Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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582 Handwörterbuch der Chemie. 
bis 187°. In Alkohol, Aether, Schwefelkohlenstoff sehr leicht löslich, in heissem 
Wasser ziemlich leicht, in kaltem schwer löslich. Beim Behandeln mit Salpeter- 
säure wird Jod abgeschieden; beim Erwärmen mit einer Säure vom spec. Ge- 
wicht = 1'2 wird Pikrinsäure gebildet. Beim Schmelzen mit Kali entsteht Brenz- 
catechin. Bei der Einwirkung von kalter concentrirter Schwefelsäure wird Phenol- 
sulfonsäure und o-p-Dijodphenol (Schmp. 72°) gebildet. 
m-Jodphenol (78) entsteht aus m-Joddiazobenzol und aus m-Diazophenol. 
Krystallisirt in weissen Nadeln, welche bei 40? schmelzen. Sublimirbar. In Al- 
kohol, Aether und Ligroin sehr leicht lóslich. Bleibt beim Kochen mit rauchen- 
der Salpetersáure unverándert. Beim Schmelzen mit Kali entsteht Resorcin. 
p-Jodphenol (78, 79), dessen Entstehung neben anderen Jodphenolen be- 
reits unter o-Jodphenol besprochen wurde, wird am besten aus p-Joddiazobenzol 
oder p-Diazophenol dargestellt. Krystallisirt aus Wasser in langen, flachen, weissen 
Nadeln, deren Schmelzpunkt zu 92? (79) und 93—94? (78) angegeben wird. Nur 
in ganz kleinen Mengen unzersetzt destillirbar. Beim Kochen mit Salpetersáure ent- 
steht Pikrinsáure. Beim Schmelzen mit Kali wird Hydrochinon gebildet. Bei der 
Behandlung mit kalter concentrirter Schwefelsäure wird neben Phenolsulfonsáure 
o-p-Dijodphenol gebildet. 
Dijodphenole, C,H,J,-OH. 1. C,H,OH .]-], entsteht durch Einwirkung 
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von concentrirter kalter Schwefelsáure auf o- und p-Jodphenol (79) und durch 
Diazotiren von o-p-Dijodanilin (76). Weisse, bei 72° schmelzende Nadeln. Mit 
Wasserdámpfen flüchtig. 
Acetat (79), C,H,J;^OCOCH,. Lange, flache Prismen, welche bei 76° schmelzen und 
dem rhombischen System angehôren. 
2. a-Dijodphenol (80), entsteht bei der Einwirkung von Jod- und Queck- 
silberoxyd auf eine alkoholische Phenollösung. Bei 150° schmelzende Krystalle, 
welche in Alkohol, Aether und Schwefelkohlenstoff leicht löslich sind. Sublimir- 
bar. Beim Schmelzen mit Kali entsteht wenig Brenzcatechin. 
3. B-Dijodphenol (75) entsteht bei der Einwirkung von Jod auf bei 300? 
getrocknetes Phenolnatrium, welches in Schwefelkohlenstoff suspendirt ist. Glän- 
zende, bei 68? schmelzende Krystalle. Mit Wasserdámpfen flüchtig. 
Acetat, C;H,T, OCOCH,, krystallisirt aus Eisessig in kleinen, bei 107? schmelzenden 
Süulen. 
Trijodphenole, C,H,],O. 1. Dijodphenoljod (81), C; H,J,- OJ, entsteht 
beim Erwármen einer Lösung von 1 Mol. Phenol in 4 Mol. Kalihydrat mit 8 At. Jod 
auf 50— 60^".  Violettrother, nicht krystallinischer Kórper, welcher bei 116? zu- 
sammensintert und bei 157? unter Zersetzung schmilzt. Beim Kochen mit Kali- 
lauge wird er grósstentheils gelóst; aus der Lósung fállt durch Sáuren Trijod- 
phenol. 
2. Trijodphenol, C,H,OH-J-J-J. Dasselbe entsteht durch Eintragen von 
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Phenol in eine Lösung von Jod und Jodsäure (69) in verdünnter Kalilauge und 
wird aus der Lösung durch Salzsäure abgeschieden. Es bildet sich ausserdem 
durch Einwirkung von Chlorjod auf Phenol (82), durch Behandlung einer alko- 
holisch-wässrigen Kaliumphenolatlösung mit Jodstickstoff (83), und durch Ein- 
wirkung von Jod und Kali (84) oder Jod und Jodsäure (85) auf Salicylsäure. 
Krystallisirt aus verdünntem Alkohol in Nadeln, welche bei 156° schmelzen. 
Nicht ohne Zersetzung sublimirbar und von unangenehm haftendem Geruche. 
Chlorjod erzeugt Perchlorphenol, concentrirte Salpetersäure Pikrinsáure. Beim 
    
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
   
   
   
  
  
  
  
    
	        
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