Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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zu einer heissen Oxamidlósung erhalten. Grünes, in Wasser und Ammoniak unlósliches, hygro- 
skopisches Pulver, welches durch Salzsáure in Kupferchlorid und Oxamid zerlegt wird. 
Methyloxamid, NH,-C,0,-NH-CH; (554). Aus Methyloxamithan und 
Ammoniak. Mikroskopische Nadeln, sehr schwer löslich in Wasser, Alkohol und 
Aether. Schmelzp. 227—229°. 
Dimethyloxamid, CH;-NH.C,0,-NH:CH,;. Durch Einwirkung von 
Methylamin auf Oxalester (550, 589), oder auf Methyloxamäthan (554) darge- 
stellt. Es bildet sich auch beim Digeriren einer Cholestrophanlósung mit 
kohlensaurem Barium (551), beim Behandeln von Caffolin (552) und von Sarkosin- 
anhydrid (587) mit Kaliumpermanganat. Krystallisirt aus heissem Wasser in 
Nadeln.  Schmelzp. 209—210? (554), 217? (587) Spec. Gew. 1:281—1:307 
(588). Durch Einwirkung von Phosphorpentachlorid entsteht Chloroxalmethylin 
CH, CIN, (8. Bd. 4, pag. 327). 
C,0,(NH'CH,), + 2NO,H (536). Eine Losung von 4 Thin. Dimethyloxamid in 5 Thin. 
abgekühlter, hochst concentrirter Salpetersäure erstarrt im Exsiccator allmählich zu einer aus 
diesem Additionsprodukt bestehenden, trocknen, leicht lóslichen Masse. Die Verbindung ist 
äusserst unbeständig und entlässt schon bei längerem Stehen neben Aetzkali alle Salpetersäure. 
s-Dinitrodimethyloxamid, C,0,(N'CH,'NO,), (536). Entsteht, wenn das Dime- 
thyloxamid bei gewöhnlicher Temperatur in 4—5 Thln. wasserfreier Salpetersäure gelöst und 
die Lösung nach dem Abkühlen sofort in die 5—6fache Menge Wasser gegossen wird. 
Weisser Niederschlag, aus Alkohol in Nadeln krystallisirbar. Schmelzp. 124°. Heisse Salzsäure 
wirkt nicht ein. Concentrirte Schwefelsäure, sowie heisse Kalilauge spalten Salpetersäure ab. 
Aethyloxamid, NH,-C,0,-NH-C,H; (554). Aus Aethyloxamäthan durch 
wässriges Ammoniak und aus Oxamäthan durch Aethylamin gewonnen. Aus 
biegsamen Nadeln bestehende, gallertartige Masse. Leicht löslich in Aether, 
heissem Alkohol und heissem Wasser. Schmelzp. 202—203?. Schon in niedriger 
Temperatur sublimirbar. 
Methyläthyloxamid, CH,-NH-C,0,-NH-C,H, (554). Aus Methylox- 
amäthan und Aethylamin, oder aus Aethyloxamäthan und Methylamin. Schmelz- 
punkt 155—157°. 
Diäthyloxamid, (symmetrisches) C,H,-NH-C,0,-NH-C,H,. Wird er- 
halten durch Zusatz von Oxalester zu einer abgekühlten, wässrigen Aethylamin- 
lósung (590) Gut ausgebildete, sublimirbare Nadeln. Spec. Gew. 1:1685 (588). 
Schmelzp. 175? (559), 179? (591). Giebt mit Phosphorpentachlorid Chloroxal- 
áthylin (590). (S. Bd. 4, pag. 520). 
Diäthyloxamid (unsymmetrisches), NH,-C,0,-N(C4H;);. Durch Ein- 
wirkung von Ammoniak auf Diáthyloxaminsáureester gewonnen (592, 559). Grosse, 
wohlausgebildete Prismen. Schmelzp. 126—127° schon bei 100° sublimirbar, 
bei 266—268° unter geringer Zersetzung siedend. Giebt mit Phosphorpenta- 
chlorid wenig Chloroxaldthylin, mit Phosphorpentoxyd Diäthylcarbamincyanid 
CN. CO-N(C,H;), (559). 
Tridthyloxamid, C,H,-NH-C,0,-N(C,H;), (559). Aus Diäthyloxamin- 
sáureester und starker, wüssriger Aethylaminlósung in der Kálte. Bei 257—259° 
siedende Flüssigkeit. Mischbar mit Wasser, durch Aetzkali oder kohlensaures 
Kalium wieder als Oel abscheidbar. Liefert mit Phosphorpentachlorid neben 
andern Produkten wenig Chloroxaláthylin. 
Aethylimidodiáthyldioxamid, C,H,-N(C,0,. NH- CH), (593). Ent 
steht unter Kohlensáureentwickelung beim | Kochen von Alanin mit Oxalester. 
Krystalisirt aus heissem Wasser in langen, seideglànzenden Nadeln, die bei 
135—138? schmelzen. 
LADENBURG, Chemie. VIII. 27 
     
   
   
  
  
  
    
     
  
    
    
  
    
   
    
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
   
  
   
    
   
   
  
  
   
    
   
   
    
    
   
   
   
    
    
  
  
   
  
  
 
	        
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