Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
der Chemie. 
  
Handwörterbuch 
Meta- (3-) Oxyanthon (Salicylsáureresorcináther), CH OH, OH. 
Entsteht durch zweistündiges Erhitzen von 20 Grm. Salicylsáure mit 20 Grm. Resorcin 
und 15 Grm. Chlorzink auf 160—170? (19), sowie beim Erwármen von 6 Grm. 
Salicylsáure mit 5 Grm. Resorcylsáure, C,H,(CO,H)(OH)(OH), unter Rückfluss 
und darauf folgende Destillation (1). — Krystallisirt aus Alkohol in hellgelben 
Nadeln; Schmp. 146—147?. In siedendem Wasser schwer löslich. Beim Schmel- 
zen mit Kali entsteht Resorcin und Salicylsáure. Reagirt nicht mit Hydroxylamin 
und Phenylhydrazin. Destillation über Zinkstaub liefert Methylendiphenylenoxyd. 
Bei vorsichtigem Schmelzen mit Kali entsteht Trioxybenzophenon, Schmp. 133*. 
Na: C,4H4O, (bei 100°). Aus der alkoholischen Lösung durch wässriges Natron. Hell- 
gelbe Nadeln. — Na-C,,H,O, + NaOH (bei 100°. Aus der alkoholischen Lösung durch 
Natriummethylat. Citronengelbe Nadeln. — Acetat, C,4,H,O,- C,H,4O.  Farblose Nadeln, in 
kaltem Alkohol wenig lóslich; Schmp. 167 —168? (19, 1). 
Euxanthon, 2-6-Dioxyxanthon, 
HOqm s wor OO sra s. 
3 
7 2| OH 
ayn i 
co CHa (OH) 
CH OTI 
Findet sich im Piur (Indian Yellow) neben Euxanthinsáure (s. d.). Es 
entsteht beim Erhitzen von Euxanthinsäure mit 4 proc. Schwefelsäure auf 140°, 
beim Lösen von Euxanthinsäure in concentrirter Schwefelsäure, bei der Einwirkung 
von Salzsäure in alkoholischer Lösung, beim Erhitzen mit Wasser, sowie bei 
blossem Erhitzen der Euxanthinsäure oder ihrer Salze (25, 24, 30). Synthetisch 
dargestellt durch 4stündiges Erhitzen von 8-Resorcylsäure (5 Grm.) mit Hydrochinon- 
carbonsáure (6*Grm.) und Essigsáureanhydrid (19 Grm.) und darauf folgende 
Destillation (1). 
Zur Darstellung benutzt man am besten eine geringe Sorte des Jaune indiem (Piuri). 
Dasselbe wird mit verdünnter Salzsäure ausgezogen und der Rückstand im feuchten Zustande 
mit kohlensaurem Ammoniak digerirt. Das ungelöst zurückgebliebene Euxanthon wird in ver- 
dünnter Natronlauge gelöst und mit Salzsäure gefällt. Die in Lösung gegangene Euxanthin- 
säure wird nach dem Eindampfen mit 5 Thln. conc. Schwefelsäure übergossen und nach etwa 
lstündigem Stehen Wasser hinzugefügt und der Rückstand ausgewaschen. Man erhält so eine 
zweite Portion, allerdings weniger reines Euxanthon. Durch Umkrystallisiren aus Alkohol oder 
Lósen in Alkalilauge und Füllen mit Kohlensüure (bis zur Bildung des sauren Carbonates) lásst 
es sich weiter reinigen (1). 
Glàünzende, blassgelbe Nadeln oder Blüttchen; Schmp. 236—237? (corr. 240^). 
Schwer löslich in Wasser, kaltem Alkohol und Aether, leicht löslich in siedendem 
Alkohol. Bei vorsichtigem Erhitzen sublimirt es theilweise unzersetzt. Bei der 
Reduction mit Natriumamalgam entsteht ein durch Säuren fällbarer weisser + 
Körper, der sich rasch violett färbt (27). 'Destillation über erhitzten Zinkstaub | 
liefert o-Methylendiphenylenoxyd, Benzol, Phenol und Diphenyl (3, 5) Es ver- 
bindet sich weder mit Hydroxylamin noch mit Phenylhydrazin (18). Salpetersäure 
wirkt auf das in Eisessig gelóste Euxanthon unter Bildung eines Mononitro- 
derivates; Salpetersäure allein liefert zuerst Trinitroeuxanthon, dann Trinitro- 
resorcin (Styphninsáure) (24, 1). Beim Schmelzen mit Kali entsteht Euxanthon- 
sáure (Tetraoxybenzophenon), Hydrochinon und Resorcin (27, 1). 
Mg. C,,H,O,. Unlóslich in Alkohol, fast unlóslich in Wasser (5). — Die Dialkyläther 
entstehen durch mehrstündiges Erhitzen von 1 Mol. Euxanthon mit 2 Mol. KOH, etwas mehr als 
2 Mol. Jodalkyl und dem betreffenden Alkohol auf 1009. 
  
	        
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