Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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Das Natriumsulfat ist in absolutem Alkohol unlóslich, in wássrigem um so 
lôslicher, je mehr Wasser zugegen ist. Alkohol vom Vol.-Gew. 0976 löst 14.35} von 
0:972 lóst 5:69, von 0:939 lóst 1:34. 
Aus einer übersättigten wässrigen Natriumsulfatlósung werden durch Alkohol 
Krystalle von Na,SO, -- 10H,O gefüllt, nur unter gewissen Umstánden solche 
des Hydrats Na,SO, + 7H,0 (s. oben). 
Trinatriumdisulfat, Na,H(SO,),, krystallisirt nach MITSCHERLICH aus 
einer Natriumsulfatlósung, der man halb so viel Schwefelsäure zugesetzt hat, 
als zur Umwandlung in saures Salz erforderlich ist. Nach MARIGNAC bildet es’die 
aus einer Lósung von Natriumsulfat sich zuerst ausscheidenden Krystalle. Es 
stellt glänzende, kleine, schiefe, rhombische Krystalle dar, die an der Luft unver- 
ünderlich sind. H. Rose (168) erhielt bei der Umkrystallisation von Natriumbi- 
sulfat das Salz Na,H(SO,), + H,O in grossen Prismen. 
Natriumpyrosulfat, Na,S,0,. Dies Salz entsteht zugleich mit neutralem 
Sulfat beim Glühen des Natriumbisulfats, sowie nach ROSENSTIEHL, wenn man 
Schwefelsäureanhydrid auf gepulvertes Kochsalz einwirken lässt, neben Pyrosul- 
furylchlorid. Aus heissen Lósungen des neutralen Sulfats in rauchender Schwefel- 
sáure scheidet sich ein Gemisch von Natriumpyrosulfat und -bisulfat ab. Beim 
Glühen zersetzt sich das Pyrosulfat in neutrales Natriumsulfat und Schwefelsáure- 
anhydrid. 
Natriumbisulfat, saures schwefelsaures Natrium, NaHSO,. Zu 
seiner Darstellung giesst man nach BERZELIUS 7 Thle. Schwefelsäure vom Vol.- 
Gew. 1:85 auf 10 Thle. wasserfreies neutrales Sulfat und erhitzt gelinde, bis unter 
Entweichen von Wasserdámpfen die Masse in ruhigen feurigen Fluss geráth. Lost 
man die erkaltete Masse in heissem Wasser, oder verdampft man die Lósung 
von Natriumsulfat in verdiinnter Schwefelsdure bei 50°, so entstehen nach MARIGNAC 
grosse trikline Prismen des Hydrates NAH SO, 4- H,O. MrrscnueRLicH und H. RosE 
erhielten das einfach gewüásserte Salz in grossen monoklinen Prismen. 
Viertelgesüttigtes  schwefelsaures Natrium, | Natriumquadri- 
sulfat, NaH,(SO,),, entsteht nach SCHULTZ-SELLACK (146) in langen, bei 100° 
schmelzenden Prismen, wenn man eine Lósung von 1 Thl. Natriumsulfat in nicht 
" ganz 7 'Thl. Schwefelsáure durch Abkühlung zur Krystallisation bringt. 
Das Hydrat NaH4,(SO,), 4- 13H4O bildet zerfliessliche Prismen, welche bei 
90? schmelzen und bei 220? ihr Krystallwasser verlieren. Nach LESCOEUR (109) 
entsteht dies Hydrat durch Lósen von 1 'Thl. Natriumsulfat in 3 Thin. Schwefelsäure. 
Natiium-Trikaliumsulfat, NaK,(SO,),, scheidet sich aus den Mutter- 
laugen von der Gewinnung der natürlichen Soda aus. Es bildet hexagonale 
Tafeln vom Vol.-Gew. 2:268 bei 15?, 2:671 in geschmolzenem Zustande; es ist 
leichter schmelzbar als Kaliumsulfat. 100 Thle Wasser lósen 40 Thle. des Doppel- 
salzes bei 1038:5? (KansrEN). Wenn die Krystallisation bei 38? erfolgt, so findet 
eine Lichtentwicklung statt. Diese tritt auch ein, wenn man die concentrirte 
Mutterlauge siedend auf Krystalle des Salzes giesst, und mit einem Glastabe 
umrührt. Die Erscheinung tritt nicht ein, wenn man das Salz zum zweiten Male 
krystallisirt. 
v. HAUER und H. Rosk haben das Salz in Rhomboédern krystallisirt erhalten 
durch Lósen eines Gemisches von 2 Mol. Natriumsulfat und 3 Mol. Kaliumsulfat. 
Beim Erkalten der Lósung scheidet sich erst Kaliumsulfat, dann das Doppel- 
salz aus. 
SaccHr hat durch Lósen von 100 Thln. Kaliumsulfat und 50 bis 200 Thin. 
LADENBURG, Chemie, VIII. 4 
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
    
  
   
   
   
  
   
    
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
	        
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