Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

    
    
    
  
   
    
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
     
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Oele, ätherische. 
siedendem Wasser. Es phosphorescirt in ausgezeichneter Weise (22). Die Zu- 
sammensetzung des Asarons ist C,,H, O3 (23) und seine Constitution die eines 
Trimethoxypropenylbenzols, C,H,(OCH,), (CH:CH-CH;) (23, 130). 
Ein Terpen erhält man aus dem nach der Ausscheidung des Asarons flüssig 
bleibenden Theil des Haselwurzöls beimRectificiren über Natrium; dasselbe hat die 
Zusammensetzung des Pinens (25); ebenso erhält man Terpen bei der Destillation 
des Rohöls, Siedep. 162—165°, spec. Gew. 0:863 bei 12,5° (25). Ein Sauerstoff- 
haltiges Oel ist in den bei 247—253? siedenden Fractionen enthalten, welchem 
die Zusammensetzung C, , H,, O4 und die Constitution eines Methyláthers des Euge- 
nols C, H4 :C4 H,0((OCH4)g(OCH,)( zukommt (25, 21). 
8. Canadisches Schlangenwurzelól aus der Wurzel von Zsarum Cana- 
dense, L.; hell-gelblich grün, spec. Gew. 0:953 bei 17?, neutral, schwach links- 
drehend (26). 
Bestandtheile: enthált kein Asaron (26, 21, 25), dagegen 1. ein Terpen C; Hq 
Siedep. 168—166, identisch mit dem Pinen von WarrAcH (25); spec. Gew. 0:844 
bei 13?, optisch inactiv, bildet keine Chlorwasserstoffverbindung; 2. eine als 
Asarol bezeichnete alkoholische Verbindung C,,H,4O vom Siedep. 1969 bis 
199:9. [a] p — -- 4?1, bleibt noch bei — 27° flüssig; liefert ein Acetylderivat 
und beim Erhitzen mit Phosphorsáureanhydrid ein Terpen, C,,H,,, Asaren, das 
nach dem Rectificiren über Natrium bei 170? siedet und ein spec. Gew. 0:884 bei 
11? hat; 3. eine mit der vorigen isomere, aber bei 222:8—226° siedende Verbin- 
dung, deren Geruch an Pelargonium roseum erinnert, [x] P — — 7:27, beim Oxydiren 
mit Chromsáure entsteht daraus eine nicht flüchtige krystallinische Sáure, Cy H4 O;; 
4. eine Verbindung, C, , H, , O,, spec. Gew. 1:021 bei 12?, Siedep. 2543 bis 257'5° (26) 
950° (21); besitzt die Constitution, C,H,(O CH,)4C, H; und liefertbeim Oxydiren mit 
Chromsáure eine Sàure C, H,, O, (Veratrumsáure)(26, 21) vom Schmp. 171—172^(26); 
5. ein intensiv blau gefürbtes, empyreumatisch riechendes Oel, welches von 275 — 350^ 
siedet. Da durch Verseifung Essigsáure und Valeriansáure entstehen, so ist es 
wahrscheinlich, dass das Rohól ausser den angeführten Verbindungen die Asarol- 
ester der genannten beiden Sauren enthält (26). 
9. Osterluzeiöl, aus der Wurzel von Aristolochia dlematitis, L.; goldgelb, dickflüssig, spec. 
Gew. = 0:90, Reaction sauer (1). 
10. Schlangenwurzelólaus der Wurzel von Arzstolochia serpentaria, L., hell- 
braun, leichter als Wasser, von baldrian- und kampherartigem Geruch (1); ent- 
hilt Borneol und im fliissigen Antheil Terpene (271). 
Familie Aurantieae. 
Hierher zählen eine Reihe von durch ihren Wohlgeruch ausgezeichneten Oelen, 
welche die Gattung Citrus liefert. Sie finden die mannigfachste Anwendung in 
der Parfümerie, ferner zur Herstellung von Liqueuren, Bonbons etc. Die Dar- 
stellung geschieht in ausgedehnter Weise in Italien, Sicilien, wo die betreffenden 
Oele hauptsüchlich aus den Fruchtschalen, in einzelnen Fállen aus den Blüthen, 
Bláttern gewonnen werden. Die im Handel wegen ihres Wohlgeruches am hóchsten 
geschützten Oele werden durch Auspressen der Fruchtschalen mit der Hand ge- 
wonnen (2). Oefters bedient man sich auch einfacher Apparate, durch welche 
die Fruchtschalen und die in ihnen enthaltenen Oeldrüsen vollstándiger zerrissen 
und ihres Inhalts beraubt werden. Die Rückstände dieser primitiven Bereitungs- 
arten werden in Fabriken destillirt, liefern aber ein Oel von geringerem Aroma, 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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