Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Natriumsulfat hexagonale und rhombische Krystalle mit verschiedenem Natrium- 
sulfatgehalt erhalten. 
Natrium-Pentakaliumsulfat, NaK;,(SO,)3, hat GLADSTONE durch 
Schmelzen eines Gemisches von Kaliumsulfat mit Chlornatrium dargestellt. Es 
bildet sechsseitige, in Pyramiden endigende Prismen. 
Natrium-Ammoniumsulfat, Na(NH,)SO, + 2H,0. Ein Gemisch von 
Glaubersalz und Chlorammonium zerfliesst alsbald. Unter Temperaturabnahme 
nimmt das Volumen der Masse zu und bildet einen Krystallbrei von Chlornatrium 
und dem Doppelsalz. Nach Scurrr entsteht das Doppelsalz durch Zusammen- 
reiben von Kochsalz mit Ammoniumsulfat und wenig Wasser unter Wärmeent- 
wickelung.  Dasselbe bildet kleine hexagonale Prismen vom Vol. Gew. 1.63. 
Ueber Schwefelsäure verlieren sie Wasser und nehmen solches aus der Luft wieder 
auf. 100 Thle. Wasser lôsen 46.6 Thle. Doppelsalz bei 15°. 
Natrium-Lithiumsulfat. Aus einer Lôsung gleicher Molecule Natrium- 
sulfat und Lithiumsulfat hat RAMMELSBERG (171) die Doppelsalze Na,Li(SO,), 
+ 6H,0, ferner Na, Li,(SO,)3 + 9H,0 und Na,Li,(SO,), + 5H,0 dargestellt. 
TRoosr hat diese Salze nicht erhalten können. WYROUBOFF (192) giebt an, durch 
Verdampfen der gemischten Lósungen das Salz NaLiSO, in Krystallen erhalten 
zu haben. Ebenso Scaccnt (193). 
Natrium-Calciumsulfat, Na,S5O,.CaSO,, kommt mineralisch als Glau- 
berit im Steinsalz, besonders bei Villa Rubia in Spanien vor, im monoklinischen 
System krystallisirend. 
Wenn man l Thl. gefáliten Gips mit 50 Thln. Glaubersalzkrystallen und 
25 Thln. Wasser oder mit einer kalt gesáttigten Lósung von Glaubersalz in einer 
Mischung von 1 Thl. Vitriolól mit 2 Thln. Wasser behandelt, so bilden sich beim 
Erwärmen auf 80° prismatische Nadeln des Hydrats 2Na,SO,'Ca SO, + 2H,0 
[FRITZSCHE (170)]. Bei weiterem Erhitzen gehen diese in mikroskopische Glauberit- 
krystalle über, welche sich rasch absetzen. Bei Anwendung von mehr Wasser 
wird der Gips erst beim Kochen und dann gleich in Glauberit umgewandelt. 
Natrium-Magnesiumsulfat, Na,SO,-MgSO, + 6H,0, bildet hexagonale 
Prismen, die in 3 Thln. Wasser löslich sind. Die Krystalle verlieren ihr Wasser, 
ohne zu schmelzen. Der bei Ischl vorkommende Blödit bildet rothe Krystall- 
aggregate und ist im wesentlichen Na,SO,-MgSO, + 5H,0. 
Natrium-Berylliumsulfat, 3BeSO,.2Na,SO,-- 12H40, krystallisirt aus 
der stark eingedampften Lósung beider Sulfate in luftbestündigen Nadeln. 
Natrium-Aluminiumsufat, Natronalaun, Al,(SO,)3: Na,SO,+ 24H,0. 
Dies Salz erhält man durch Krystallisation des Lôsungsgemisches beider Com- 
ponenten, wobei die Temperatur 40— 50? nicht übersteigen darf. Die Krystalle 
haben die Form des Kalialauns; an der Luft verwittern sie und zerfallen in Staub; 
ihr. Vol.-Gew. ist 1:567 (BuicNET), 100 Thl. Wasser von 17? lósen 110 Thle. des 
Alauns. Wegen dieser grossen Lóslichkeit kann man ihn bei Verwendung natür- 
licher eisenhaltiger Rohmaterialien durch Krystallisation nicht von Eisensulfat 
trennen. Deshalb und wegen seiner grösseren Beständigkeit stellt man im Grossen 
Kalialaun dar. In absolutem Alkohol ist der Natronalaun unlöslich. Ein Mine- 
ral, welches wesentlich aus wasserhaltigem Natrium-Aluminiumsulfat besteht, der 
Mendozit, kommt bei Mendoza in den Anden in feinen, weissen Nadeln vor. 
Natrium-Ceriumsulfat, Ce,(SO,),-Na,SO,+2H,0, scheidet sich als 
weisses krystallinisches Pulver aus dem Lösungsgemisch der Einzelsalze bei 
      
  
  
  
  
  
  
   
    
    
   
    
    
    
   
  
  
  
  
   
    
  
    
  
  
  
  
  
  
  
    
  
      
   
    
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