Handwörterbuch der Chemie.
Natriumfluorid-Natriumsulfat, Na,SO,- NaFl, wurde von MARIGNAC
(72), in Mutterlaugen von der Bereitung des Fluornatriums mittelst einer schwefel-
sdurehaltigen Flusssäure aufgefunden. Glänzende hexagonale Blättchen, die beim
Erhitzen decrepitiren.
Verbindungen mit Schwefel, Selen und Tellur.
Natriummonosulfid, Na,S. Beim Glühen eines Gemisches von 105 Thin.
Natriumsulfat mit 20 Thln. Kohle entsteht eine fleischfarbene Masse, die noch
Kohle eingeschlossen enthält. Mit Wasser erhält man damit eine Lösung, aus
welcher das Sulfid mit 9 Mol. Wasser krystallisirt. Letzteres wird durch vorsichtiges
Erhitzen bei Luftabschluss ausgetrieben. Priwoznik (75), empfieht, die Lösung
mit metallischem Kupfer zu erhitzen, um die Polysulfide zu zerstóren, und das
Hydrat im Wasserstoff zu trocknen. und zu entwüssern. QGiBBs (76) reinigt die
Krystalle durch Umlósen aus Alkohol.
Man kann das Natriumsulfat auch durch Wasserstoff reduciren (BERZELIUS).
Wenn man Schwefelwasserstoff über festes Aetznatron leitet, so bildet sich
fleischfarbenes Sulfid unter so beträchtlicher Wärmeentwickelung, dass kein Krystall-
wasser zuriickbleibt [KIRCHER (77)].
Das durch gelindes Glühen des Hydrats Na,S + 9 H,0 im Wasserstoffstrome
erhaltene. Sulfid bildet eine weisse, in Wasser sehr lösliche Masse. Dasselbe ab-
sorbirt grosse Mengen Ammoniak und bildet damit eine orangegelbe Verbindung,
die das Ammoniak zum Theil leicht abgiebt, beim Erhitzen aber auch Schwefel-
ammonium entwickelt [Wzvr (78)].
Ei Hydrat, Na,S 4- 5H4O, entsteht beim Einleiten von Schwefelwasser-
stoff in eine concentrirte Natronlauge von 1:37 Vol.-Gew. Die sich ausscheiden-
den Nadeln verwandeln sich rasch in das Hydrat Na,S + 9 H,0. Aus den
Mutterlaugen des letzteren scheiden sich allmählich Nadeln des fünffach gewässer-
ten Sulfids ab, welche bei Luftabschluss aufbewahrt werden kónnen. Dieselben
verwittern und lösen sich leicht in Wasser unter starker Temperaturerniedrigung
[FiNGER (79). Nach BOTTGER (86) erhält man das fünffach gewüsserte Sulfid
durch Sättigen der Hälfte einer alkoholischen Natronlósung und Zusatz der
andern Hálfíte zu dieser Lósung als weissen, krystallinischen Niederschlag, der
nach dem Umkrystallisiren. lange Prismen bildet. Das Salz verliert bei 100?
3 Mol, bei 180? alles Krystallwasser. LEkMwoiNE (Compt. rend. 98, pag. 45) hat
das Sulfid Na4,S 4- 5H,4O durch Einwirkung von Phosphortrichlorid auf eiskalte
Natronlauge (1:6) in quadratischen Krystallen erhalten.
Das Hydrat Na,S + 9H,0 wird, wie oben angegeben, erhalten oder auf
die Weise, dass man die Hälfte einer Aetznatronlauge mit Schwefelwasserstoff
sättigt, den Ueberschuss desselben durch Erwärmen der Lösung in einer mit
Wasserstoff gefüllten Retorte verjagt, und dann der Lösung des Natriumsulfhydrats
die andere Hälfte Natronlauge zusetzt. NaH S + NaHO = Na,S -- HO. Beim
Eindampfen der Lósung krystallisirt das Hydrat in grossen farblosen oder etwas
róthlichen quadratischen Prismen aus [RAMMELsBERG (80). Das Vol.-Gew. ist nach
FitHoL (81) 2:471. Das Sulfid reagirt stark alkalisch und 16st sich leicht in
Wasser, weniger leicht in Alkohol. Beim Erhitzen geben die Krystalle ihr Wasser
ab. Sie werden durch Kohlensäure zersetzt.
Ein Hydrat, Na,S + 10H,O, entsteht nach DAMOISEAU (Chem. Cenitrbl. 1885,
pag. 36) wenn man von einer Natronlauge von 45? B. (045 Thle. nimmt, diese
mit dem doppelten Volumen Wasser verdünnt und in diese Lósung einen raschen
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