Full text: Handwörterbuch der Chemie (Achter Band)

     
  
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
    
     
   
      
    
   
   
   
    
388 Handwörterbuch der Chemie. 
verschiedenen Theilen der meisten Pflanzen auf (13,23,24, 79) In Runkel- 
rübenblättern (70), in den meisten Pilzen (65), in den Kartoffeln (71), während 
der Periode der kráftigsten Vegetation ist das oxalsaure Calcium in dem Zell- 
inhalt vollständig gelöst; später scheidet es sich in den Zellen zum Theil in 
mikroskopischen Krystallen ab (14). In gewissen, auf Kalkstein wachsenden 
Flechten ist es besonders reichlich vorhanden (15). Durch Verwesung solcher 
Flechten gelangt es in die Dammerde, oder kann mit verschiedenem Krystall- 
wassergehalt besondere Mineralien bilden: Whewellit (16, 43), Thierschit (17), 
Conistonit (18). Das in Braunkohlenlagern vorkommende Mineral Humboldtit 
(Eisenresin, Oxalit) besteht aus oxalsaurem Eisenoxydul (19, 20). Oxalsaures 
Ammoniak findet sich im Peru-Guano (27, 28, 63). 
Auch im Thierkórper kommt oxalsaures Calcium vor, so im Harn (25, 75), 
aus welchem es sich zuweilen in Form von Sedimenten oder von den als Maul- 
beersteine bezeichneten Blasensteinen abscheidet, ferner in der Allantoisflüssigkeit 
und im Schleim der Gallenblase. Reichliche Mengen wurden im Maikàfer ge- 
funden (26). 
Bildung. Die Oxalsáure ist eines der hüufigsten Produkte der energischen 
Oxydation organischer Substanzen, namentlich bei der Einwirkung von Salpeter- 
sáure oder Kónigswasser (83), oder bei gelindem Schmelzen mit Alkalien. Auf 
einfachem Wege entsteht sie z. B. aus Aethylenglycol (44), oder Alkohol (2, 84, 
85) durch Salpetersáure, aus Aethylen durch Kaliumpermanganat (68), bildet sich 
aber bei geeigneter Wahl des Oxydationsmittels auch aus den meisten hóher zu- 
sammengesetzten Kohlenstoffverbindungen, so aus fetten Oelen (53), aus Rohr- 
zucker (1, 36), Milchzucker (50) und anderen Zuckerarten bei der Behandlung mit 
Salpetersáure, aus Benzol durch Erhitzen mit Salpetersáure und Bleisuperoxyd 
(77), aus Milchzucker auch durch alkalische Kupferlósung (51) oder Kalium- 
permanganat (58), aus Alkohol schon bei langem Stehen mit Barythydrat bei 
Luftzutritt (48), sowie durch lange Einwirkung von Platinchlorid (47). Aus Blut- 
laugensalz wurde Oxalsáure durch Kochen mit Salpetersiure erhalten (52). Aus 
Holzkohle bildet sie sich in geringer Menge schon bei gewóhnlicher Tem- 
peratur durch Einwirkung von Chromsáurelósung (57), entsteht auch neben 
Mellithsáure und Kohlensäure, wenn Braunkohle oder künstliche Kohle mit 
unterchlorigsaurem Natrium behandelt werden (76). Phenol wird in alkalischer 
Lösung schon durch Nitrobenzol zu Oxalsáure oxydirt (78). Tetrachloräthylen 
und Hexachloräthan liefern Oxalsäure beim Erhitzen mit gepulvertem Kalium- 
31) VOLHARD, Ann. 158, pag. 118. 32) BALLO, Ber. 1884, pag. 9. 33) ERLENMEYER .u. 
GürscHow, Chem. Centralbl. 1868, pag. 420. 34) MERZ u. WEITH, Ber. 1882, pag. 1507. 
35) SCHLESINGER, BUCHNER's Repert. (2) 74, pag. 24. 36) THoMPsoN, Ebend. (3) 1, pag. 383. 
37) Gay-Lussac, Ann. chim. phys. 41, pag. 398. 38) SCHUNCK, SMITH u. ROSCOE, Report. 
Brit Assoc. 1861, pag. 120. 39) Possoz, DINGL. polytechn. Journ. 150, pag. 127, 382. 
40) HOFMANN, Ber. über d. Entw. d. chem. Industrie III, pag. 410. 41) THORN, DINGL. polyt. 
Journ. 210, pag. 24. 42) DALE, Ber. 1874, pag. 192. 43) WEISBACH, Jahrb. Mineralog. (1884) 2, 
pag. 48. 44) Wurtz, Ann. 103, pag. 366. 45) GEUTHER, Ann. III, pag. 174. 46) BERTHE- 
LOT, Ann. chim. phys. (3) 54, pag. 87. 47) SCHLOSSBERGER, Ann. 110, pag. 247. 48) BERTHE- 
LOT, Ann. chim. phys. (3) 61, pag. 460. 49) Possoz, DINGL. polytechn. Journ. 154, pag. 60. 
50) LIEBIG, Ann. 113, pag. t. 51) REICHARDT, Jahresber. 1864, pag. 409. 52) BERTHELOT, 
Ann. chim. phys. (3) 61, pag. 458. 53) ARPPE, Ann. 120, pag. 288. 54) MAUMENE, Compt. 
rend. 58, pag. 173. 55) ERLENMEYER, Zeitschr. Chem. 1864, pag. 118. 56) ERDMANN, Journ. 
pr. Chem. 91, pag. 253. 57) BERTHELOT, Compt. rend. 70, pag. 256. 58) LAUBENHEIMER, 
    
     
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