430 Handwörterbuch der Chemie.
unedlen Metalle zum Theil in Chloride übergeführt, Iridium, Rhodium und Ruthenium
werden dicht und unlöslich in Königswasser, ebenso die vorher vorhandene
schleimige Kieselsäure. Die geglühte Masse wird sodann mit dem 2 bis 3 fachen
Gewichte roher Salpetersäure zur Syrupconsistenz eingedickt, wobei sich Platin
als Wasserstoffplatinchlorid löst, während Rhodium, Ruthenium und Iridium un-
gelöst bleiben, das Palladium aber gleichfalls in der Lösung enthalten ist und
zwar als Palladiumchlorür, da durch die reducirende Wirkung des in der geglühten
Masse stets enthaltenen metallischen Eisens und Kupfers etwa gebildetes Palladium-
chlorid in Chlorür umgewandelt wird. Der grösste Theil des Platins wird aus
der concentrirten Lösung durch Kaliumchlorid als Kaliumplatinchlorid gefällt,
die Lösung aber in einer verschliessbaren Flasche mit Chlorgas gesättigt. Es
scheidet sich alles Palladium als zinnoberrothes Kaliumpalladiumchlorid ab, ge-
mengt mit kleinen Mengen der Doppelsalze von Platin, Rhodium und Iridium.
Die Trennung letzterer von dem Palladium gründet sichaufdie Ueberführung desselben
in das lósliche Kaliumpalladiumchlorür. Diese Reduction erfolgt zum Theil schon
beim Auflósen des Niederschlages in kochendem Wasser, sie wird vervollstándigt
durch einen Zusatz von Oxalsáure (60 Grm. auf 1 Kgr. Platinmaterial. Die
Flüssigkeit wird verdampft und beim Ausziehen des Trockenriickstandes mit
Chlorkaliumlósung hinterbleibt reines Kaliumplatinchlorid, wáhrend aus der braunen
Lósung nach dem Abdampfen grosse, lauchgrüne, durchsichtige Krystalle von
Kaliumpalladiumchlorür anschiessen. Der Rest des Palladiums wird aus der
Mutterlauge, nachdem durch Neutralisiren mit Natronlauge ein geringer Eisen-
und Kupfergehalt entfernt ist, durch vorsichtigen Zusatz von Jodkalium, von dem
jeder Ueberschuss zu vermeiden ist, als Palladiumjodür gefüllt, das durch Glühen
im Wasserstoffstrome metallisches Palladium liefert, wührend die entweichende
Jodwasserstoffsáure in Absorptionsgefüssen aufgefangen wird.
Ein etwas abweichendes Verfahren schlagen DóBEREINER und Whiss ein,
indem sie aus der Lósung des Platinerzes in Kónigswasser die Platinmetalle mit
Ausnahme des Platins selbst durch Kalkmilch füllen, diesen Niederschlag noch
feucht in Salzsáure lósen und nach der Neutralisation das Palladium und Kupfer
Ann. 106, pag. 495. 58) Joannis, Compt. rend. 95, pag. 295. 59) RÓOSSLER, Zeitschr.
Chem. 1866, pag. 175; Zeitschr. anal Chem. 5, pag. 403. 60) WiLM, Ber. I3, pag. 1202.
61) WELKOW, Ber. 7, pag. 803. 62) v. BoNsponrrF, PocG. Ann. (1) 19, pag. 347, 431.
63) Grass, Sillim. amer. Journ. (2) 37, pag. 58; Journ. pr. Chem. 94, pag. IO. 64) CARSTAN-
JEN, GMELIN-KnAUT's Handb. 3, pag. 1254. 65) WitLM, Ber. 13, pag. 1201. 66) LASSAIGNE, Journ.
chim. méd. 1r, pag. 57; GMELIN-KmAUT's Handb. 3, pag. 1232. 67) Torsoë, Nouv. Arch.
phys. nat. 38, pag. 374; Chem. Centralbl. 1870, pag. 684; Jahresb. 1870, pag. 393. 68) CROFT,
Chem. News 16, pag. 53; Journ. pr. Chem. 104, pag. 64. 69) WELKOW, Ber. 7, pag. 38.
70) KaNE, BERZELIUS' Jahresb. 24, pag. 236. 71) FiscHER, PocG. Ann. 74, pag. II5.
72) LaNG, K. Sv. Vet. Akad. Handl N. F. 5, No. 5, pag. 13. 73) WOHLER u. FRERICHS,
Ann. 174, pag. 199. 74) KANE, Philos. Transact. 1842, pag. 275; BERZELIUS' Jahresb. 24,
pag. 232. 75) FEHLING, POGG. Ann. 13, pag.466; Ann. 39, pag. 110. 76) FiscHER, Poca.
Ann. 71, pag. 431. 77) Huco MÜLLER, Ann. 86, pag. 341. 78) JORGENSEN, GMELIN-KRAUT's
Handb. III, pag. 1242. 79) CAHOURS u. GAL, Compt. rend. 70, pag. 897, 1380; Ann. 155,
pag. 223, 355. 80) CAHOURS u. GAL, Compt. rend. 71, pag. 208; Ann. 156, pag. 302.
81) BAUER, Ber. 4, pag. 451. 82) DrviLLE u. DEBRAY, Ann. chim. phys. (3) 56, pag. 385;
Jahresber. 1859, pag. 237. 83) GRAHAM, Compt. rend. 68, pag. 1511; Jahresb. 1868, pag. 144.
84) MALLET, Chem. News 46, pag. 216; Jahresb. 1882, pag. 1522. 85) FISCHER, SCHWEIGG.
Journ. 51, pag. 197; PoGG. Ann. 10, pag. 607. 86) Bôrrerr, Pocc. Ann. 106, pag. 495.
87) WOHLER, Ann. 140, pag. 144. 88) ROSENBLADT, Zeitschr. anal. Chem. 26, pag. 15.