500 Handwôrterbuch der Chemie.
Sequoien, C,4H,,, wird durch Destillation der Nadeln von Sequoia mit
Wasserdámpfen erhalten. — Krystallinische Bláttchen. Schmp. 105°. Löslich in
Alkohol, Aether, Benzol, Chloroform und Eisessig (350).
Sicopirin, C,,H,,0,, findet sich in der Wurzelrinde von Bowdichia major
(351). Krystallinisch.
Shikimipikrin, C,H,,O, (?) ist das toxische Princip der Friichte von ZZicium religiosum
(352, 353). Es bildet grosse, durchsichtige Krystalle vom Schmp. 200°.
Spergulin, (C,H,O,)x, ist ein stark blau fluorescirender Kärper aus den Samenschalen von
Spergula maxima, W. (354) u. Sp. vulgaris. Braun, amorph; löslich in Alkohol mit tief blauer
Fluorescenz, in conc. Schwefelsäure mit tief blauer Farbe.
Spiraein, C,,H,g07 (?), gelber Farbstoff der Blüthen von Spiraea Ulmaria,
L. — Grünlich gelbes, krystallinisches Pulver von bitterm Geschmack. Unlôslich
in Wasser, schwer löslich in Alkohol, leicht in Aether. Die Lösungen sind gelb
und bei grösserer Concentration dunkelgrün. Auch wässriges Ammoniak und
ätzende und kohlensaure Alkalien lösen es mit gelber Farbe, letztere in der
Wärme unter Entwicklung von Kohlendioxyd; aus diesen Lösungen wird es durch
Säuren unverändert gefällt. — In der Hitze zersetzt sich das Spiraein. Concen-
trirte Schwefelsäure löst es mit grüngelber Farbe und Wasser scheidet es aus
dieser Lösung unverändert aus. Durch Chromsäure oder durch Braunstein und
Schwefelsäure werden Ameisensäure und Kohlendioxyd gebildet (355).
Strophantin findet sich in den Samen von SzropAantus hispidus (356). —
Krystalle, lóslich in Wasser und Alkohol.
Sycoretin, amorphe Substanz aus Ficus rubiginosa (357).
Syringopikrin, C,,H,,O,, (358), Bitterstoff der Rinde von Syringa vul
£aris und wahrscheinlich auch von Zigustrum vulgare. — Es bildet eine gelbe,
durchsichtige, zu einem weissen, luftbestindigen Pulver zerreibliche Masse von
stark bitterm Geschmack und schwach saurer Reaction. Es schmilzt unter 100?
und erstarrt wieder zu einer spróden Masse. Leicht lóslich in Wasser und Al-
kohol, nicht in Aether. Die Lösungen werden durch Gerbsäure weiss, durch
Bleiessig und Eisenchlorid nicht gefällt. Concentrirte Schwefelsäure löst es mit
grünlicher, in Braun übergehender Farbe. Beim Kochen mit verdünnter Schwefel-
säure scheidet sich unter Entwickelung eines aromatischen Geruches ein braunes
Harz ab und die Lösung reducirt nun FEHLING’sche Lösung. Syringopikrin re-
ducirt ammoniakalische Silberlösung, nicht aber alkalische Kupferlósung.
Ostindisches Takamahak, entweder von Calophyllum Inophyllum, L., oder
von C. apetalum, WILLD., stammend, ist ein gelbgrünes, durchscheinendes, ange-
nehm riechendes, bitter und gewürzhaft schmeckendes, in Alkohol vôllig lôs-
liches Weichharz. — Der auf Madagascar als Wunderbalsam viel benutzte grüne
Marienbalsam oder bourbonische Takamahak stammt von Calaphyllum Tacama-
Aaca, WITLD.
Tanacetin, C,,H,,O,, Bitterstoff im Kraute von Zanacetum vulgare (359).
— Amcrph; leicht lóslich in Wasser und Alkohol; unlóslich in Aether.
Tanghinin, Bitterstoff aus den Fruchtkernen von Zanghinia madagascariensis, PET. TH,
eines in Madagascar einheimischen Strauches (360, 409). — Farblose, glänzende, durchsichtige
Schuppen, die in der Luft verwittern; von bitterm und anhaltend scharfem Geschmack. Sehr
giftig,
Tannecortepinsäure, C,,H,,0,,; róthlich-braunes Pulver (111).
Tannopinsiure, C,,H,,0,, (111),
Taraxacin, krystallinischer Bitterstoff aus dem in Wasser löslichen Theile des frischen
Milchsaftes von Zeontodon Taraxacum, L. (361, 262).