Handwörterbuch der Chemie.
Chlorhydrat. In Wasser mit grüner Fluorescenz sehr leicht löslich.
Platindoppelsalz. Orangegelbe, krystallinische Fällung. Wird durch Kochen mit Wasser
zersetzt,
Pseudophenanthren, C,,H,,. Wurde im Rohanthracen aufgefunden (100).
Das Rohanthracen wird mit schwefelsäurehaltigem Wasser ausgezogen, getrocknet
und mit Essigäther ausgeschüttelt. Der in Lösung gegangene Theil wird mit 409
Alkohol erwärmt, die sich abscheidende Krystallmasse mit Benzol erwärmt und
erkalten lassen. Der Rückstand wird dann mit etwas heissem Benzol ausgezogen
und dieser Auszug mit einer Lösung von Pikrinsäure in Benzol versetzt. Es
scheidet sich eine Pikrinsäureverbindung ab. Die ersten Fraktionen werden mit
Ammoniak zerlegt, aus Alkohol umkrystallisirt und geben dann, mit kalt gesättigter
Pikrinsäurelösung versetzt, eine Pikrinsáureverbindung, aüs der man den Kohlen-
wasserstoff rein isoliren kann. Weisse, glänzende, grosse, nicht fluorescirende
Blätter. „Schmp: 115°.
Pikrat hellrothe Nadeln vom Schmp. 147°. Mit Chromsäure in essigsaurer Lósung oxy-
dirt, bildet der Kohlenstoff ein Chinon von gelber Farbe, welches bei 170? schmilzt und in
Alkohol und besonders in Benzol sehr leicht löslich ist.
Anhang zum Artikel Phenanthren.*)
CoH,
1. Diphenylenketon, C,,H,O — | CO, s. Art. Fluoren.
H
6114
Oxydiphenylenketon. Isocarbonyldiphenylenoxyd,
C,H
Cost, 0, el. ^ CO
C;H; (OH)
(13), entsteht bei der Einwirkung von Phosphoroxychlorid auf Salicylsäureester oder
salicylsaures Natrium und ferner beim Erwärmen von o-Diazobenzo&säuresulfat mit
Phenol (20). Zur Darstellung werden 30—40 Grm. trocknes salicylsaures Na-
trium mit Phosphoroxychlorid im Ueberschuss zusammengebracht (am Rückfluss-
kühler). Sobald die erste Einwirkung vorüber ist, erhitzt man auf dem Sandbade
zum gelinden Sieden, bis keine Salzsäure mehr entweicht. Man destillirt dann
in lebhaftem Kohlensäure- oder Luftstrome über freiem Feuer. Das von 250 bis
270° übergehende Destillat wird möglichst abgesaugt, zwischen Fliesspapier ge-
trocknet und aus Alkohol umkrystallisirt, — Fast ebenso gut kann diese Verbindung
dargestellt werden, indem man getrockneten Salicyläther mit überschüssigem
Phosphoroxychlorid am Rückflusskühler müássig (40?) erhitzt, bis eben kräftige
*) 1) BAEYER u. FRIEDLANDER, Ber. IO, pag. 125. 2) FRIEDLANDER, Ber. IO, pag. 534.
3) FITTIG u. OsTERMAYER, Ann. 166, pag. 373. 4) BARBIER, Ber. 8, pag. 829. 5) ANSCHÜTZ
u. JAPP, Ber. 11, pag. 211. 6) BAMBERGER u. HOOKER, Ann. 229, pag. 145. 7) SCHMITZ,
Ann. 193, pag. 115. 8) HODGKINSON u. MATTHEWS, Chem. Soc. 43, pag. 163. 9) CLAUS u,
ERLER, Ber. 19, pag. 3155. 10) HoLM, Ber. 16, pag. 1081. II) SCHMIDT u. SCHULTZ,
Ann. 207, pag. 344. 12) SCHULTZ, Ann. 203, pag. 103. 13) RICHTER, Journ. pr. Chem. (2) 28,
pag. 294. 14) BARTH u. GOLDsCHMIEDT, Ber. 12, pag. 1247. 15) SPIEGLER, Monatsh. 5,
pag. 195. 16) FITTIG u. GEBHARD, Ann. 193, pag. 140. 17) FITTIG u. LIEPMANN, Ann. 200,
pag. 6. 18) GRABE u. AUBIN, Ber. 20, pag. 845. 19) GRABE u. MENSCHING, Ber. 13, pag. 1303:
20) GRIESS, Ber. 21, pag. 981. 21) RENÉ BOHN u. C. GRABE, Ber. 20, pag. 2327. 22) WEGER-
HOFF, Ber. 21, pag. 2355. 23) GRABE u. AUBIN, Ann. 247, pag. 257 u. Ber. 21 R., pag. 726.
24) GRABE u. MENsCHING, Ber. I3, pag. I304. 25) CARNELLY u. DUNN, Ber. 21, pag. 2005.
26) BECKMANN, Ber. 22 Ref, pag. 590 u. Ann. 252, pag. I. 27) GRABE u. AUBIN, Ann. 247,
pag. 265.