570 Handwörterbuch der Chemie. 
Borsäurephenyläther (67). Beim Erhitzen von Borsäureanhydrid mit 
Phenol entsteht je nach den Bedingungen der Reaction Phenyltriborat oder ein 
Gemisch desselben mit Phenylborat. Letzteres zerfállt bei 350? in Triborat und 
Tetraphenyldiborat. 
Phenylborat, C,H,'BO,, ist bei 20° eine terpentinartige Substanz. 
Phenyltriborat, C,H,B,O,. Orangefarbene, glasige Masse. 
Tetraphenyldiborat, (C,H,),B4,O,. Gelbgrüne, dichroitische Flüssigkeit. Spec. Gew. 
Ez 1:124 bei 09. 1-106 bei 207. 
Phosphorigsäurephenyläther. Aus Phenol und Phosphortrichlorid ent- 
steht je nach den angewandten Mengenverhiltnissen eine der drei unten be- 
schriebenen Verbindungen. Dieselben können durch Fractioniren unter ver- 
mindertem Druck isolirt werden. 
Phenylphosphorigsáuredichlorid (68, 69), C,H,OPCI,. Stark licht- 
brechende, farblose Flüssigkeit, welche bei 216? unter Zersetzung siedet. Siedet 
unter 11 Millim. Druck bei 90° unzersetzt. Spec. Gew. — 1:348 be: 18°; 13543 
bei 20:4?. Wird durch Wasser leicht zerlegt. Giebt mit Chlor ein krystallinisches 
Additionsprodukt, C,H, PCl,. 
Diphenylphosphorigsäurechlorid, (C,H,O),PCI. Farblose Flüssigkeit. 
Siedet unter 731 Millim. Druck bei 295°; unter 221 Millim. Druck bei 172°. 
Spec. Gew.== 1-221 bei 18°. Wird durch Wasser zersetzt. 
Phosphorigsáuretriphenyláther (68, 69), (C,H,O),P. Farblose Flüssig- 
keit. Siedet unter Zersetzung oberhalb 360?; unter 11 Millim. Druck bei 220? 
unzersetzt. Spec. Gew.— 1:184 bei 18°. Erstarrt im Gemisch von fester Kohlen- 
säure und Aether glasig. Ist an trockener Luft bestándig und nicht oxydirbar; 
an feuchter Luft zerfällt er. Durch Aufnahme von Brom entsteht das 
Dibromid (68), (C;4H,O),PBr,. Kleine, gelbrothe rechteckige Tafeln, welche an der Luft 
zerfliessen. 
Phosphorsäurephenyläther. Phenylphosphorsäure, C,H,OPO(OH),. 
Dieselbe entsteht neben Diphenylphosphorsäure (70) bei der Einwirkung von 
Phosphorsäureanhydrid auf Phenol, und kann durch Sättigen der wässrigen Lôsung 
mit Kupferoxydhydrat als schwer lôsliches Kupfersalz niedergeschlagen werden. 
Sie wird am besten aus dem Phenylphosphorsäurechlorid (71, 72) mit Wasser 
bei 50° dargestellt. Krystallisirt aus Chloroform in luftbeständigen (72) Nadeln, 
welche bei 97—98° schmelzen. Nicht unzersetzt destillirbar, zerfällt dabei in 
Phenol und Metaphosphorsäure. In Wasser, Alkohol, Aether, Benzol sehr leicht 
löslich, weniger in Chloroform. Salze krystallisiren. Das in Wasser schwer lös- 
liche Kupfersalz, C,H,OP O,Cu, bildet lichtblaue Bláttchen. 
Phenylphosphorsáurechlorid (71, 72, C,Hj,OPOCI,. Zur Darstellung 
trigt man 1 Mol. Phenol in kleinen Mengen in Phosphoroxychlorid, und trennt 
es von dem zugleich entstandenen Diphenylphorphorsáurechlorid und Triphenyl- 
phosphat durch fractionirte Destillation. Schwere, stark lichtbrechende Flüssig- 
keit, welche bei 141? siedet. 
Diphenylphosphorsäure (71, 72), (C;H,O),POOH, entsteht aus dem 
Chlorid mit Wasser und durch Zersetzung des Triphenylphosphats mit der be- 
rechneten Menge Alkal. Ist schwer zum Krystallisiren zu bringen und schmilzt 
bei 56?. Unlóslich in Wasser, leicht in Alkohol, Aether, Benzol und Chloroform 
löslich. Barium- und Silbersalz sind krystallinisch. 
Diphenylphosphorsáurechlorid (71, 72), (CdH;0),POCIL Dickfliissiges 
   
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
  
  
    
   
    
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
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