Handwörterbuch der Chemie.
Familie Spiraeae.
178. Spiraea-Oel,
a) Oel aus dem Kraut und den Bliithen von Spiraca ulmaria, 1.., enthilt sali-
cylige Säure = Salicylaldehyd neben einem indifterenten, saurerstoffhaltigen Be-
standtheil, und ein in Schuppen krystallisirendes Stearopten (234, 235).
b) Oel aus der Wurzel derselben Pflanze, schwerer als Wasser, besteht
aus Salicylsáure-Methylester (236).
Familie Ternstrómiaceae.
174. Theeól, aus den Bláttern der Z4Aea-Arten; citronengelb, riecht betüubend nach
Thee, erstarrt leicht durch Ausscheidung eines citronengelben Stearoptens, verharzt an der
Luft (237).
; Familie Tropaeolaceae.
176. Kapuzinerkressenäl, aus den Samen und Blättern von Zropäolum
majus., L., destillirt von 160—300? unter Zurücklassung eines braunen Rückstandes (2).
Es besteht vorwiegend aus dem Nitril der Alpha-Toluylsäure, C,H;N, Siede-
punkt 231° (corr.) (238). Die zuerst übergehenden widerwáürtig riechenden An.
theile enthalten Spuren von Schwefel (238).
Familie Tubiflorae.
171. Rosenholzól aus dem Holz der Wurzel von Convuloulus scoparzus, L.,
goldgelb, riecht angenehm rosenartig, erstarrt wie Rosenól schon bei etwa 12^
in nadelfórmigen Krystallen (5a). Das Oel soll zu 4 aus einem bei 249° sieden-
den Terpen bestehen, (45). Unter dem Namen des aus dem Handel fast ver-
schwundenen üchten Rosenholzóls treten jetzt Compositionen verschiedener
ütherischer Oel auf (5a).
Familie Turneraceae.
178. Damianabláütteról. Als Stammpflanzen werden Zurzera diffusa, WARD, und Zurnea
aphrodisiaea, WARD, genannt. Grünliches, dickflüssiges Oel von chamillenartigem Geruch. Spec.
Gew. 0:970, siedet von 250—310° Die hochsiedenden Antheile enthalten ein blaues Oel (5 c).
Familie Umbelliferae.
179. Angelicaöl aus den Früchten von Angelica archangelica, L.
Im frischen Zustand bernsteingelb, spec. Gew. 0:8549 bei 15°, älteres Oel
braun, dickflüssig; spec. Gew. 0:9086, rechtsdrehend; destillirt vorwiegend zwischen
176—280°, bei höherer Temperatur tritt Zersetzung ein (239). Das Oel färbt sich
am Licht braun und absorbirt begierig Sauerstoff. Ueber 330° destillirt ein blaues
Oel (240). Enthilt ein citronenartig riechendes Terpen vom Siedep. 172'5° (239).
Nach NaupiN (240) ist das durch Rectificiren über Natrium gereinigte Terpen
rechtsdrehend, «D = + 25:16?, spec. Gew. — 0:833 bei 0°, nach Hopfen riechend.
Siedep. 175? (also wahrscheinlich Rechts-Limonen, d. Ref) Das Oel enthilt
ferner Methyläthylessigsäure, C, H, 9 O, (vergl. Bd. IV, pag. 154), Siedep. 170 bis
176°, und Oxymyristinsäure, C,, H,5 O3, Schmp. 21:5?; freie Angelicasáure ist
nicht vorhanden.
Das Oel der Wurzel derselben Pflanze ist farblos, wird am Licht bald
gelblich und verharzt unter Sauerstoffabsorption (241); spec. Gewicht 0.860
bei 10?, 0:853 bei 20? (5a), 0:875 bei 0° (241). Es siedet zur Hälfte zwischen
163—167°, zu ein Viertel von 167—330? (241). Es besteht vorwiegend aus
einem bei 166? siedenden, als g-Terebangelen bezeichneten, rechtsdrehenden
Terpen vom spec. Gew. 0:870 bei 0°, welches ein flüssiges Chlorhydrat bildet.
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