458 Handwörterbuch der Chemie.
falls meist als Palladiumcyanür ausgefállt. Die Lösung wird, wenn sie salzsauer
sein sollte, mit Natriumcarbonat fast neutralisirt (freie Salpetersäure und Schwefel-
sáure hindern die Trennung nicht) und mit einer Lösung von Quecksilbercyanid
versetzt. Man erwürmt, bis aller Geruch nach Blausáure verschwunden ist, wäscht
den Niederschlag durch Decantiren und glüht nach dem Trocknen stark, schliess-
lich im Wasserstoffstrome. Wenn reducirende Substanzen, wie Alkohol, in der
Lösung zugegen waren, so kann der Niederschlag auch Platin und Gold ent-
halten. In diesem Falle wird das reducirte Metall in Kónigswasser gelóst und
die Fállung mit Quecksilbercyanid wiederholt. Aus der Lósung des Nitrates und
Sulfates kann man das Palladium auch durch Jodwasserstoffsiure (Kaliumjodid
würde, im Ueberschuss zugesetzt, lósend wirken) als Palladiumjodür ausfállen und
dieses durch Glühen in Metall überführen. In selteneren Fällen, namentlich zur
Trennung vom Kupfer, wird die Unlöslichkeit des Kaliumpalladiumchlorids,
K,PdCl,, in Weingeist zur Trennung angewendet, indem die Sulfide der be-
treffenden Metalle in Kónigswasser gelóst werden, mit Kaliumchlorid zur Trockne
verdampft und das Kupferchlorid mit Alkohol vom spec. Gew. 0:83 aus der rück-
stindigen Masse ausgezogen wird; durch Glühen des Rückstandes im Wasser-
stoffstrome und Auswaschen mit Wasser wird das Palladium bestimmt. Auch die
Reducirbarkeit des Palladiums aus den Lósungen seiner Salze durch Erwärmen
mit ameisensaurem Kalium giebt ein Mittel zur Trennung von Kupfer und an-
deren unedlen Metallen an die Hand. Zur Trennung des Palladiums von Blei,
Kupfer und Wismuth kann man auch die Sulfide der betreffenden Metalle mit
Kaliumsulfocarbonat behandeln; Palladiumsulfid wird gelóst. Etwa vorhandenes
Quecksilber wird gleichfalls gelöst, aber durch Kohlensäure aus der Lösung ge-
fällt, Palladium nicht (88).
Ueber die Trennung des Palladiums von den übrigen Platinmetallen vergl.
auch den Artikel Platin. KARL SEUBERT.
Pflanzenstoffe *) (1, 2). Alle Pflanzen bestehen aus Wasser, aus verbrenn-
lichen oder organischen und aus unverbrennlichen oder mineralischen Stoffen,
welche letzteren nach der Verbrennung als Asche zurückbleiben.
*) 1) HUSEMANN-HILGER, Pflanzenstoffe. II. Aufl. 2) EBERMAYER, Chemie der Pflanzen 1882.
2a) A. B. FRANK, Lehrb. d. Pflanzenphys. mit besond. Berücksichtigung d. Kulturpflanzen. Berlin
1890. 3) MEIN, Ann. Chem. 8, pag. 61; RIGHINI, Journ. chim. méd. 19, pag. 383; Luck, Ann.
Chem. 54, pag. 112; 78, pag. 87; KROMAYER, Arch. Pharm. (2) 108, pag. 129. 4) v. PLANTA,
Ann. Chem. 155, pag. 145. 5) ZANON, Ann. Chem. 58, pag. 21. 6) WALz, Jahrb. prakt.
Pharm. 24, pag. 100 u. 242; 27, pag. 1. 7) WITTSTEIN, Vierteljschr. prakt. Pharm. 4, pag. 41.
8) FLEURY, Journ. Pharm. Chim. 1870 u. 73, pag. 261. 9) cf. MARTIUS, Repert. Pharm. 91,
pag. 92; MASING, Arch. Pharm. (5) 6, pag. III; STAHLSCHMIDT, Ann, Chem. 187, pag. 177.
10) KALLEN, Ber. 1875, pag. 1506 u. 1876, pag. 154. 11) BURI, Repert. Pharm. 25, pag. 193.
12) FLÜCKIGER, Repert. Pharm. (3) 24, pag. 221. 13) O. HESSE, Ann. Chem. 192, pag. 179.
14) CIAMICIAN, Ber. 1878, pag. 1344. 15) PATERNO u. OGLIALORA, Ber. IO, pag. 835 Iz,
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Chem. 38, pag. 278. 17) LôwIG u. WEIDMANN, Ann. Chem. 32, pag. 276. 18) HEYER, CRELI’s
Chem. Journ. 2, pag. 102. 19) SCHWARZ, Mag. Pharm. 10, pag. 193; 19, pag. 168.
20) O. L. ERDMANN, Journ. pr. Chem, 75, pag. 209. 21) DOBRASCHINSKY, Journ. Pharm. (4) 1,
pag. 319. 22) OBERLIN u. SCHLAGDENHAUFFEN, Journ. Pharm. 1878, pag. 172. 23) LAURENT,
Ann. chim. Phys. (2) 66, pag. 314. 24) BONASTRE, Journ. Pharm. (2) 10, pag. 199.
25) Baur, Ann. Chem. 80, pag. 312. 26) LEBOURDAIS, Ann. Chim. Phys. (3) 24, pag. 63.
Ann. Chem. 67, pag. 251. 27) Warz, N. Jahrb. Pharm. r3, pag. 175; 15, pag. 329.
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