34 Handwörterbuch der Chemie.
Dabei „setzt sich eine braune Masse ab, welche die Zusammensetzung AsNa haben soll [JA-
NOWSKY (98)].
Sauerstoffhaltige Salze.
Natriumhypochlorit,unterchlorigsaures Natrium, Na CIO. Dies Salz
wurde zuerst im Grossen von LABARRAQUE (99) durch Einleiten von Chlor in eine
verdünnte Lósung von Natriumcarbonat dargestellt. Die resultirende Lósung ent-
hált ausserdem Chlornatrium. MavER und ScHiNDLER (100) empfehlen, ein festes
Gemisch von Natriumchlorid und -Hypochlorit durch Einwirkung von Chlor auf
angefeuchtetes Kochsalz herzustellen. PavEN gab an, eine Lösung von Chlor-
kalk durch die dquivalente Menge Natriumcarbonat zu zersetzen. Nach SOUBEYRAN
(101) scheiden sich beim Eindampfen der decantirten Lósung im luftverdünnten
Raum am Boden des Gefáüsses Kochsalzkrystalle ab; über denselben befindet
sich Kochsalzlósung, wührend der obere Theil der Gefässwände mit Hypochlorit-
krystallen bedeckt ist. Nach PuirLes erhält man die Krystalle im Zustande der
Reinheit, wenn man eine wässrige Lösung von unterchloriger Säure mit Natron-
lösung neutralisirt und die Flüssigkeit rasch eindamptt.
Die Lösung des Natriumhypochlorits wird unter dem Namen Eau de La-
barraque als Bleichflüssigkeit verwendet.
Die Neutralisationswärme der unterchlorigen Säure gegen verdünnte Natron-
lösung beträgt 9:6 Cal. Bei der Bildung des Gemisches von Natriumchlorid und
-Hypochlorit durch Einwirkung von Chlor auf Natronlauge werden 25:31 Cal.
frei [BERTHELOT (103)].
Natriumchlorit, chlorigsaures Natrium, NaClO,, entsteht auf Zusatz
überschüssiger chloriger Sáure zu Natronlauge, wobei die Füssigkeit roth gefárbt
wird. Beim Eindampfen derselben wird der Ueberschuss an Sáure zerstórt; man
erhält Chlorid, verunreinigt durch etwas Chlorat und Chlorid. Vermeidet man
einen Ueberschuss an chloriger Sáure, so vollzieht sich die Salzbildung nur
allmáhlich.
Nach MILLON (104) ist das Natriumchlorit dem Kaliumsalz sehr dhnlich; es
zersetzt sich indessen erst bei 250° in Chlorat und Chlorid. Das Salz ist zer-
fliesslich; seine Lösungen sind unbestindig.
Natriumchlorat, chlorsaures Natrium, NaClO,. Wenn man eine
Lósung von Aetznatron oder Natriumcarbonat mit Chlorgas sáttigt, so bildet sich
zunächst Natriumhypochlorit und -Chlorid. In Folge allmählich eintretender
Steigerung der Temperatur, die man bis zum Sieden der Flüssigkeit bewirkt,
zersetzt sich ersteres in Natriumchlorat und -Chlorid. Man kann das Chlorat
von dem Chlorid nicht, wie beim Kaliumchlorat, durch Auskrystallisiren des
ersteren trennen, da die Lôslichkeitsdifferenzen beider Salze nicht erheblich genug
sind. Man fällt daher das Natriumchlorid durch Zusatz von Alkohol aus und
verdampft die alkoholische Lösung des Chlorats.
BERZELIUS empfiehlt, Chlorsäure genau mit Soda zu neutralisiren, oder auch eine wässrige
Lösung von 9 Thln. Kaliumchlorat mit 7 Thln. Kieselfluornatrium zu kochen und die vom
Kieselfluornatrium getrennte Lösung zu verdampfen.
Nach WITTSTEIN (105) kann man auch Ammoniumchlorat mit Natriumcarbonat umsetzen.
Durch Eindampfen der Lösung und gelindes Glühen des Rückstandes erhält man Natriumchlorat.
Ferner ist empfohlen, Natriumbitartrat mit chlorsaurem Kalium umzusetzen, wobei sich
schwer lósliches Kaliumbitartrat bildet [HOPFER und ORME (106), WirTSTEIN] Nach BOTTGER
(107) löst man 7 Thle. Krystallsoda und 75 Thle. Weinsäure in 24 Thin. Wasser und setzt
dann eine siedende Lósung von 6 Thln. Kaliumchlorat in 16 Thin. Wasser zu.
Das Natriumchlorat krystallisirt im reguláren System in hemiédrischen Formen.
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