Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

      
    
  
  
      
   
   
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
     
  
  
  
   
  
    
456 Handwörterbuch der Chemie. 
chlorid, Anilin das entsprechende phenylirte Salz Phenylpalladodiammo- 
niumchlorid, Pd(NH,. C,H,;),Cl,. 
Phosphor- und Arsenbasen des Palladiums. 
Lásst man statt des Ammoniaks die Phosphor- und Arsenverbindungen des 
Aethyls, also Triaethylphosphin und Triaethylarsin auf Palladiumchlorür einwirken, 
so entstehen den Stickstoffbasen analog zusammengesetzte Kórper, so das i 
Palladotriaethylphosphinchlorid (79), Pd[P(C,H;),],Cl,, und die ent- 
sprechende Arsenverbindung (80), Pd [As(C4,H;),],Cl,; erstere in Wasser unlôslich 
gelb, letztere in orangegelben schónen Prismen krystallisirt zu erhalten und 
isomorph mit der Phosphorverbindung. 
Legirungen des Palladiums. 
Die Legirungen des Palladiums haben, abgesehen von den schon oben bei 
der Verwendung des Metalls besprochenen, nur untergeordnete Bedeutung. Das 
Palladium lässt sich mit Arsen und Antimon vereinigen (FISCHER); auch mit 
Wismuth bildet es eine Legirung, die bei gleichen Teilen beider Elemente stahl- 
grau ist und ein spec. Gew. von 12:587 besitzt. Baryum legirt sich gleichfalls 
mit Palladium; Blei vereinigt sich mit dem gleichen Gewichte Palladium unter 
Feuererscheinung und nach Entfernung des Bleiüberschusses hinterbleibt eine 
Verbindung Pd,Pb als stahlgraues Pulver vom spec. Gew. 11:255 (81). Zink 
lóst das Palladium ohne sich mit ihm zu legiren, Zinn bildet zu gleichen 
Theilen eine grauweisse, spróde Legirung vom spec. Gew. 8:175, unter gewissen 
Bedingungen auch eine Verbindung Pd,Sn, (82). Nickel und Palladium ver- ? 
einigen sich, zu gleichen Teilen vor dem Knallgasgebläse geschmolzen, zu einer 
ungemein glänzenden, sehr dehnbaren Legirung vom spec. Gew. 11:29 (83). 
Kupfer und Palladium geben zu gleichen Theilen eine Legirung vom spec. 
Gew. 10:392 (CnENEvix), die sehr politurfáhig und ziemlich leicht schmelzbar ist 
(CLARKE); bei 4 Thln. Kupfer auf 1 Thl. Palladium ist sie weiss gefürbt. Das 
Palladiumamalgam Hg,Pd ist grau und knetbar, die Silberlegirung aus 34 Thin. 
Silber und 66 Thln. Platin hat das spec. Gew. 11:45. Palladium und Gold bilden 
N zu gleichen Theilen eine eisengraue Legirung vom spec. Gew. 11:079, mit 6 Thln. 
n Gold wird dieselbe fast rein weiss. Das Oropudre (s. pag. 428) besteht nach 
BERZELIUS aus 85:98 Thin. Gold auf 9:58 Thle. Palladium und 4:17 Thle. Silber; 
eine Verbindung Au,Pd, 91:06 Thle. Gold auf 8:21 Thle. Palladium vom spec. 
Gew. 15:73 findet sich in Taguaril bei Subara in Brasilien [SEAMON (84). Gleiche | 
Theile Platin und Palladium vereinigen sich zu einer grauen, harten Legirung vom | 
spec. Gew. 15:141; 76:03 Thle. Palladium auf 23:97 TThle. Platin zu einer solchen 
vom spec. Gew. 12:64 (83). 
| Analytisches Verhalten. > 
| 1. Qualitative Reaktionen. Das analytische Verhalten des Palladiums ; 
| n wird hauptsächlich durch die Eigenschaften der Palladosalze (Palladiumoxydul- 
verbindungen) bedingt, da diese die bestündigsten sind und die Verbindungen 
der übrigen Oxydationsstufen leicht in solche übergeführt werden kónnen. | ( 
Dieselben zeigen folgende Reactionen: ( 
Die ätzenden fixen Alkalien fällen aus den Lösungen der Palladosalze ) 
zunächst basische Salze, die sich beim Kochen in das braune Oxydulhydrat ver- ] 
wandeln, das unter gewissen Bedingungen im Ueberschuss des Fällungsmittels 
löslich ist, beim Kochen aber sich wieder ausscheidet (85). Die Carbonate
	        
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