Handwörterbuch der Chemie.
Die Krystalle verflüssigen sich bei 0° nach DE CoppET, bei — 38° nach
MITSCHERLICH (49) Bei einer Temperatur unterhalb — 10? verwittern sie und
zerfallen an trockner Luft in ein aus Würfeln von wasserfreiem Chlornatrium be-
stehendes Pulver [Focus (50)5. Nach pe Copper findet die Zersetzung in wasser-
freie Würfel und Wasser bei gewöhnlicher Temperatur sogleich statt, wenn sie
mit einem Stückchen gewöhnlichem Kochsalz berührt werden.
Das Chlornatrium wird durch Erhitzen mit metallischem Kalium zersetzt, in-
dem sich Chlorkalium bildet und Natrium frei wird (Davv).
Wird. Kochsalz mit Schwefel geschmolzen, so entsteht Natriumsulfid und
Schwefelchlorür. Diese Angabe von A. VoGEL wird von KARSTEN bestritten. Wenn
man Schwefelwasserstoff und Wasserdampf über schmelzendes Kochsalz leitet, so
entsteht Natriumsulfid [KiNczETT (51)].
Schwefelsäure zersetzt das Chlornatrium unter Bildung von Chlorwasserstoff
und Natriumbisulfat und. weiter Natriumsulfat. Dieselbe Reaction findet (bei
etwa 400^) statt, wenn man die Schwefelsáure durch ihre Bestandtheile, Schweflig-
sáure, Wasserdampf und Sauerstoff (Luft) ersetzt. Hierauf beruht das Vertahren
der Natriumsulfatdarstellung von HARGREAVES und ROBINSON.
Beim Glühen eines Gemenges von Chlornatrium und Eisensulfat bildet sich
Natriumsulfat unter Entwicklung von Chlor [BannEswiL (52) -
Ein Gemisch von Schwefelsáureanhydrid und Sauerstoff (Luft) wirkt bei Roth-
gluth aut Chlornatrium so ein, dass Natriumsulfat entsteht und Chlor frei wird
(DEACON).
Wenn Chlornatrium mit Kieselsäure in Gegenwart von Wasserdampf gegliiht
wird, so tritt allmählich Zersetzung ein, es bildet sich Natriumsilicat und Chlor-
wasserstoff, bei Ausschluss von Wasser Chlor (Gay-LussAc und THENARD). Wie
Kieselsäure verhält sich Thonerde und Thonerdesilicat. Auch Borsäure und Borax
wirken ähnlich [DELALANDE und PRUDHOMME (53)]. In trockner Luft tritt nur sehr
langsam Chlorentwicklung ein; lebhafter ist dieselbe, wenn über das Gemisch
von Chlornatrium und Kieselsäure ein Gemisch von Sauerstoff und Chlorwasserstoff
geleitet wird, wobei das Chlorid continuirlich regenerirt wird. Beim Erhitzen von
Kochsalz und Thon im Wasserdampf tritt nach GORGEU (54) Chlorwasserstoff-
Entwicklung bei dunkler Rothgluth ein.
Ammoniumbicarbonat, auch Magnesiumcarbonat, bewirkt in concentrirten
Lösungen von Kochsalz eine Fällung von Natriumbicarbonat. Hierauf beruht das
SoLvav'sche Ammoniaksodaverfahren.
Bleioxyd setzt sich mit Kochsalzlósung um in Bleichlorid bezw. Bleioxychlorid
und Natriumhydroxyd. Diese von SCHEELE zuerst angegebene Reaction ist wieder-
holt zur Darstellung von Aetznatron und Soda benutzt worden.
Von der Flüchtigkeit des Kochsalzes und seiner Umsetzungsfáhigkeit mit
Thonerdesilicat macht man Gebrauch, um Tópferwaaren zu glasiren, indem man
in den Tópferofen Kochsalz bringt, dessen Dämpfe an der Oberfläche der Waaren
Natriumsilicat und weiter ein glasiges Doppelsalz des letzteren mit Thonerde-
silicat bilden.
Doppelsalze:
Natrium-Aluminiumchlorid, Al,Cl,2NaCI, lässt sich durch Zusammen-
schmelzen beider Componenten darstellen, oder indem man Aluminiumchlorid
dampffôrmig in geschmolzenes Kochsalz leitet; ferner indem man einen Strom
Chlorgas über ein glühendes Gemenge von Thonerde, Kohle und Kochsalz leitet,
wobei das Doppelchlorid sublimirt. Nach letzterem Verfahren wird die Verbin-
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