Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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werden. Während aber bei Platin die Oxydverbindungen die bevorzugteren sind, 
bildet das Palladium vorwiegend solche der Oxydulstufe. Sehr charakteristisch 
ist ferner das Verhalten des Palladiums gegen Wasserstoff (s. unter Palladium- 
wasserstoff). 
Das metallische Palladium oder auch die Lösung des Chlorürs giebt ein 
Funkenspektrum, das als hellste Linien vier im Gelb, zwei im Grün und eine im 
Violett zeigt (LECOQ). 
Das metallische Palladium findet wegen seiner silberähnlichen Farbe, ver: 
bunden mit Unempfindlichkeit gegen Schwefelwasserstoff, Verwendung zur Her- 
stellung von Skalen und Kreistheilungen an wissenschaftlichen Instrumenten und 
als schützender Ueberzug über versilberte Metallwaaren. Der Draht des reinen 
Metalls oder seiner Legirung mit Silber dient zur Befestigung künstlicher Zähne - 
eine Legirung von 1 Thl. Palladium auf 100 Thle. Stahl wird zur Herstellung 
glatter Schneiden an physikalischen Instrumenten empfohlen, wáührend Legirungen 
von 45—75 Thin. Palladium, 14'5—26 Thin. Kupfer, 1—5 Thin. Stahl und 
meist sehr geringen Mengen von Nickel, Rhodium, Gold, Silber und Platin zur 
Fabrikation von Uhrentheilen Verwendung finden, weil sie nicht magnetisch 
und dabei härtbar und unempfindlich gegen Oxydation sind (22). 
Fein zertheiltes Palladium wird in der Gasanalyse zur Absorption von Wasser- 
stoff aus Gasgemischen, sowie zur gefahrlosen Verpuffung von Wasserstoff oder 
Kohlenwasserstoffen mit Sauerstoft (23) verwendet. 
Verbindung mit Wasserstoff 
Palladiumwasserstoff, Palladiumhydrür. 
Das Palladium besitzt, wie GRAHAM (25) zeigte, bei Glühhitze in hohem 
Grade die Eigenschaft, Wasserstoff diffundiren zu lassen. Eine rothglühende 
Palladiumróhre von 1:1 Millim. Dicke lüsst, auf 1 [j Meter Oberflüche berechnet, 
in der gleichen Zeit 3992:22 Cbcm. Wasserstoff durch, in welcher durch eine 
Platinróhre von gleicher Dicke 489:2 Cbcm. und eine Kautschukplatte von gleichen 
Dimensionen 127:2 Cbcm. diffundiren. Die Ursache dieser Erscheinung liegt in 
der sehr stark entwickelten Fáhigkeit dieses Metalls, den Wasserstoff zu »occlu- 
diren«, d. h. zu absorbiren, und zwar werden je nach dem Grade der Vertheilung 
des Metalles und der Temperatur verschieden grosse Mengen des Gases auf- 
genommen. Am besten erfolgt die Absorption von gasfórmigem freiem Wasser- 
stoff bei etwa 100?, wáhrend bei 130—140? die Tension der Verbindung schon 
gleich dem Atmospháürendruck ist, so dass bei dieser Temperatur die Bildung 
derselben nicht weiter schreitet. Besonders lebhaít absorbirt der durch Glühen 
von Ammoniumpalladiumchlorür erhaltene Palladiumschwamm (26). Im Vacuum 
ausgeglühtes Palladiumblech nimmt bei gewóhnlicher Temperatur 376 Vol., bei 
90—97? aber 643 Vol, bei 245? 526 Vol. Wasserstoff auf. Die energischste Ab- 
sorption aber findet statt, wenn Palladium als negative Elektrode (Anode) bei 
der Wasserzersetzung durch den Strom benützt wird; es werden dann 848 bis 
856 Vol. Wasserstoff (27) und bei Verwendung elektrolytisch aus dem Chloriir 
gefillten Palladiums als Anode sogar 982 Vol. Wasserstoff aufgenommen. Die 
Absorption des Wasserstoffs durch Palladium 1st von einer betrüchtlichen An- 
schwellung des Metalles begleitet; nach dem Austreiben des absorbirten Gases 
erfolgt eine Zusammenziehung und zwar auf ein kleineres Volum, als das Metall 
ursprünglich einnahm. So verlängerte sich ein Draht von 609:14 Millim. Lünge 
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
    
  
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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