch scheint bei Aniliden von aromatischen Oxysáuren das Umgekehrte die
Regel zu sein, die Nitrogruppe in den hydroxylirten Benzolkern des Sáurerestes
einzutreten. So liefert das Salicylsáureanilid beim Nitriren hauptsáchlich m-Nitro-
salicylsáureanilid (32):
C,H,'NH-CO-C,H, OH + HNO, = C,H, NH-CO-C,H, OH-NO,.
Die Carbonsäuren werden im Gegensatze zu den Hydroxyl- und Amido-
derivaten weniger leicht nitrirt; sie zeigen in diesem ihrem Verhalten mehr Aehn-
lichkeit mit den Kohlenwasserstoffen und.bedarf es zu ihrer Nitrirung in der
Regel hóchst concentrirter Salpetersáure, zur Bildung von Dinitrosáuren sogar
der Erwärmung oder der Anwendung von Salpeter-Schwefelsáure. Auch kann
man die Carbonsäure mit einer mehrfachen Menge Salpeter innig zusammenmengen
und zu dieser Mischung allmählich concentrirte Schwefelsáure zugeben. So erhält
man bekanntlich die Nitrobenzoésáure, indem man zu dem Gemisch von 1 Thl.
Benzoësäure und 2 Thin. Salpeter 3—4 'Thle. Schwefelsáure (spec. Gew. 1:84)
eintrágt und schliesslich erhitzt.
Durch leichte Nitrirbarkeit zeichnen sich die aromatischen Oxysáuren aus
und schliessen sich damit den Phenolen an. So entsteht aus Salicylsáure gleich
Dinitrosalicylsáure. Namentlich die o-Oxysáuren, aber auch die p-Oxysáuren
bilden leicht Nitroprodukte. Um Monoderivate zu erhalten, muss dann mit
Wasser oder Eisessig verdünnte Salpetersäure in Anwendung kommen. Die Nitro-
"produkte alkylirter Oxysáuren zeigen gegen Ammoniak das námliche Verhalten
wie die Nitranisole; der Austausch des alkylirten Hydroxyls gegen die Amido-
gruppe findet hier noch leichter statt, besonders wenn die Nitrogruppe sich in
o-Stellung zum Hydroxyl befindet. Bei zwei Nitrogruppen in o-Stellung zum