408 Handwórterbuch der Chemie.
Oxalsáure resp. Sauerkleesalz (465, 457) mit Alkohol und Schwefelsáure erhitzen
(464, 456), oder den Alkohol zu der auf 180—200? erhitzten Oxalsáure hinzu-
tropfen (455), oder ibn ausschliesslich (462) oder doch zuletzt (466) in Dampf-
form auf die Oxalsáure einwirken, oder endlich in eine alkoholische Lósung von
krystallisirter Oxalsäure Salzsáuregas einleiten (431).
Nach SCHATZKY (463) kocht man gleiche Theile entwässerter Oxalsäure und 97 proc. AI-
kohols vier Stunden lang am Rückflusskühler, destillirt dann das Gemenge, bis das Thermometer
auf 110? gestiegen ist, fügt nochmals die dem Destillate gleiche Menge Alkohol hinzu und kocht
wieder vier Stunden lang. Bei der Destillation geht dann zwischen 145 und 157? Ameisen-
süureester über, worauf in hóherer Temperatur der Oxalsüureester schnell abdestillirt und durch
Waschen und Rectificiren gereinigt wird. Man erhült so 569 der theoretischen Ausbeute (neben
Ameisensüureester, dessen Menge etwa 13:39 vom Gewicht der angewandten Oxalsüure be-
trägt.)
Ueber den Einfluss der Zeit auf die Bildung des Esters s. (470). Der bei
der Darstellung als Nebenprodukt auftretende Ameisensäureester bildet sich bei
der Destillation aus zunächst entstandener Aethyloxalsäure: CO,H'CO,'C,H,
= CO,+ CHO, C,H, (463).
Leitet man Dicyan in mit Salzsäure gesättigten absoluten Alkohol, so bildet
sich unter Ausscheidung von Salmiak Oxalsäureester (471).
Der Ester bildet eine farblose, ölartige Flüssigkeit von schwach gewürzhaftem
Geruch, mischbar mit Alkohol und Aether, aber nur wenig löslich in Wasser.
Spec. Gew. — 11016 bei 0°, 10815 bei 18:2° (472) = 1'0793 bei 9207/4? (473)
— 1:1030 bei 0? (443) = 108563 bei 15°, = 107609 bei 25° (474), = 10824 bei
15°/4° (476), Ausdehnungscoëfiient (472), Brechungscoëfficient = 13803 (475),
Siedep. = 186° (475, 443) = 1861? (472), = 85° bei 10-82 Millim, 97° bei
20:52 Millim., 113:1? bei 49:5 Millim., 116:5? bei 63 Millim., 119° bei 78 Millim.
121-2° bei 98 Millim. (477), Wärmecapacität = 0:457 (478), Wärmeleitung (480),
Bildungswärme (448), Verbrennungswärme (484).
Durch Wasser wird der Ester in der Hitze leicht (467), in der Kälte lang-
sam gespalten (465).
Natriumamalgam erzeugt Desoxalsäureester (459), (s. den Anhang zu diesem
Artikel) oder bei der Einwirkung auf die alkoholische Lösung des Esters Glycol-
säure (482), neben etwas Weinsäure (483). Mit wenig alkoholischer Kalilauge
oder Kaliumäthylat entsteht äthyloxalsaures Kalium (481). In Methylalkohol ge-
löstes Kaliummethylat erzeugt methyloxalsaures Kalium (486). Beim Erhitzen mit
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