320 Handwörterbuch der Chemie.
Ausser dem Hauptbestandtheil Eugenol, C,,H,,0, (Siedep. 246—247° spec.
Gew. 1:0719 bei 15?) sind vorhanden T'erpen, Safrol (Siedep. 232—233?) und
geringe Mengen kreosotartiger Kórper. Das als Massoyen bezeichnete Terpen,
C,,H,,, ist nicht identisch mit einem der von WarLAcH beschriebenen Terpene;
Siedep. 172—173?; spec. Gew. 0:8581 bei 18?; das Tetrabromid schmilzt bei
98°; das Dichlorhydrat bei 50°; es verliert selbst bei 6 stündigem Erhitzen auf
260—280? nicht seine optische Activitát (náheres vergl. Terpene) (283).
117. Oreodaphne-Oel aus den Blättern von Oreodaphne californica, NEES, s. Umbella
lavia californ., NUTTALL; hellgelb, von dem Geruch der Blätter, spec. Gew. 0:94 bei 11°, liess
sich zerlegen in eine Fraction 167—168° welche der Zusammensetzung (C,,H,,),H,4O ent-
sprach und in eine Fraction 215—216°, C,H,,O, welche Verbindung sich in Schwefelsäure mit
blutrother Farbe lôste (181). Die Dämpfe reizen zu Thränen und Kopfweh (181).
118. Paracotorindenól, das ütherische Oel der Paracotorinde, deren Stammpflanze noch
nicht sicher ermittelt ist; farblos, neutral, von sehr angenehmem Geruch; spec. Gew. 0:9275 bei
15°, schwach linksdrehend. Dasselbe enthält: (182) «Paracoten, C,,H,,, (isomer mit
Hexamethylbenzol), Siedep. 160°, spec. Gew. 0:8727 bei 15°; färbt sich mit Schwefelsäure
roth. ß-Paracoten, C,,H,g, Siedep. 170—172°, spec. Gew. 08846 bei 15°, a-Paracotol
C,,H,,O, Siedep. 220—222?; spec. Gew. 0'9262 bei 15?; B-Paracotol, C,,H,,O,, Siede-
punkt 236°; spec. Gew. 0:9526 bei 15°; y-Paracotol, C,,H,,0,, Siedep. 240—242°; spec.
Gew. 09650 bei 15°.
119. Pichurymbohnenöl aus den Cotyledonen von Nectandra Fuchury major und Nec-
tandra minor, NEES und MARTIUS; gelbgriin, enthält ein Terpen (noch etwas O-haltig) vom
Siedep. 150°, ein farbloses 165°—170° siedendes Oel, dessen Geruch an Orangen erinnert, und
welches dem vorher genannten gleich zusammengesetzt ist, ein 285—240? siedendes gelbgrünes
Oel vom Geruch der Pichurymbohnen, endlich ein 255—265? siedendes blaues Oel von der Zu-
sammensetzung C,,H,,O (183).
120. Sassafrasól aus dem Holz der Rinde und der Wurzel von Sassafras
officinalis, NEES, s. Laurus sassafras, L. Im frischen Zustand farblos, nach
làngerem Aufbewahren róthlich gelb (2), spec. Gew. 1:05—1:07 (5a), beginnt bei
115? zu sieden, dann steigend auf 228—235?. Lóslich in 4—5 'Thln. Weingeist
von 0:85 spec. Gew. (2) Den Hauptbestandtheil bildet das Safrol, neben
welchem ca. 109 eines als Safren bezeichneten Terpenes vorhanden sind.
Das Safren, C,,H,,, siedet 155—157? und ist rechtsdrehend; spec. Gew.
0:8845 bei 0^ (184). DasSafrol, C,,H,,0, (169, 184), erhált man in reichlichster
Menge durch Abkühlen des zwischen 228—235? übergehende Antheils auf — 25*.
Dasselbe bildet wasserhelle, lichtbrechende Krystalle des monosymmetrischen
Systems (186), ohne optisches Drehungsvermógen (184). . Die wiedersprechenden
Angaben über den Schmelzpunkt erklüren sich durch die Erscheinung der Ueber-
schmelzung. Nur kurze Zeit auf 70? erhitzt, erstarrt das Safrol selbst in Wochen
bei — 12? nicht wieder (186, 185), nur bei 20? geschmolzen, erstarrt es leicht.
Der Schmelzpunkt liegt zwischen 5—17? (186); 8:5—10:5? (186, 185), Siedep. 231
— 2933? (184, 187); 232^; spec. Gew. 1:108; Schmp. 11—12? (87). Flüssiges resp.
überschmolzenes Safrol zeigte das spec. Gew. 1:1141 bei 0° (184). Neutral, in
Alkohol und Aether löslich. Der Körper ist sehr beständig und verhält sich
vielen Reagentien gegenüber passiv, liefert indessen mit Brom ein Pentabrom-
safrol, C, ,H,Br,O,, Schmp. 169—170° (184). Es verhält sich weder wie ein Alde-
hyd, noch wie Keton. Beim vorsichtigen Oxydiren mit übermangansaurem Kali
entstehen Kohlensäure, Ameisensäure, Propionsäure (188) und Piperonylsäure
(200, 188). Daraus schliesst EvKMANN (200), dass dem Safrol die Constitution
CH, * _CH,) (C,H ;) (188) zukomme. Safrol ist identisch mit Shikinol
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