Handwörterbuch der Chemie.
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Aethylüther (186), C,H,CINO,O C,H,, entsteht durch Behandlung von p-Nitrophenetol
mit chlorsaurem Kalium und Salzsáure. Bei 789? schmelzende Nadeln.
3. m-Chlor-o-Nitrophenol, C;H,OHCINO,, entsteht durch Nitriren von
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m-Chlorphenol (190) resp. beim Behandeln einer wässrigen Lösung von salpeter-
saurem m-Chloranilin (190) mit salpetriger Säure und beim Kochen von
C,H,NO,CINO, (191) mit Natronlauge. Citronengelbe, dtnne Prismen, welche
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bei 38:9? schmelzen. Wird die geschmolzene Substanz (191) mit Wasser abge-
kühlt, so fällt der Schmelzpunkt auf 329:7?, um nach einigen Tagen wieder auf
38:9? zu steigen.
Salze sind roth. Bariumsalz, (C;H,CIN O,0),Ba + H,0. Scharlachrothe Nadeln.
Methyläther (190), C,H,CINO,OCH,. Schwach gelblich grün gefärbte, bei 70:5?
schmelzende Nadeln.
4. p-Chlor-o-Nitrophenol, C,H,OHCINO,, entsteht durch Nitriren von
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p-Chlorphenol (187), durch Chloriren von o-Nitrophenol (187) und durch
Erwärmen von C, H4CI CIN O, (188) mit alkoholischem Kali, neben Dichloranilin.
Gelbe, monokline (189) Prismen, welche bei 86—87? schmelzen. Leicht flüchtig
mit Wasserdämpfen. In Wasser fast unlóslich, wenig in Alkohol, leicht in
Aether und Chloroform löslich.
Die gelben oder rothen Salze sind in "Wasser meist schwer lóslich. Bariumsalz,
(CsH,CINO,0),Ba + 4H,O.
Aethyläther (186), C,H,CINO,OC,H,, durch Nitriren von p-Chlorphenetol dargestellt,
krystallisirt in Nadeln. Schmp. 619.
Chlordinitrophenole, C,H,Cl(NO,))OH. 1. C;H,OHCINO,NO,.
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Dasselbe entsteht durch Nitriren von o-Chlorphenol (192, 193), von o-Chlorphenol-
sulfonsáure (194) und Dichlor-p-phenolsulfonsáure (194), durch Chloriren und
darauf folgendes Nitriren von o-Nitrophenol (187) und p-Nitrophenol (196), durch
Chloriren (197) von 1-2-4-Dinitrophenol (Schmp. 1149), durch Einwirkung von
Chlorjod auf Pikrinsáure (198), und durch Reduktion der Pikrinsáure (197), Di-
azotiren des Amidodinitrophenols und Behandlung der Diazoverbindung mit
Salzsäure. | Gelbliche Bláttchen oder sechsseitige Tafeln, welche bei 110—111?
schmelzen. In heissem Wasser wenig lóslich, leicht in Alkohol und Aether.
Salze (195, 181) sind gelb gefürbt. Bariumsalz, (C; H4,CI (N O,),0),Ba 4- 91H,O.
Goldgelbe, prismatische Nadeln. Enthàlt nach anderen Angaben 9 resp. 10 Mol. H;O.
Durch Einwirkung von Konigswasser auf Sulfophenylglycocoll (199), C,H,(SO,H)NH-
CH,CO,H, entsteht ein bei 96° schmelzendes Chlordinitrophenol, vielleicht identisch mit 1-2-
4-6-Chlordinitrophenol.
2. C,H,OHNO,CINO,. Dasselbe entsteht beim Nitriren von p-Chlorphenol
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(200) und p-Chlorphenolsulfonsäure (201), beim Chloriren von 1-2-6-Dinitrophenol
(202), beim Kochen von Dichlordinitrobenzol (203), C,H, CI NO,CIN O,(Schmp.104°)
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mit Soda oder von Chlordinitroanilin (204) (Schmp. 144-7°) mit Kalilauge, endlich
beim Nitriren von Chlorsalicylsäure (205), C;H,CO,HOHCI. In kleiner Menge
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entsteht es neben der vorigen Verbindung bei der Einwirkung von Chlorjod auf
Pikrinsäure (198). Krystallisirt aus Wasser in hellgelben Blättern oder Nadeln,
aus Chloroform wird es in monoklinen (206) Krystallen abgeschieden. Schmilzt
bei 80:5?. Schwer in heissem Wasser, leicht in Alkohol und Chloroform lóslich.
Salze sind gelb oder roth, in Wasser und Alkohol schwer lóslich. Bariumsalz,
[C¢H,CI(NO,),0],Ba 4- H,O. In siedendem Wasser sehr schfWer losliche Nadeln.
Methyláther (204, C,H,CI(NO,),0:CH,. Bei 65:4? schmelzende Bliüttchen.
A
Pı
bil