322 Handwörterbuch der Chemie.
(190). In dem Oel wurde auch Zimmtsäure beobachtet (191), SCHAER (192), konnte weder
Benzoësäure noch Zimmtsäure, dagegen geringe Mengen eines aldehydartigen Kôrpers beobachten.
In dem selbst destillirten Oel der Cassia-Bliithen beobachteten ScHIMMEL & Co. (5f, pag. 14, 18),
einen Gehalt an Zimmtaldehyd von 80:42; spec. Gew. des Oeles — 1:026 bei 20°.
125. Zimmtwurzelól aus der Wurzel, ziemlich dünnflüssig, angenehm nach Zimmt und
Nelken riechend (2), enthált keinen Zimmtaldehyd (190), dagegen oft viel, 50— 70$, Eugenol
(190, 192), wahrscheinlich auch Safrol und nicht náher bestimmte Benzoésáureester, neben freier
Benzoësäure. Neuerdings werden in China zwei neue Qualititen von Cassia-Oel durch Destil-
lation der Wurzeln und der Blitter des Cassiastrauches hergestellt, mit deren Untersuchung
SCHIMMEL u. Co, (Ber. April 1890) beschäftigt sind.
Familie Lichenes.
126. Wandflechtenól aus Zarmeka parietina, ACH., grün, butterartig (1).
Familie Liliaceae.
197. Alliumól aus den ganzen Pflanzen von Allium ursinum, L., dunkel-
braun, von unangenehmem Geruch, brennendem Geschmack; spec. Gew.
1:015 bei 13°; es beginnt bei 96? zu destilliren, geht grossentheils von 95 bis
106? über. Den Hauptbestandtheil bildet das Vinylsulfid, C,H,5, resp.
(C,H,),S, Siedep. 101?, spec. Gew. 09195. Daneben enthält es ein Polysulfid
des Radicals Vinyl geringe Mengen eines Mercaptans und Aldehyd (193).
198. Knoblauchól aus denganzen Pflanzen mit Zwiebeln von Aum sativum,
L., dunkel-braungelb, riecht stark nach Knoblauch, beginnt 150? zu sieden. Spec.
Gew. 1:058 bei 15? (5f). Den Hauptbestandtheil bildet das Allylsulfid (vergl.
Bd. I, pag. 492) (C,H;),S, gemengt mit wenig Allyloxyd (C;H;),O und einer
hóheren Schwefelungsstufe (194). Ausserdem ist etwas Sesquiterpen vorhanden,
Siedep. 258:9?, verbindet sich mit Brom (195).
199. Zwiebelól aus den Zwiebeln von Aum cepa, L., ist dem Knoblauch-
öl ühnlich zusammengesetzt. Spec. Gew. 1:036 bei 19° (87).
130. Aloéól, erhalten durch Destillation von Alcé, blassgelb, von pfefferminzartigem Ge-
ruch, spec. Gew. 0:863, Siedep. 266—271? (196).
Familie Lobeliaceae.
131. Lobeliaól, aus dem frischen Kraut von Zobelia zzfíata, L., von starkem Geruch,
erstarrt bei 0? krystallinisch, und schmilzt dann erst bei 71? wieder (197).
Familie Magnoliaceae.
132. Sternanisól aus den Samen von Z/ezum anisafum, Loum. ist frisch
wasserhell, schmeckt und riecht anisartig, spec. Gew. 0:990 bei 10?, 0:980 bei 20?
(sa). Den Hauptbestandtheil bildet das Anethol (ca. $) (198). Ausserdem scheint
ein Terpen vorhanden zu sein (2). Nach neueren Untersuchungen von F. Os-
WALD (Inaug-Diss. Marburg 1889), enthält das Oel Safrol und den Aethyláther
des Hydrochinons (87).
133. Oel von Z/eium religiosum, SiEBOLD, aus den Blättern dargestellt, ist
farblos, spec. Gew. 1:006 bei 16:5?, (a) p— —8:6? (199). Dasselbe enthàlt ein bei
178—176? (199), 170? (200) siedendes Terpen, welches als Shikimen bezeichnet
wurde (200), linksdrehend, spec. Gew. 0:855. Bildet mit Salzsäure keine feste
Verbindung. Da das Oel Citronengeruch besitzt, so ist es wohl identisch mit
Links-Limonen (d. Ref) Ferner ist ein bei 229—231? siedendes Oel, C,,H,,0,,
Schmp. 8?, vorhanden (Shikiminol) das identisch ist mit Safrol (200) (vergl. Sassa-
fras-Oel).
be
na
er:
TO
ga 5 =>
4
C