Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

    
    
  
     
   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
    
  
     
   
  
  
  
     
     
    
    
    
    
  
  
  
  
  
Handwörterbuch der Chemie. 
  
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weissen, bei 88° schmelzenden Nadeln. In Wasser wenig löslich. Die Lösung 
reducirt Silberlösung in der Kälte. Das salzsaure Salz schmilzt bei 155—156°. 
Triamidophenole, CcH,OH(NH,),. 1. CCH,OHNH,NH,NH,. Dasselbe 
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bildet sich bei der Reduction von Pikrinsáure mit Jodphosphor (65, 67), und 
Wasser oder mit Zinn und Salzsäure (66). Die freie Base lässt sich nicht aus 
ihren Salzen abscheiden. Die Lösungen der Salze werden leicht oxydirt. Beim 
Lösen in viel Wasser färbt sich die Flüssigkeit tiefblau, ebenso auf Zusatz von 
Eisenchlorid, Kaliumbichromat, Chlor und Brom unter Bildung von Diamido- 
O 
chinonimid C¢Hy(N Hy), | . Platinchlorid und Silbernitrat werden durch die 
NH 
Salzlosungen reducirt. Durch Zusatz von viel Brom zu der salzsauren Lósung 
entsteht zunüchst Bromdichromàcin, dann Perbromaceton. Durch Einwirkung 
von Salzsáure und Kaliumchlorat entsteht "'etrachloracetonhydrat (106). 
Salzsaures Salz (68, C;H,(NH,),0H-3HCI. 
Zur Darstellung wird das durch Einwirkung von Zinn und Salzsáure auf Pikrinsáure 
entstehende Zinndoppelsalz mit Zink gefällt und die Flüssigkeit mit dem drei- bis vierfachen 
Volumen rauchender Salzsáure versetzt, wobei das Chlorhyrat niederfallt. 
Rein weisse Bláttchen. Jodwasserstoffsaures Salz, C;H,(NH,),0H-3]H. 
Zerfliessliche Nadeln. 
Schwefelsaures Salz (66), (C;H,(NH,),0H],350,H,. Wird aus einer concentrirten 
Lösung des salzsauren Salzes auf Zusatz von verdünnter Schwefelsäure und Alkohol in weissen, 
käsigen Flocken abgeschieden, welche sich in feuchtem Zustande zu rhomboëdrischen Krystallen 
umsetzen, 
Triacetyltriamidophenol (68), CHO CH n^ entsteht durch 
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Erwürmen von salzsaurem Triamidophenol mit Natriumacetat und Acetanhydrid. 
Weisse Blüttchen, welche sich gegen 250? dunkelbraun fürben und bei 263? unter 
Zersetzung schmelzen. Wenig in Aceton und Benzol, leichter in heissem Alkohol 
und Wasser, leicht in Eisessig löslich. : In Ammoniak, Alkalien und ‚starken. Säuren 
löslich. Durch Oxydationsmittel entsteht Diphenyltetraacetylhexaoxychinon. 
Bromdichromazin (69), C,,H,Br,, N,0,. Dasselbe entsteht bei der Ein- 
wirkung von Brom auf salzsaures Triamidophenol. 
3[C¢H,(NH,);,OH] + 4H,0+20Br = C,;H;Br, ‚N,O, + 6 NH,Br + 3HBr. 
Zur Darstellung giebt man tropfenweise 85—90 Grm. Brom zu einer Lósung von 
100 Grm. salzsaurem Triamidophenol in 5 Liter Wasser bei 16^, bis die Flüssigkeit gelb geworden 
ist Die Lósung wird dann von einigen braunen Flocken filtrirt und kühl hingestellt. Die aus- 
geschiedenen Krystalle werden mit Chloroform gekocht, das ungelóste mit Alkohol behandelt und 
bis zur beginnenden Krystallisation eingedampft, worauf sich das Bromdichromazin beim Erkalten 
absetzt. Dasselbe wird nach dem Waschen mit Alkohol nochmals in Alkohol unter Zusatz von 
Thierkohle gelôst. 
Lange, gelbe, rhombische Prismen oder Tafeln, mit schwachem, violettem 
Dichroïsmus. Färbt sich beim Erhitzen graugrün, dann braun und zersetzt sich 
ohne zu schmelzen. Unlöslich in Wasser, Benzol, Chloroform, Schwefelkohlen- 
stoff, sehr schwer in: Aether, schwer in kaltem Alkohol und Eisessig, reichlich in 
heissem. In wässrigen und kohlensauren Alkalien mit gelber Farbe löslich; beim 
Kochen tritt unter Ammoniakentwicklung Zersetzung ein. Durch Schmelzen mit Kali 
entsteht Oxalsäure. Beim Erhitzen mit Bromwasser auf 100° wird quantitativ 
Hexabromaceton gebildet: 
C, ,H4N,Br,,0, -- 34Br-- 14H,0 = 3C,Br,O 4- 3NH,Br 4- 9CO, 4- 24H Br. 
  
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