496 Handwörterbuch der Chemie.
Propaescinsáure, C;,H,,0,,, findet sich in den Cotyledonen der Ross-
kastaniensamen (314).
CH,
J
Pseudo-Ephedrin, CioQ4 NOS NH (411), findet sich
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CH-CH(OH)-C,H,()
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CH,
Im Kraut von Zphedra spec.
Da rstellung. Das Kraut wird mit Alkohol extrahirt, das Losungsmittel abdestillirt und
der Extract zur weiteren Reinigung mit Ammoniak versetzt, darauf mit Chloroform ausgeschiittelt.
Krystalle von schwachem, angenehmem Geruch. Schmp. 114—115?. In
kaltem Wasser schwer, leichter in heissem lóslich; leicht lóslich in Alkohol und
Aether.
Salze: Chlorhydrat, C, ;H,,NO*HCI, blidet feine, in Wasser und Alkohol leicht lôs-
liche Nadeln. Schmp. 1762.
Bromhydrat, C, H,,NO HBr. Schmp. 174— 175°.
Jodhydrat, C,,H,,NO':HJ. Schmp. 1659.
Aurat, C, H, ;NO'HCI:AuCl,, bildet lange, verzweigte Nadeln (aus Wasser).
Chloroplatinat, Pikrat, Perjodid, Jodcadmium-Jodwismuthsalz sind Oele.
Die Base ist secundär; sie bildet mit salpetriger Säure das Nitrosamin,
C, oH,4N5,0,, vom Schmp. 80—82?. Bei der Oxydation mit Kaliumpermanganat
entsteht nur Benzoésáure. Beim Erhitzen mit Salzsäure auf 180? entsteht Methyl-
amin und ein Oel, das bei der Oxydation Benzoésáure liefert.
Mit Benzoylchlorid entsteht C, 9H, ,NO(C,H,CO),, krystallinisch. Schmelz-
punkt 119—120?. Die Acetylverbindung krystallisirt nicht.
Das Pseudo-Ephredin ist giftig; es wirkt innerlich mydriatisch, während eine
lproc. Lósung, direkt ins Auge gebracht, keine Mydriasis hervorruft.
Quassiin, C3,H490,, (2, findet sich im Holze von Quassia amara und
Q. excelsa (315); vielleicht auch in der Rinde von Szmarubta amara, HAYNE.
Darstellung (316). Fein geraspeltes Quassiaholz wird in das 4d fache kochenden Wassers
eingetragen, das Gemisch 6 Stunden lang warm gehalten, dann dekantirt und der Rückstand
nochmals in gleicher Weise behandelt. Die vereinigten Auszüge werden bei gelinder Wärme
concentrirt und mit Tannin gefällt. Der gewaschene Niederschlag wird mit Wasser angerührt
und mit Bleicarbonat im Wasserbade verdunstet. Der Rückstand wird wiederholt mit Alkohol
ausgekocht.
Perlmutterglänzende, feine Nadeln; monokline Krystalle, die bei 210—211?
schmelzen und amorph erstarren. Schwer löslich in Wasser (316, 317), sehr
leicht in Alkohol, Chloroform, Essigsáure und Acetanhydrid. Rechtsdrehend
[4]D = -- 3*8? (für Chloroformlósung). Lóst sich in freien Alkalien und con-
centrirten Säuren, nicht in Alkalicarbonaten; wird durch Alkalien verharzt. Die
wässrige Lösung reducirt FEHLING’sche Lösung. Beim Kochen mit verdünnter
Schwefelsäure geht Quassiin unter Wasseraustritt in Quassid (s. u.) über. — Mit
Essigsäureanhydrid und Natriumacetat entsteht das Anhydrid C,,H,,0,, das
gegen 150—158° schmilzt; bei der Einwirkung von Phosphorpentachlorid wird
Chlorwasserstoff entwickelt; behandelt man das Produkt mit Wasser, so resultirt
ein Pulver C,,H,,Cl,O,, das bei 119—190? unter Zersetzung schmilzt (318).
Mit Brom entsteht Tribromquassid, C,,H,,Br,O,, ein gelbliches, bei 155?
unter Zersetzung schmelzendes Pulver. — Beim Erhitzen mit concentrirter Salz-
saure auf 100? entsteht Chlormethyl und Quassiasäure. Beim Erhitzen von
Quassiin mit Jodwasserstoffsiure (spec. Gew. 1:7) und rothem Phosphor auf 250
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